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News des 22./23. Oktober 2022

Twitterer REHWK zeigt die Zuordnung der Mobile-Grafiklösungen der GeForce RTX 40 Serie zu einzelnen Verkaufsnamen. Welcher Grafikchip sich hinter den Mobile-Codenamen versteckt, wurde im Juni schon seitens Kopite7kimi offengelegt. Somit ergibt sich folgendes Bild: Der AD103-Chip wird im Mobile-Segment verwendet für die "GeForce RTX 4090 Laptop", der AD104-Chip für die "GeForce RTX 4080 Ti Laptop", der AD106-Chip für die "GeForce RTX 4070 Laptop" und letztlich der AD107-Chip für "GeForce RTX 4060 Ti Laptop" als auch "GeForce RTX 4060 Laptop". Damit ist die Chip-Klasse nahezu durchgehend eine Stufe unterhalb des Desktop-Segments angesetzt. Den insbesondere bei der Pascal-Generation gepflegten Ansatz, Desktop- und Mobile-Lösungen auf Basis desselben Grafikchips auch gleich zu benennen, kann nVidia spätestens mit diesem Mobile-Portfolio nicht mehr durchhalten.

Codename Grafikchip Hardware & Speicher (Vollausbau)
GeForce RTX 4090 Laptop GN21-X11 AD103 max. 80 Shader-Cluster, 16 GB
GeForce RTX 4080 Ti Laptop GN21-X9 AD104 max. 60 Shader-Cluster, 12 GB
GeForce RTX 4070 Laptop GN21-X6 AD106 max. 36 Shader-Cluster, 8 GB
GeForce RTX 4060 Ti Laptop GN21-X4 AD107 max. 24 Shader-Cluster, 8 GB
GeForce RTX 4060 Laptop GN21-X2 AD107 max. 24 Shader-Cluster, 8 GB
gemäß der Angaben der Twitterer REHWK & Kopite7kimi

WCCF Tech berichten über fernöstliche Gerüchte, wonach nVidia die (5nm) Grafikchip-Fertigung zugunsten "Hopper" umschichtet, dafür angeblich von der GeForce RTX 4090 Fertigungs-Kapazitäten abzieht. Jener Punkt muß allerdings schon in der Vergangenheit passiert sein, denn dies soll die Grundlage dafür sein, dass derzeit die Nachlieferungen zur GeForce RTX 4090 so zaghaft ankommen. Richtig viel Sinn ergibt die Meldung aber trotzdem nicht, gerade da es vor kurzem noch hieß, nVidia wüsste – wegen des verzögerten Launches von "Ada Lovelace" – nicht wohin mit den bei Chipfertiger TSMC gebuchten 5nm-Kapazitäten. Denkbar wäre an dieser Stelle sicherlich, dass nVidia die seinerzeit nicht benötigten Wafer auf "Hopper" umgeschichtet hat – was jedoch etwas anderes ist, als jetzt noch Wafer der GeForce RTX 4090 regelrecht zu entziehen. Deren Lieferschwierigkeiten dürften eher an einer größer als erwarteten Nachfrage hängen.

Derzeit eher anzunehmen wäre somit eine kommende Fertigungssteigerung der GeForce RTX 4090 – welche dann allerdings erst in einigen Monaten seine Auswirkung zeigen kann. Andererseits könnten GeForce RTX 4080 sowie Navi 31 nachfolgend weiteren Druck aus dem Markt nehmen, sprich das Käufer-Interesse kann sich auf mehr Angebote verteilen. Womöglich war einfach das Anfangs-Interesse zu groß für die initiale Fertigungsmenge der GeForce RTX 4090 – welche als Erstlingswerk einer neuen Generation schwer zu planen ist und wo die Hersteller somit geneigt sind, eher konservativ vorzugehen. Dass nVidia nicht genügend 5nm-Wafer bei TSMC hat und daher die Gaming-Grafikkarten in der Fertigungsmenge limitieren muß, ist hingegen ziemlich sicher nicht der Fall: nVidia hat schließlich bekannterweise ausreichend (und mit hohem Geldeinsatz) vorgeordert, zudem spricht der Stand der Weltwirtschaft auch nicht gerade für eine regelrechte Auftragsflut.

Von den drei neuen Ampere-Karten macht laut VideoCardz die "GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X" den Anfang, Asus hat nun ein entsprechendes Modell offiziell vorgestellt. Dabei geht die Karte nicht mit gleichem Speichertakt, sondern tatsächlich mit höherem Speichertakt von 19 Gbps ins Rennen, gegenüber der originalen GeForce RTX 3060 Ti GDDR6 erhöht sich die Speicherbandbreite somit um +36%. Ohne mehr Rechenleistung dürfte dies allerdings kaum etwas ausmachen, die kleinere GA104-basierte Karte ist nicht gerade für zu wenig Speicherbandbreite bekannt. Gemäß vorheriger 3DMark13-Werte gibt es dabei 6-7% mehr Performance, wobei in dieser Zahl durchaus auch schon der Effekt von Werksübertaktung mit enthalten sein kann – auch die Asus-Karte tritt mit selbiger an. Letztlich sieht es eher danach aus, als dass die Grafikkarten-Hersteller hier eine Möglichkeit zu besseren Eigenkreationen der GeForce RTX 3060 Ti an die Hand bekommen, jedoch keine neue Performance-Klasse erreicht wird.

