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News des 21. November 2024

Die jüngst offengelegten Spezifikationen zur GeForce RTX 5070 Ti sagen auch einiges dazu aus, wie sich nVidia das (initiale) GeForce RTX 50 Grafikkarten-Portfolio vorstellt. Augenscheinlich werden hierbei viele Prinzipien des RTX40-Portfolios wiederholt: Starke Spitzenlösung, deren Glanz auf die anderen Modelle abfärben soll – und darunter jedoch kaum verbesserte Lösungen, welche zudem oftmals nur dieselbe VRAM-Menge tragen wie schon nVidias Grafikkarten-Neuvorstellungen vom Jahreswechsel 2022/23. Dabei kommen die kleineren RTX50-Modelle gerade im Vergleich mit dem initialen RTX40-Portfolio sogar oftmals noch ganz gut weg, der allerdings praktisch eher passende Vergleich zum RTX40-Refreshportfolio offenbart den geringen nominellen Sprung viel besser: Das 80er Modell von 80 auf 84 Shader-Cluster, das 70Ti-Modell von 66 auf 70 Shader-Cluster und das 70er Modell von 56 auf maximal 50 Shader-Cluster (letzteres ein Limit des GB205-Chips).

RTX40 initiales Portfolio RTX40 "SUPER"-Refresh RTX50 initiales Portfolio
GeForce RTX 4090
128 SM @ 384-bit, 24 GB, 450W, $1599
GeForce RTX 4090
128 SM @ 384-bit, 24 GB, 450W, $1599
GeForce RTX 5090
170 SM @ 512-bit, 32 GB
GeForce RTX 4080
76 SM @ 256-bit, 16 GB, 320W, $1199
GeForce RTX 4080 Super
80 SM @ 256-bit, 16 GB, 320W, $999
GeForce RTX 5080
84 SM @ 256-bit, 16 GB
GeForce RTX 4070 Ti
60 SM @ 192-bit, 12 GB, 285W, $799
GeForce RTX 4070 Ti Super
66 SM @ 256-bit, 16 GB, 285W, $799
GeForce RTX 5070 Ti
70 SM @ ?-bit
GeForce RTX 4070
46 SM @ 192-bit, 12 GB, 200W, $599
GeForce RTX 4070 Super
56 SM @ 192-bit, 12 GB, 220W, $599
GeForce RTX 5070
≤50 SM @ 192-bit, 12 GB
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Rein aus dieser Hardware-Ansetzung heraus läßt sich da keine Fantasie bezüglich wirklicher Mehrperformance ziehen – womit nVidia jene Mehrperformance demzufolge aus anderen Punkten herausholen muß. Taktraten-technisch dürfte das ganze ebenfalls limitiert sein wegen des Wechseln von der 5nm auf die 4nm-Fertigung, was bestenfalls ein Halfnode-Spung ist. Der beste Punkt, wo etwas zu holen wäre, liegt somit in der Grafikchip-Architektur selber, sei es beim Umbau der Rechenwerke oder anderen Stellschrauben. nVidia hatte da in der Vergangenheit durchaus Grafikchip-Architekturen mit großen IPC-Zuwächsen dargebracht, allerdings fällt so etwas auch nicht vom Himmel bzw. passiert automatisch, nur weil man es unbedingt will. Am Ende ist ein eher maßvoller Zugewinn der kleineren Blackwell-Grafikchips die wahrscheinlichste Auflösung – aufgehübscht genauso wahrscheinlich durch irgendeine Verbesserung im Feld von DLSS oder direkt bei Frame Generation, um die Balkenlänge der Blackwell-Beschleuniger passend für schöne Präsentationsfolien zu bekommen.

