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News des 22. November 2024

Laut Twitterer MEGAsizeGPU soll der GB202-Chip immerhin ~744mm² groß sein – und damit deutlich größer als der direkte Vorgänger AD102 mit 609mm² ausfallen. Allerdings ist es auch der einzige Chip des kommenden Portfolios von "Gaming-Blackwell", welcher mit deutlich dickerer Hardware antritt, hier stehen immerhin +33% mehr Recheneinheiten sowie ein um +33% größeres Speicherinterface zwischen AD102 und GB202 zu Buche. Dafür sind +22% mehr Chipfläche durchaus vertretbar, einzurechnen den Punkt, dass nVidia hier nur von der 5nm- auf die 4nm-Fertigung geht. Sicherlich gibt es auch mit diesem Halfnode-Sprung gewisse Verbesserungen bei der Transistorendichte, nVidia muß hierin allerdings dann auch noch alle Architektur-Verbesserungen unterbringen. Die vorher schon bekannte gewordene Größe des GB203-Chips mit ~377mm² zeigt darauf hin, dass bei gleicher Hardware-Ausstattung die Chipgrößen zwischen "Ada Lovelace" und "Blackwell" nahezugleich sein sollten (da AD103 seine 379mm² groß ist).

Chipfläche Hardware VRAM @2GB VRAM @3GB Desktop Mobile
GB202 ~744mm² 192 SM @ 512-bit 32 GB 48 GB GeForce RTX 5090
GB203 ~377mm² 84 SM @ 256-bit 16 GB 24 GB GeForce RTX 5080 & 5070 Ti GeForce RTX 5090 Laptop & 5080 Laptop
GB205 ? 50 SM @ 192-bit 12 GB 18 GB GeForce RTX 5070 & 5060 Ti GeForce RTX 5070 Ti Laptop
GB206 ? 36 SM @ 128-bit 8/16 GB 12 GB GeForce RTX 5060 GeForce RTX 5070 & 5060 Laptop
GB207 ? 24 SM @ 128-bit 8/16 GB 12 GB ? GeForce RTX 5050 Laptop

Speziell AD103 und GB203 sind sehr gut miteinander vergleichbar, da Silizium-seitig hier jeweils 84 Shader-Cluster an einem 256bittigen Speicherinterface vorliegen. Zwar sind 4 Shader-Cluster beim AD103-Chip grundsätzlich deaktiviert (und mit keinem Produkt nutzbar), aber Silizium-seitig wohl dennoch vorhanden. Anders formuliert packt nVidia den Architektur-Gewinn zwischen Ada Lovelace und Blackwell wohl rein in die etwas bessere Transistorendichte der 4nm-Fertigung. Jene ist auf grob 10-15% zu schätzen, wobei die Chipentwickler da durchaus etwas Spielraum haben. Die +22% mehr Chipfläche zwischen AD102 und GB202 ist wohl rein für die klar höhere Anzahl an Hardware-Einheiten bei diesem Blackwell-Spitzenchip gedacht. Die ganz große Transistorenmenge zugunsten von Architektur-Verbesserungen bietet Gaming-Blackwell somit offenbar nicht – aber dies ist auf Basis der fast gleichen Chipfertigung auch kaum möglich und eher die natürliche Aufgabe von Fullnode-Sprüngen (sprich der nachfolgenden nVidia-Generation).

Von BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via VideoCardz) kommen in deren Berichterstattung zur GeForce RTX 5070 Ti auch einige weitere Details zum RTX50 Grafikkarten-Portfolio daher. Vorab anzumerken sei, dass dies noch nicht die Klasse eines Leaks hat, sondern eher auf fernöstlichem Geraune basiert – dort natürlich verbunden mit dem Vorteil, dass man viel näher an den zumeist taiwanesischen und chinesischen Grafikkarten-Herstellern dran ist. So gehen BenchLife davon aus, dass die GeForce RTX 5070 Ti gleich mit 16 GB VRAM antritt, die GeForce RTX 5070 hingegen im Vollausbau des GB205-Chips kommt und die GeForce RTX 5060 Ti eine Salvage-Version des GB205-Chips darstellt. Letzteres würde die Möglichkeit zu einer höheren VRAM-Menge (10/12 GB) ergeben, womit dann wenigstens zwei der RTX50-Modelle (außerhalb der GeForce RTX 5090) mit größerem Grafikkarten-Speicher antreten würden.

Sicher ist davon natürlich noch gar nichts, hiermit würde nVidia auch den bei GeForce RTX 5070-5080 vorgezeichneten Weg der geringen Zugewinne bei der Anzahl der Hardware-Einheiten verlassen. Andererseits haben GeForce RTX 5060 & 5060 Ti sicherlich einen größeren Zugewinn notwendig, die vorhergehenden Mainstream-Lösungen der RTX40-Serie sind doch vergleichsweise schwach ausgefallen, gerade bei den nominellen Speichermengen. Zudem bekommt nVidia schließlich auch nur bei diesen Mainstream- bis Midrange-Lösungen Konkurrenz durch AMD & Intel, ergo lohnt es sich für nVidia, dort dem Konsumenten etwas größere Zugeständnisse zu machen. Ein vergleichsweise positiv gedachtes Portfolio würde somit eine GB205-basierte GeForce RTX 5060 Ti mit 36-40 Shader-Clustern auf 12 GB VRAM sehen, zuzüglich einer GB206-basierten GeForce RTX 5060 mit 30-32 Shader-Cluster und vielleicht auf 96 Bit heruntergebrochenem Speicherinterface – was dann auch wieder 12 GB VRAM ermöglichen würde.