Chip-Basis Hardware-Veränderung Perf-Veränderung
GeForce RTX 3070 Ti (GA102) GA102 anstatt GA104 unsicher, möglicherweise gar keine unsicher, möglicherweise gar keine
GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X weiterhin GA104 19 Gbps GDDR6X anstatt 14 Gbps GDDR6 ein paar Prozentpunkte mehr
GeForce RTX 3060 8GB weiterhin GA106 8 anstatt 12 GB Speicher, 128 anstatt 192 Bit Interface ein gutes Stück unterhalb der regulären 3060

Hierzu gilt es abzuwarten, ob es zukünftig ein Hardwaretest schafft, rein den Effekt des schnelleren Speichers auszutesten – anstatt plump Referenz-Design mit GDDR6 gegen Werksübertaktung mit GDDR6X zu stellen. Ausstehend ist von den drei neuen Ampere-Karten ist zum einen noch eine GA102-basierte GeForce RTX 3070 Ti – wobei es bei dieser durchaus passieren kann, dass da nur der Grafikchip gewechselt wird und es somit keinen Hardware-Ansatz für mehr Performance gibt. Und zum anderen soll noch eine "GeForce RTX 3060 6GB" daherkommen, welche wegen der abweichenden Speichermenge und damit kleineren Speicherinterface in jedem Fall eine abweichende (niedrigere) Performance aufweisen wird. Alle diese späten Karten-Varianten dürften nVidia beim Ampere-Abverkauf weiterhelfen, welcher sich bei den kleineren Grafikchips sicherlich bis ins erste Halbjahr 2023 hineinziehen wird.

Port-Entwickler Nixxes Software hat die offiziellen PC-Systemanforderungen für "Spider-Man: Miles Morales" bekanntgegeben, welches am 18. November dann auch für die PC-Plattform erhältlich sein wird. Die PS5-Portierung tritt regulär mit eher gängigen bis vielleicht sogar zaghaften Systemanforderungen an, die normale Hardware-Empfehlung lautet auf Grafikkarten-Seite gerade einmal auf GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580. Richtig fordernd wird es dann allerdings unter höheren Auflösungen wie unter der Zuschaltung von RayTracing. Für letzteres erwartet man schon in der WQHD-Auflösung und bei nicht voll ausgefahrener Grafik-Qualität immerhin GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6900 XT. Irritierend daneben die mit höheren Grafikqualitäten deutlich nach oben gehenden CPU-Anforderungen: Sofern da nicht mehr Bilder pro Sekunde zu berechnen wären, ergibt sich kaum eine solide Begründung dafür, anstatt eines Core i5-4670 (reguläre Empfehlung) einen Core i5-12700K (Empfehlung für "Ultimate RT") einsetzen zu müssen.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Spider-Man: Miles Morales"
Minimum Empfehlung "Very High" "RayTracing" "Ultimate RT"
gedacht für 720p "Very Low" @ 30 fps FullHD "Medium" @ 60 fps 4K "Very High" @ 60 fps WQHD "High" + RT "High" @ 60 fps 4K "High" + RT "Very High" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 75 GB freier Festplatten-Platz, SSD empfohlen
CPU Core i3-4160 oder "AMD-Äquivalent" Core i5-4670 oder Ryzen 5 1600 Core i5-11400 oder Ryzen 5 3600 Core i5-11600K oder Ryzen 7 3700X Core i5-12700K oder Ryzen 9 5900X
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM 32 GB RAM
Grafik GeForce GTX 950 oder "AMD-Äquivalent" GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6800 XT GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6900 XT GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6950 XT

Heise Security berichten über eine hochgefährliche Makrolücke in LibreOffice: Danach reicht die Einbettung eines simplen HTML-iFrames in ein Office-Dokument, damit LibreOffice ein damit aufgerufenes Makro ohne jede Rückfrage ausführt. Nicht einmal die höchste Makrosicherheits-Stufe (ohne definierte "sichere Quellen") schützt hiervor, das Einspielen des entsprechenden Sicherheits-Updates ist somit Pflicht (enthalten ab LibreOffice 7.3.6 & 7.4.1). Der LibreOffice-Vorgänger OpenOffice ist im übrigen exakt genauso von dieser Lücke betroffen und sollte bei dieser Gelegenheit wohl gleich einmal gänzlich durch LibreOffice ersetzt werden. Zu kritisieren an dieser Sicherheitslücke ist neben der extremen Einfachheit der System-Aushebelung vor allem aber auch, dass von OpenOffice und LibreOffice kein sinnvoller vorbeugender Schutz geliefert wird, trotz dass jener sehr einfach zu realisieren gewesen wäre.

Denn eine wirklich komplette Makro-Abschaltung kennen diese beiden Office-Suiten nicht, maximal gibt es die Makrosicherheits-Stufe "sehr hoch", was inzwischen selbst Microsoft Office (!) besser kann. Genauso steht in Frage, wieso der HTML-Befehl "iFrames" in einem Office-Programm ausgeführt wird bzw. wieso jene HTML-Funktionalität nicht generell abschaltbar ist. Geschätzt 1% der Anwender benötigen diese Funktionalität – der Rest nicht, ein Sicherheits-Problem ergibt sich daraus aber immer. Schließlich passieren Sicherheits-Fehler immer wieder einmal – hiermit wurde gerade einer gefunden, welcher offenbar bereits seit Anbeginn im Programm schlummerte. Demzufolge wäre es sinnvoller, auf pro-aktive Sicherheit zu setzen: Anstatt auf weniger Programmier-Fehler zu hoffen, sind deren Auswirkungen durch das echte Abschalten von unnützer Funktionalität zu minimieren. Die Option zum Abschalten nicht zu bieten, obwohl dies eine simple Controlpanel-Funktion darstellt, ist heutzutage einfach unzureichend.