Gleichfalls zeigt jenes nunmehr entblätterte RTX50-Portfolio auch darauf hin, dass nVidia zumindest mit dem initialen Portfolio keineswegs die VRAM-Mengen generell nach oben bringen will. Dies passiert gesichert nur bei der GeForce RTX 5090 (dort eher unnötig) und möglicherweise noch bei der GeForce RTX 5070 Ti (Wahl zwischen 12 oder 16 GB VRAM). Die Abrundung nach unten hin dürfte aber sicherlich wieder mit 8-GB-Modellen bei GeForce RTX 5060 & 5060 Ti erfolgen, womöglich wieder flankiert durch die Option auf 16 GB VRAM. Ein grundsätzlicher VRAM-Schritt nach vorn ist denkbarerweise erst Teil eines (derzeit hypothetischen) RTX50-Refreshs – zum einen, weil nVidia derzeit mangels als schlagkräftig wahrgenommener Konkurrenz einfach nicht muß, zum anderen weil die dafür benötigten 3-GByte-Speicherchips von GDDR7 erst im Laufe des Jahres 2025 zur Verfügung stehen. An den derzeit entworfenen Speicherinterfaces der Blackwell-Grafikchips sind halt keine anderen VRAM-Mengen anzupflanschen (außer immer gleich das Doppelte), jene 3-GByte-Speicherchips sind hierfür die rettende technische Lösung.

Die PC Games Hardware thematisiert Aussagen von YouTuber Moore's Law Is Dead, wonach die schwache Lieferbarkeit des Ryzen 7 9800X3D speziell in den USA auch darauf zurückzuführen sei, dass ein Überbedarf durch die Angst von Unternehmen vor neuen Handelszöllen der kommenden Trump-Regierung existieren würde. So sollen sich die Unternehmen in den USA auch generell mit mehr IT-Gütern als derzeit konkret benötigt eindecken, um die jetzt noch (vergleichsweise) günstigere Preislage mitzunehmen. Jene These könnte somit unter Umständen auch erklären, wieso Ryzen 9 7900X3D und 7950X3D preislich zuletzt nach oben gegangen sind. Ob allerdings der Effekt von (zumeist kleineren) Unternehmen auf die Käufe dieser speziellen X3D-Modelle derart hoch sein kann, läßt sich weder bestätigen oder direkt widerlegen.

Eher läßt sich allerdings sagen, dass gerade in den USA der Ryzen 7 9800X3D eben immer noch verfügbar ist, selbst wenn man dafür zum stationären Einzelhändler 'Micro Center' fahren muß. Die wirklich schlechte Liefersituation existiert vielmehr in Europa, wo nun keine zusätzlichen Zölle auf China-Ware durch die kommende Trump-Regierung drohen. Und speziell der Ryzen 7 9800X3D ist noch zu neu, um Lieferungen nach Bedarf umzuleiten. Augenscheinlich hatte AMD für die USA (relativ gesehen) deutlich mehr an Ware zur Verfügung gestellt als in Europa, womit nun die Situation existiert, dass man in den USA noch lieferfähig ist und in Europa so gut wie gar nicht mehr. So richtig passt die Situation nicht zu einer Angst vor neuen Zöllen, auf deren Basis dann Unternehmen auf Vorrat explizite Gamer-CPUs kaufen. Aber natürlich kann dies unter der Decke dennoch passieren, solche Vorgänge laufen innerhalb der Handelskette ab (Unternehmen kaufen direkt beim Distributor) und werden daher selten wirklich öffentlich.

Bits And Chips @ X bringen eine wahrscheinlich halbwegs realistische Preisvorstellung zur GeForce RTX 5090 daher – 1899-1999 Dollar sollen es werden. Wie im Zuge der Diskussion hierzu angemerkt und auch generell richtig, weiss derzeit niemand außerhalb einiger weniger Personen bei nVidia den genauen Preispunkt, diese Information wird teilweise auch erst Minuten vor der offiziellen Vorstellung in die Präsentations-Folien eingetragen (und könnte bis dahin sogar noch geändert werden). Nichtsdestotrotz muß nVidia den Grafikkarten-Herstellern und OEMs vorab irgendetwas sagen, diese müssen schließlich Materiallisten vorbereiten und ihre eigene Kalkulation wie Herstellung bereits fertighaben, bevor nVidia mit dem offiziellen Preispunkt anrückt. Daher dürften den nVidia-Partnern dennoch immer eine gewisse Spanne kundgetan werden, welche laut 'Bits And Chips' bei der GeForce RTX 5090 eben bei 1899-1999 Dollar liegen soll.

