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News des 25. Januar 2022

Eine Art gemeinsamen Launch haben am Dienstag-Nachmittag "Alder Lake-H" und "GeForce RTX 3080 Ti Laptop" begangen – denn die den Hardwaretestern gestellten Testobjekte beinhalteten üblicherweise immer beide Komponenten. Auf CPU-Seite wurde dabei primär der "Core i9-12900HK" vermessen, sprich beiderseits kam die jeweils allerbeste Mobile-Technik von Intel & nVidia zum Einsatz. Allerdings passierte dies auch in 10 von 13 Testberichten mit exakt demselben Notebook – dem MSI Raider GE76, einem der hochgezüchtesten erhältlichen Gaming-Notebooks überhaupt. Die genannte Intel-CPU sowie die nVidia Mobile-Lösung werden damit sicherlich bestmöglich präsentiert – nur eine gute Aussage zur Performance der weiteren Alder Lake-H Prozessoren ergibt sich mit diesen Testberichten nicht wirklich. Die anderen Alder Lake-H Prozessoren dürften üblicherweise nicht mit PL1=65W und PL2=135W antreten, wie der Core i9-12900HK im genannten MSI-Notebook.

6800M 3080 Laptop 3080Ti Laptop 3070 Desktop
Chip-Basis Navi 22, 40 CU @ 192 Bit GA104, 48 SM @ 256 Bit GA103, 58 SM @ 256 Bit GA104, 46 SM @ 256 Bit
default TGP 145W+ 150W + 15W 150W + 25W 220W (Desktop)
typische Benchmark-CPU Ryzen 9 5900HX Core i9-11900HK Core i9-12900HK 5900X oder 12900K
AnandTech  (6 Tests @ 4K) 78,4% 96,5% 100% -
ComputerBase (4 Tests @ 4K) 80,0% 88,4% 100% 105,6%
Jarrod's Tech  (12 Tests @ FullHD) 85,5% 95,4% 100% -
Notebookcheck  (≤43 Tests @ 720p bis 4K) - 92,4% 100% -

Insofern ist unsicher, inwiefern die seitens Notebookcheck konstatierten +27,7% mehr CPU-Power gegenüber einem Core i9-11900H nicht zum Teil auf der hochgeschraubten TDP basieren. Hier müssen Tests von eher "normalen" H-Modellen auf gleicher TDP (beispielsweise Core i7-11800H vs. Core i7-12800H) nachfolgen, um dies besser zu erhellen. Klarer ist hingegen die Situation bei der GeForce RTX 3080 Ti Laptop, welche auch das Debüt für den lange vermissten GA103-Chip mit sich bringt. Allerdings scheint jener im Mobile-Einsatz seltsam ausgebremst zu werden, in den meisten Tests ergab sich nur ein vergleichsweise harmloser Performance-Gewinn zur bisherigen GeForce RTX 3080 Laptop. Zudem gelingt es GeForce RTX 3080 Ti Laptop ebenfalls nicht, das Performance-Level der GeForce RTX 3070 des Desktop-Segments zu erreichen. Dass es für nVidias neue Spitzen-Mobilelösung nur eine harmlose TGP-Zugabe gab, entfaltet wohl eine deutlich höhere Wirkmacht als die dickere GA103-Technik.

Von der ComputerBase kommt zudem eine sehr wertvolle Ausarbeitung zum realen Stromverbrauch dieser Mobile-Grafiklösung mit/ohne dynamischer Zugabe ("Dynamic Boost"). Damit läßt sich erkennen, dass ohne dynamischer Zugabe samt hoher Grafik-Last generell bis ziemlich exakt zur TGP verbraucht wird – mit dynamischer Zugabe allerdings nur ein Teil des maximal möglichen als tatsächlicher Stromverbrauch ankommt. Die GeForce RTX 3080 Laptop verbraucht von ihrer +15W dynamischen Zugabe real 12-15 Watt, die GeForce RTX 3080 Ti Laptop von ihrer +25W dynamischen Zugabe hingegen nur 12-17 Watt. Um dies exakter zu bestimmen, wären Tests unter mehr Spielen notwendig, da mit dynamischer Zugabe jedes Spiel anders reagieren kann. Aber auch dieser exemplarische Test zeigt wohl schon darauf hin, dass die höhere dynamische Zugabe der GeForce RTX 3080 Ti Laptop schwächer ausgenutzt wird als die bisher bei nVidia allgemein üblichen +15 Watt.

