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News des 20. Oktober 2023

Aus dem ComputerBase-Forum kommt ein Leserartikel mit seltenen Benchmarks zur Radeon RX 580 2048SP 16GB – einer Sonderform der "Radeon RX 580 2048SP" mit erhöhtem Speicherausbau. Jene ist sowieso schon eine seltsame Karte, da es hierbei eigentlich nur die Hardware der Radeon RX 570 unter falschen Namen und mit leicht höheren Taktraten gibt. Die Karte wird nominell nur in China mit einer Speicherbestückung von 4 GB angeboten, ergo tritt die 16-GB-Ausführung gleich mit vierfacher Speichermenge an. Dafür geht allerdings der Speichertakt von 7 Gbps auf nur noch 6 Gbps zurück, zudem setzt das Testexemplar nur auf den offiziellen Chiptakt von 1284 MHz, obwohl "Radeon RX 580 2048SP" Karten üblicherweise mit leichter Werksübertaktung daherkommen. Demzufolge zeigen die angestellten Benchmarks die 16-GB-Karte sogar als (etwas) langsamer an, wie eine reguläre Radeon RX 580 2048SP oder Radeon RX 570 sein dürften:

RX580 8GB RX580 2048SP 16GB Diff.
Hardware 2304 SP @ 256 Bit, 8 GB GDDR5 @ 8 Gbps, werksübertaktet (XFX "XXX"-Variante) 2048 SP @ 256 Bit, 16 GB GDDR5 @ 6 Gbps
3DMark13 FireStrike 12'415 9787 –21%
3DMark13 TimeSpy 4514 3680 –18%
Final Fantasy XV (FHD, High) 3836 3556 –7%
Unigine Superposition (FHD, Extreme) 2498 2059 –17%
gemäß der Ausführungen im ComputerBase-Forum

Denn selbige Radeon RX 570 liegt laut dem 3DC FHD Performance-Index auch nur –12% gegenüber der Radeon RX 580 8GB zurück, diese Differenz ist auch nicht über die kleine Werksübertaktung der augenscheinlich verwendeten Radeon RX 580 8GB von XFX erklärbar. Denkbarerweise stört hier insbesondere der Taktraten-Rückschritt auf Speicherseite, womit die 16-GB-Ausführung gegenüber der regulären Radeon RX 580 2048SP immerhin um —14% Speicherbandbreite verliert. Da es diesen Benchmarks zudem nicht gelingt, irgendwo einen beachtbaren Vorteil jener 16-GB-Grafikkarte aufzuzeigen, kann selbige letztlich keine Empfehlung bekommen: Sicherlich ein ambitioniertes Projekt, aber doch eher verlorene Liebesmüh. Die Karten dieser Performance-Region sind wohl generell zu leistungsschwach, um von mehr als 8 GB Grafikkartenspeicher profitieren zu können. Allerdings wurden auch nicht die passenden Benchmarks eingesetzt, um sich diesbezüglich gänzlich sicher zu sein.

Stichwort Performance-Index: In selbigem wurden nun auch die Werte der Arc A580 eingetragen, genauso auch beim Stromverbrauchs-Überblick. Die schematische Darstellung macht klarer, dass die Intel-Grafikkarten generell nur noch für Einsteiger- und bestenfalls Mainstream-Bedürfnisse taugen, denn die insgesamt erreichte Performance-Klasse der verschiedenen Intel-Modelle liegt auf grober Leistungshöhe von Radeon VII (2019), Radeon RX 5700 /XT (2019), GeForce RTX 3060 12GB (2021) und Radeon RX 6600 /XT (2021). Dies waren alles mal ehrbare Grafikkarten, aber der inzwischen erreichte Zeitabstand zeigt es schon an: Im Jahr 2023 ist deren Performance (bei weitem) nicht mehr in demselben Klasse einzuordnen, wie dies in den jeweiligen Launch-Jahren 2019-2021 noch der Fall war.

3DCenter FullHD Performance Index
AMD RX500/Vega nVidia GF16/20 AMD RX5000 nVidia GF30 AMD RX6000 Intel Arc A
2070S  1250% 6650XT  1270%
A770-LE  1230%
5700XT-AE  ~1210% 6600XT  1220% A770-8GB  ~1210%
R7  1170% 5700XT  1190%
3060-12GB  1130% A750  1120%
2070-FE  1090%
2070-Ref  1060% 5700  1060%
2060S  1050% 6600  1050%
A580  1020%
Vega64-LC  1000% 2060-12GB  ~990% 3060-8GB  ~980%
Vega64  930% 2060-6GB  930% 5600XT-14Gbps  930%
5600XT-12Gbps  ~890%
Vega56  840% 3050  820%
1660Ti  790% 5600  ~800%