Damn, the GeForce RTX 5090 will cost ~1900 Dollar.
Quelle:  Bits And Chips @ X am 18. November 2024
 
Nobody knows the final prices until the presentation day, except Jensen Huang and maybe a few close associates. Of course, we all want to believe in the best, but I'm afraid that there will be no "gift" in the form of an RTX 5090 for only $1900.
Quelle:  Ilya @ X am 18. November 2024
 
You are right, but OEMs latest info are about a MSRP between 1899 and 1999 dollars.
Quelle:  Bits And Chips @ X am 18. November 2024
 
Source?
Quelle:  JoiningUnrelatedDots @ X am 18. November 2024
 
Several chinese & japanese journalists.
Quelle:  Bits And Chips @ X am 18. November 2024

Dies würde dann eine (nominell) maßvolle Steigerung gegenüber den 1599 Dollar Listenpreis der GeForce RTX 4090 ergeben, allerdings würde damit natürlich dennoch eine neue Spitzenpreis-Lage für nVidia stärkste Gaming-Grafikkarte außerhalb der Titan-Riege (und der Chipkrise-bedingt übertriebenen GeForce RTX 3090 Ti) aufgestellt. Ein besonderer Hinweis auf die Preispunkte der restlichen RTX50-Beschleuniger ergibt sich hieraus leider auch nicht, denn die GeForce RTX 5090 hat schließlich als einzige RTX50-Karte eine tatsächlich beachtbar stärkere Hardware aufzubieten. Daraus lassen sich dann alle denkbaren Ableitungen ziehen: Wie dass die restliche RTX50-Serie gleichfalls im Preis um ca. +20% steigt – oder aber dass die restliche RTX50-Serie die vorherigen Preispunkte der RTX40-Serie grob beibehält. Eine wirkliche Idee, wie das RTX50-Portfolio ausgepreist ist, ergibt sich wohl erst dann, wenn nVidia den Listenpreis der GeForce RTX 5080 bekanntgibt. An diesem wird sich der Rest halbwegs zielsicher ableiten lassen, während die GeForce RTX 5090 auf generell anderen Pfaden wandelt als das "normale" RTX50-Portfolio.

Heise berichten genaueres über die Pläne der (scheidenden) US-Regierung, Google zum Verkauf von Chrome und Android zwingen zu wollen. Ausgangslage ist dabei der Punkt, dass Google seine faktische Monopolstellung bei Suchmaschinen und bei Suchmaschinen-basierter Werbung ausgenutzt hat, die Abtrennung von Chrome und Android somit wieder Wettbewerb in wenigstens diesen beiden Sparten ermöglichen soll. Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass die US-Regierung dies nicht anordnen, sondern nur vor Gericht vorschlagen kann – mit der Möglichkeit für Google, sich gegen die Argumente selber zu wehren oder aber eigene Vorschläge zur Linderung einzubringen. Dies bedeutet auch, dass sich der Fall gerichtlich noch eine ganze Ewigkeit hinziehen könnte, das jetzt eröffnete Verfahren basiert noch auf einer Untersuchung, welche die Regierung Trump I angestoßen hatte. Gut möglich also, dass das ganze nicht einmal unter Trump 2.0 beendet wird, sondern erst unter der dann nachfolgenden US-Regierung.

Aber natürlich besteht mit dem (im Februar) kommenden US-Regierungswechsel auch eine gute Chance auf eine komplette Strategieänderung auf der Ankläger-Seite, sprich dem US-Justizministerium. Donald Trump selber hatte sich in der jüngeren Vergangenheit eher wieder skeptisch gegenüber einer Zerschlagung von Google geäußert, was die Chance auf einen "Deal" rapide ansteigen läßt. In einem solchen wird Google sicherlich irgendetwas anbieten müssen, aber die Abspaltung von Android dürfte da sicherlich kaum zur Debatte stehen – und auch den Verkauf von Chrome dürfte Google versuchen bis zur letzten Patrone zu verhindern, ein so schönes Monopol bekommt man nicht so einfach wieder. Die wichtigste hieraus zu ziehende Lehre ist: Die reine Anklage bedeutet gar nichts, dafür sollte man sich nicht feiern lassen. Die wahrscheinlichsten Resultate dürften in entweder einer ewig langen gerichtlichen Auseinandersetzung oder einem schnellen Deal liegen, mit gewissen Zugeständnissen seitens Google, aber letztlich keiner substantiellen Änderung. Dafür fehlt am Ende einfach der politische Wille – sowohl bei alter wie neuer US-Regierung.