Base-TGP dynamische Zugabe gemessene GPU-Power FHD / 4K
GeForce RTX 3080 Ti Laptop 150W +25W 166W  /  161W
– wie vor, ohne dynamische Zugabe 150W - 149W  /  149W
GeForce RTX 3080 Laptop 150W +15W 161W  /  161W
– wie vor, ohne dynamische Zugabe 150W - 146W  /  149W
Radeon RX 6800M offiziell 145W+, real 125-179W 144W  /  166W
Quelle: 1:1-Kopie der Angaben der ComputerBase, gemessen unter "F1 2021"

Die Aufschlüsselung der verschiedenen Intel Alchemist Grafik-Lösungen von gestern war wohl nicht nicht deutlich genug und soll demzufolge hiermit in nochmals besserer Form erfolgen. Ausgangspunkt sind die zwei Grafikchips, welche Intel unter der Alchemist-Architektur auflegt – schlicht nur "SOC1" und "SOC2" genannt. Alle Desktop- und Mobile-Lösungen der "Arc A###" Serie speisen sich aus diesen zwei Grafikchips – in mal mehr und mal weniger deutlicher Abspeckung. Fast ausnahmslos sind Desktop- und Mobile-Lösungen gleichstark ausgerüstet, mit einer beachtbaren Ausnahme: DG2-128 bekommt im Desktop das volle 96-Bit-Interface (und damit 6 GB Speicher) von "SOC2", im Mobile-Einsatz hingegen nur ein 64-Bit-Interface (und damit 4 GB Speicher). DG2-128 dürfte im Desktop im übrigen gegen AMDs Radeon RX 6500 XT antreten – mit allerdings der klar attraktiveren Speichermenge.

    Intel Alchemist SOC1

  • maximale Hardware:  512 EU @ 256 Bit
  • DG2-512 Desktop:  512 EU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6
  • DG2-384 Desktop:  384 EU @ 192 Bit, 12 GB GDDR6
  • DG2-512 Mobile:  512 EU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6
  • DG2-384 Mobile:  384 EU @ 192 Bit, 12 GB GDDR6
  • DG2-256 Mobile:  256 EU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6
    Intel Alchemist SOC2

  • maximale Hardware:  128 EU @ 96 Bit
  • DG2-128 Desktop:  128 EU @ 96 Bit, 6 GB GDDR6
  • DG2-128 Mobile:  128 EU @ 64 Bit, 4 GB GDDR6
  • DG2-96 Mobile:  96 EU @ 64 Bit, 4 GB GDDR6

Laut Bloomberg hat nVidia die Übernahme von ARM intern wohl wieder aufgegeben, trotz dass jene eigentlich bereits fest besiegelt war. Angeblich soll nVidia sich derart gegenüber seinen Geschäftspartnern geäußert haben, zugleich soll der bisherige ARM-Besitzer "Softbank" nunmehr sogar einen Börsengang von ARM vorbereiten. Damit hätten die vielen Einwände seitens diverser Regulierungsbehörden letztlich dafür gesorgt, dass diese Übernahme doch noch scheitert. Für nVidia muß dies nicht einmal das schlechteste Ergebnis sein, denn eigene CPU-Designs bekommt man wahrscheinlich deutlich günstiger hin als mit dieser ziemlich teuren Übernahme (bis zu 38,5 Mrd. Dollar). Da die IT-Szene augenscheinlich sowieso keinen anderen IT-Konzern als ARM-Besitzer akzeptieren könnte, ist die angesprochene Idee eines Börsengangs womöglich gar nicht so verkehrt.