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News des 21. März 2023

Von Twitterer TechEpiphany kommen die neuesten Zahlen zu den Grafikkarten-Verkäufen der Mindfactory, diesesmal für die 11. Woche 2023. Beachtbar ist der nochmals stärkere AMD-Marktanteil, welcher entgegen anderer Verkaufsstatistiken in diesem kleinen "Teilmarkt" nunmehr tatsächlich AMD beachtbar vor nVidia sieht – 55 zu 44% lauten die Anteile. Wie gesagt läßt sich dies nicht verallgemeinern und ist damit mitnichten ein auf den Gesamtmarkt zutreffendes Bild gezeichnet. Hier spielt vor allem der Punkt mit hinein, dass die Mindfactory bei Preisen von AMD-Grafikkarten oftmals durchgehend die Top-Positionen bei Preisvergleichs-Portalen belegt, während sich bei nVidia-Grafikkarten diese Top-Positionen zwischen mehreren bekannten Einzelhändlern verteilen.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2023
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs
3. Woche 2023 3940 Stück 42,3%   57,2%   0,5% 2,92M € 37,5%   62,3%   0,2% 656€   807€   270€
4. Woche 2023 3750 Stück 40,8%   58,4%   0,8% 2,83M € 34,5%   65,3%   0,2% 639€   845€   210€
6. Woche 2023 3955 Stück 43,6%   56,1%   0,3% 2,48M € 39,5%   60,3%   0,2% 568€   673€   354€
7. Woche 2023 3975 Stück 43,0%   56,2%   0,8% 2,88M € 35,6%   64,1%   0,3% 600€   825€   270€
8. Woche 2023 3285 Stück 42,3%   57,7%    0%  2,34M € 37,1%   62,9%    0%  624€   811€   ——
9. Woche 2023 4075 Stück 52,4%   47,6%    0%  2,86M € 47,9%   52,1%    0%  641€   766€   ——
11. Woche 2023 3810 Stück 55,4%   44,3%   0,3% 2,86M € 47,6%   52,3%   0,1% 645€   886€   282€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

Allerdings läßt sich aus diesen Zahlen sehr wohl die Vermutung mitnehmen, dass auch bei anderen Einzelhändlern der AMD-Marktanteil genauso gestiegen sein könnte (natürlich ausgehend von einem niedrigeren Niveau). Denn die exzellente Stellung der Mindfactory in den Preisvergleichen zu AMD-Grafikkarten ist eine vergleichsweise konstante Sache, jene kann somit nicht erklären, wieso die AMD-Verkäufe der Mindfactory derart im Vergleich zum Jahresanfang anziehen. Hier hilft letztlich der Blick auf die Verkaufs-Topliste der Mindfactory weiter: Jene trägt nunmehr im Gegensatz zu den letzten Wochen auffallend viele Karten der neuen Ada/RDNA3-Generation auf führenden Listenpositionen, besonders augenfällig bei der Radeon RX 7900 XT erstmals auf Verkaufsposition 1. Danach folgen GeForce RTX 4070 Ti auf Pos. 2, Radeon RX 7900 XTX auf Pos. 5, GeForce RTX 4080 auf Pos. 6 und GeForce RTX 4090 auf Pos. 9, allesamt im übrigen mit beachtbaren Stückzahlen.

Damit beginnen zum ersten Mal die neuen Grafikkarten-Generationen die jeweils alten auch bei den Verkaufszahlen abzulösen. Zugleich hat sich der inoffizielle Preisschritt AMDs bei der Radeon RX 7900 XT absolut bewährt, die anfänglich viel gescholtene Karte ist nun sogar Stückzahlen-Marktführer. Mit dem Umschwung zugunsten der neuen Grafikkarten-Generationen haben sich allerdings auch die durchschnittlichen Grafikkarten-Preise (ASP) merklich erhöht, trotz der Preissenkung ist auch die Radeon RX 7900 XT kein wirklich "günstiges" Modell. Ein echter Käuferstreik angesichts der vergleichsweise hohen Grafikkarten-Preise bzw. des mageren Generations-Gewinns beim Performance/Preis-Verhältnis bleibt zumindest am deutschen Markt weiterhin aus, denn die Absatz-Zahlen sind nach wie vor gutklassig und inzwischen werden nun auch die neuen Grafikkarten von AMD & nVidia verstärkt verkauft.

Nachdem nVidia-CEO Jensen Huang seine GTC-Keynote ausschließlich professionellen Themen gewidmet hat (und somit gar nichts zur GeForce RTX 4070 sagte), ist die Nachricht des Tages sicherlich der Abschied von Raja Koduri bei Intel zum Monatsende. Offenbar geht jene Entscheidung von Intel aus, welche wohl mit der erbrachten Leistung nicht zufrieden sind. Raja Koduri wird sich zukünftig einem AI-Software-Startup widmen, während Intel vermutlich nichts an den eigentlichen Grafik-Plänen ändert, schlicht nur diesen Personal-Wechsel vornimmt. Natürlich könnte man bei so einem Ereignis auch einen Strategie-Wechsel vermuten, aber dato gibt es keinerlei Anzeichen hierfür. Eher ist das Gegenteil der Fall, die fortschreitende Arbeit an Battlemage und Celestial (Xe3 in "Panther Lake") deutet auf die Erfüllung der einst aufgestellten Intel Grafik-Roadmap hin.

Nicht in der GTC-Keynote erwähnt, aber dennoch im Rahmen der aktuell laufenden "GPU Technology Conference" hat nVidia eine neue Workstation-Grafikkarte auf Ada-Lovelace-Basis vorgestellt: Die "RTX 4000 SSF Edition" basiert auf dem AD104-Chip (wie GeForce RTX 4070 & 4070 Ti), tritt allerdings mit nur 70 Watt TDP an – und eignet sich somit für alle Projekte, wo Energieeffizienz samt niedriger Verlustleistung absolute vorrangig sind. Um wieviel niedriger die Performance der Karte ausfällt, ist schwer zu ermitteln, da die TDP-Differenz zur Hardware-technisch ähnlichen GeForce RTX 4070 sehr groß ist und davon abgesehen auch jene GeForce RTX 4070 noch nicht unabhängig getestet werden konnte. Vermutlich dürfte die "RTX 4000 SSF Edition" aber sowieso kaum für Normalanwender eine Option sein, da im Profi-Segment zumeist deutlich höhere Preise genommen werden.

GeForce RTX 4070 RTX 4000 SSF Edition GeForce RTX 4070 Ti
Chip AD104-250 AD104-? AD104-400
Hardware 46 SM @ 192 Bit, 36 MB L2 48 SM @ 160 Bit, ? MB L2 60 SM @ 192 Bit, 48 MB L2
Speicher 12 GB GDDR6X 20 GB GDDR6 (ECC) 12 GB GDDR6X
Kartengröße ? DualSlot, 16,8cm Dual-, Triple- & QuadSlot, 25,4-34,9cm
TDP 200W 70W 285W