Das größte Problem von Intels Grafikkarten sind dabei die immer wieder verschobenen Terminpläne. Schließlich war die Alchemist-Generation durchaus noch für das Jahr 2021 im Gespräch, kam aber letztlich erst im Herbst 2022 und damit nur um einen Hauch vor dem nächsten Hardware-Sprung bei AMD & nVidia heraus. Der zu späte Launch-Termin bei Intel drückte sowohl das Marktpotential als auch die von Intel erreichbaren Preispunkte nach unten. Heuer nun hat Intel vielleicht mehr Glück, da AMD seine Radeon RX 8000 Serie wohl arg zusammenkürzt und nVidia den nächsten Hardware-Sprung erst mit dem Jahr 2025 plant. Um wirklich marktwirksam zu werden, muß Intels nachfolgende "Battlemage"-Generation auch aber tatsächlich noch im ersten Halbjahr 2024 erscheinen – kommt man später, richten sich die Blicke eher schon wieder zu den aufziehenden NextGen-Lösungen von AMD & nVidia.

Mittels Twitter hat Spieleentwickler "Remedy" die offiziellen PC-Systemanforderungen für "Alan Wake II" kundgetan, welches am 27. Oktober veröffentlicht wird und auch Teil des aktuellen nVidia-Spielebundles ist. Die Hardware-Anforderungen sind sehr detailliert für immerhin 7 verschiedene Auflösungs-/Bildqualitäts-Kombinationen angegeben. Dabei gilt selbst für das Hardware-Minimum: Alles ist durchgehend mit DLSS bzw. FSR2 in verschiedenen Qualitätsstufen gerechnet, keine der Angaben bezieht sich auf die native Grafikausgabe. Selbst unter dieser Maßgabe ist "Alan Wake II" jedoch nur als 30-fps-Spiel konzipiert, alle Hardware-Anforderungen für höhere Frameraten ergehen dann ausschließlich zum DLSS/FSR2-Preset "Performance", opfern also recht klar an Bildqualität.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Alan Wake II" (Raster-Rendering)
Minimum Empfehlung FHD Empfehlung WQHD "Ultra"
gedacht für FullHD "Low", DLSS/FSR2 "Quality" @ 30 fps FullHD "Medium", DLSS/FSR2 "Performance" @ 60 fps WQHD "Medium", DLSS/FSR2 "Balanced" @ 30 fps 4K "High", DLSS/FSR2 "Performance" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, 90 GB freier Festplatten-Platz, SSD durchgehend empfohlen
CPU Core i5-7600K oder "AMD-Äquivalent" Ryzen 7 3700X oder "Intel-Äquivalent" Ryzen 7 3700X oder "Intel-Äquivalent" Ryzen 7 3700X oder "Intel-Äquivalent"
Speicher 16 GB RAM & 6 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM 16 GB RAM & 12 GB VRAM
Grafik GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 6600 GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6700 XT GeForce RTX 3060 oder Radeon RX 6600 XT GeForce RTX 4070 oder Radeon RX 7800 XT

Es wird interessant werden zu sehen, wie hoch die Hardware-Anforderungen steigen können, wenn man wirklich die bestmögliche Bildqualität, keine Upscaler und dennoch 60 fps sehen will. Aber auch unter DLSS & FSR2 ist die abgefragte Hardware nicht von schlechten Eltern: GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 6600 als Minimum, dazu 6 GB VRAM selbst in dieser Minimum-Kategie – dies ist zweifelsfrei außerhalb des bisher üblichen liegend. Interessant daneben, dass man auf Prozessoren-Seite von der einfachen Hardware-Empfehlung bis zur höchsten RayTracing-Einstellung nur eine Prozessoren-Empfehlung kennt: Ryzen 7 3700X – oder ein "Intel-Äquivalent". Andere Spieleentwickler skalieren hier auch die abgefragte CPU-Performance mit steigenden Auflösungen & Bildqualitäten nach oben, obwohl dies meistens Nonsens ist und die tatsächlich benötigte CPU-Power weitgehend ungebunden von Auflösungen & Bildqualitäten ist.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Alan Wake II" (RayTracing)
"Low" "Medium" "High"
gedacht für FullHD "Medium" + RayTracing "Low", DLSS/FSR2 "Quality" @ 30 fps FullHD "Medium" + RayTracing "Medium" + Pathtracing "On", DLSS/FSR2 "Quality" @ 60 fps 4K "High" + RayTracing "High" + Pathtracing "On", DLSS/FSR2 "Performance" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, 90 GB freier Festplatten-Platz, SSD durchgehend empfohlen
CPU Ryzen 7 3700X oder "Intel-Äquivalent" Ryzen 7 3700X oder "Intel-Äquivalent" Ryzen 7 3700X oder "Intel-Äquivalent"
Speicher 16 GB RAM & 8 GB VRAM 16 GB RAM & 12 GB VRAM 16 GB RAM & 16 GB VRAM
Grafik GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6800 XT GeForce RTX 4070 GeForce RTX 4080