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News des 20. Dezember 2024

TechPowerUp haben ihren Arrow-Lake-Nachtest innerhalb eines Tages gleich zweimal aktualisieren müssen: Zuerst kam noch ein erstes BIOS mit Microcode 0x114 auf, zugleich wurde zusätzlich noch die aktuelle Intel Management Engine ergänzt. Dies dürfte dann jenen Stand wiedergeben, zu welchem Intel den Mainboard-Herstellern derzeit dieses Microcode-Update zum breiten Test gegeben hat. Performance-technisch dürfte dies somit ziemlich final sein – und auch damit ist jedoch kein echter Performance-Gewinn für Intel zu erkennen. Zwar schafft es gerade das Microcode-Update 0x114 nochmals ein paar Prozentpunkte im Spiele-Bereich zuzulegen, eine ziemlich gute Entwicklung gegenüber einem Windows 24H2 im Auslieferungszustand. Aber am Ende erreicht man damit auch nur exakt den Performance-Stand von Windows 11 23H2.

Core Ultra 9 285K Anwendungen Spiele (FHD, avg)
Win11 23H2 mit Patches von Okt. '24 (nahezu wie ARL-Launch) 100% 100%
Win11 23H2 mit Patches von Dez. '24 100,1% 99,9%
Win11 23H2 mit Patches von Dez. '24 + Microcode 0x113 99,8% 99,7%
Win11 24H2 frische Installation ohne weitere Patches + Microcode 0x113 98,7% 91,2%
Win11 24H2 mit Patches von Dez. '24 + Microcode 0x113 100,6% 97,6%
Win11 24H2 mit Patches von Dez. '24 + Microcode 0x114 100,6% 99,7%
Win11 24H2 mit Patches von Dez. '24 + Microcode 0x114 + neueste ME v1854 100,3% 100,1%
gemäß den Benchmark von TechPowerUp unter 9 Anwendungen und 6 Spielen

Jeder Hardwaretester, welcher zum Arrow-Lake-Launch noch mit Windows 11 23H2 gearbeitet hat, konnte somit bereits damals die volle Arrow-Lake-Performance aufzeigen. Ein Unterschied ergibt sich somit nur für jene Hardwaretests, welche mit Windows 11 24H2 getestet haben, bei diesen können durchaus um die 8-9% Spiele-Performance fehlen. Ob dies Auswirkungen auf das insgesamte Performance-Bild hat, hängt vom jeweiligen Test ab: Bei Tests mit vorher kleinem Unterschied zwischen Raptor Lake und Arrow Lake wird diese Differenz ihre Auswirkungen haben. Bei Tests mit vorher großem Unterschied dürfte selbiger aber nur reduziert werden, Raptor Lake jedoch weiterhin vorn bleiben. Ein Beispiel hierfür sind TechPowerUp selber, welche den Core i9-14900K in diesem Arrow-Lake-Nachtest mit einer Spiele-Performance von 107,1% angeben. Hier hat der Core Ultra 9 285K vom dem Stand eines Windows 11 24H2 im Auslieferungszustand (Perf.-Level 91,2%) gegenüber dem Stand mit brandaktuellen Patches (Perf.-Level 100,1%) stark zugelegt, bleibt aber dennoch (bei diesem Test) weiterhin hinter dem Raptor-Lake-Spitzenmodell.

In der Summe bleibt damit bestehen: Intels gesammelte Anstregungen haben am Ende nur das Ergebnis erbracht, dass die Arrow-Lake-Performance unter Windows 11 24H2 nicht mehr beachtbar zurückhängt, sondern nun auf Augenhöhe mit Windows 11 23H2 liegt. Die Differenz bestand sowieso nur im Spiele-Bereich, im Feld der Anwendungs-Benchmarks gibt es durch alle Patches und OS-Versionen hindurch keine beachtbare Bewegung. Regelrecht Performance gewonnen hat Intel damit aber nicht, es wurde hier nur eine Schwachstelle speziell bei Windows 11 24H2 ausgebügelt. Das insgesamte Performance-Ergebnis kann sich dennoch verändern, je nachdem wieviele Hardwaretester zum Launch bereits Windows 11 24H für die Spiele-Benchmarks eingesetzt hatten. Gemäß dem Ergebnis-Überblick dürfte das aber nur die Minderheit der Tests gewesen sein, womit sich die gemittelte Arrow-Lake-Performance unter Spielen bei etwaigen Nachtests oder aber dem nächsten CPU-Launch vermutlich nur um 1-3 Prozentpunkte verbessert. Ein Core Ultra 9 285K könnte somit gemittelt über alle Ergebnisse nicht mehr bei 94,4% des Performance-Niveaus des Core i9-14900K herauskommen, sondern irgendwo zwischen 95-98%. Dies robbt sich dann näher an Core i-14000 und Ryzen 9000 heran, ohne diese jedoch wirklich zu erreichen – und vor allem das zu bieten, was eine neue Intel-Generation eigentlich bieten sollte: Mehr-Performance.