Chip Hardware VRAM TDP max. Boardp. Vorstellung Release RTX40-Vorgänger
GeForce RTX 5090 GB202 170 SM @ 512-bit 32 GB GDDR7 ? 600W CES 2025 ~20. Jan. 2025 GeForce RTX 4090: 128 SM @ 384-bit, 24 GB
GeForce RTX 5080 GB203 84 SM @ 256-bit 16 GB GDDR7 ? 400W CES 2025 Mitte/Ende Jan. 2025 GeForce RTX 4080: 76 SM @ 256-bit, 16 GB
GeForce RTX 5070 Ti GB203 70 SM @ 256-bit (?) 16 GB GDDR7 (?) ? 300W ? vermlt. Februar 2025 GeForce RTX 4070 Ti: 60 SM @ 192-bit, 12 GB
GeForce RTX 5070 GB205 ≤50 SM @ 192-bit 12 GB GDDR7 ? 250W CES 2025 Februar 2025 GeForce RTX 4070: 46 SM @ 192-bit, 12 GB
GeForce RTX 5060 Ti GB205 (?) ? ? ? 200W ? März/April 2025 GeForce RTX 4060 Ti: 34 SM @ 128-bit, 8/16 GB
GeForce RTX 5060 GB206 ? ? ? ? ? März/April 2025 GeForce RTX 4060: 24 SM @ 128-bit, 8 GB
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Letzteres ist derzeit natürlich eine reine These, durch keinerlei Leaks oder Geraune gedeckt. Normalerweise ist nVidia nicht für derartige Gedankensprünge bzw. unkonventionellen Lösungen bekannt, sondern baut seine Grafikkarten-Portfolios eigentlich immer sehr konservativ auf. Derzeit ist leider noch nicht einmal sicher, ob die GeForce RTX 5060 Ti wirklich GB205-basiert antritt oder ob dies nur ein Wunschtraum seitens Chiphell darstellt. Terminlich konnten Chiphell hingegen alles bis zur GeForce RTX 5070 grob bestätigen, haben allerdings noch keine Termine für GeForce RTX 5060 & 5060 Ti vorzuweisen. Da hierzu vorab schon der März 2025 für die GeForce RTX 5060 zu hören war, wurde dies in vorstehender tabellarischer Auflistung vorerst mal auf "März/April 2025" gesetzt – weiterhin davon ausgehend, dass nVidia den Wechsel zwischen "Ada Lovelace" und "Blackwell" augenscheinlich vergleichsweise schnell durchführen will.

Einigermaßen weit beachtet wird derzeit eine Meldung seitens Hardareluxx bezüglich einer (angeblich) offiziellen Preissteigerung beim Ryzen 7 9800X3D durch AMD selber. Die Meldung wurde an dieser Stelle inzwischen aktualisiert, denn natürlich ist es korrekt, dass die Preise in AMDs deutschen Webshop sich niemals nach der deutschen UVP, sondern immer nur eine tagesaktuelle Umrechnung des US-Listenpreises richten. Durch den zuletzt klar nachgebenden Euro-Kurs ergibt sich damit eine praktische Preissteigerung, allerdings hat AMD die offiziellen Listenpreise mitnichte geändert. Jener schlechterer Wechselkurs erklärt im übrigen auch die maßvollen Preissteigerungen einiger Einzelhändler zum Ryzen 7 9800X3D von 529€ (UVP) auf nunmehr 549€. Der ganze Fall zeigt daneben einmal mehr darauf hin, wie bedeutungslos deutsche UVPs in diesem Geschäft sind. Der wahre Preismaßstab ist der US-Listenpreis, denn die Einzelhändler kaufen letztlich bei Distributoren (Großhändlern), welche ihre Ware ab Hafen in Taiwan oder China in Dollar bezahlen.

Die deutsche UVP ist in aller Regel nur eine Umrechnung des US-Listenpreises zum Launch-Zeitpunkt und soll als grobe Orientierung der deutschen Preislage zu diesem Zeitpunkt dienen. Wenn sich der Wechselkurst zwischen Dollar und Euro nur um wenige Prozentpunkte ändert, dann passt dies auch nachfolgend weiterhin im groben Maßstab. Nur bei größeren Währungsschwankungen passen dann die deutschen UVPs gar nicht mehr zum Marktpreis, weil sich auch die (umgerechneten) Einkaufspreise verändert haben. Im US-Markt bekommt man davon naturgemäß nichts mit und dort passiert es gar nicht einmal selten, dass der Listenpreis bzw. die damit ausgesprochene Preisempfehlung des Herstellers für lange Zeit sehr wohl im tatsächlichen Marktpreis wiederzufinden ist. Dies passiert gerade bei Herstellern, welche üblicherweise keine großen Rabatte über die Laufzeit eines Produkts geben – wie bei vielen Produkten von Intel und nVidia zu sehen.