Die gestern aufgestellte Forderung nach PathTracing-Benchmarks unter Indiana Jones mit abgesenkten Texturensettings erübrigt sich laut PCGH-Redakteur 'Raff' ganz automatisch durch den Punkt, dass das Spiel die PathTracing-Option überhaupt erst ab einer VRAM-Größe von 11 GB anbietet. Hier gilt dann wirklich die Aussage von "VRAM als Eintrittskarte". Daneben enthält die Diskussion zu dieser Meldung aber auch vielfältige andere Stimmen, welche darauf hinweisen, dass es sich hierbei auch um einen Spezial-Modus zur Förderung von nVidia-Hardware handelt (startet nicht ohne RTX-Grafikkarte), welcher damit keine echte Relevanz für den Massenmarkt entwickeln kann. Und in diesem Punkt ist den Gegenstimmen Recht zu geben: Da das Indiana-Jones-Spiel schließlich auch ohne PathTracing normal nutzbar ist, kann die VRAM-Anforderung des PathTracing-Modus kein bestimmendes Gewicht entwickeln. Gerade bei Empfehlungen für den Massenmarkt sollte man aufpassen, die Trauben nicht zu hoch zu hängen. Ironischerweise ändert sich unter Indiana Jones damit nichts gegenüber der Empfehlung einer 12-GB-Grafikkarte selbst schon unter FullHD. Denn mit 8-GB-Modellen muß man den Texturen-Pool zugunsten vernünftiger Frametimes doch schon stark auf "Mittel" herunterdrehen – und dies ganz ohne PathTracing:

Texturen-Pool (Texture Cache) FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
Grafikkarten mit 8 GB VRAM Mittel/Medium Niedrig/Low nicht empfohlen
Grafikkarten mit 10 GB VRAM Ultra Hoch/High Mittel/Medium
Grafikkarten mit 12 GB VRAM Hyper/Very Ultra Giga/Supreme Ultra
Empfehlungen zum Texturenpool unter "Indiana Jones udGK" seitens Eurogamer (ohne PathTracing)

Die Steam-Spieleseite notiert die Systemanforderungen für "Split Fiction", dem für den 6. März 2025 angesetztem Action-Adventure von Spieleentwickler 'Hazelight Studios' und Spielepublisher 'Electronic Arts'. Der zwingend im Coop zu spielende Titel basiert auf der Unreal Engine 5 und kommt mit maßvollen Hardware-Anforderungen daher, allenfalls auf der CPU-Seite vielleicht etwas stärker ausfallend. Schließlich geht es Grafikkarten-seitig im Minimum bereits mit GeForce GTX 970 oder Radeon RX 470 los, wobei die AMD-Karte bereits keine aktuellen Treiber mehr erhält. Die Hardware-Empfehlung geht dann auf GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6700 XT hinauf, dies allerdings schon die WQHD-Auflösung betreffend und damit wie gesagt "maßvoll". Wirklich beachtbar ist nur, dass man dafür dann schon Core i7-11700K oder AMD Ryzen 7 5800X sehen will – entweder auf einen erhöhten CPU-Hunger des Spiels oder aber eine der nicht untypischen Übertreibungen bei den CPU-Anforderungen hinzeigend.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Split Fiction"
Minimum Empfehlung
gedacht für FullHD "Low" @ 30 fps WQHD "High" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 85 GB freier Festplatten-Platz
CPU Core i5-6600K oder Ryzen 5 2600X Core i7-11700K oder Ryzen 7 5800X
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce GTX 970 oder Radeon RX 470 GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6700 XT