19

News des 19. Januar 2024

VideoCardz berichten über einige weitere Händler-Listungen zur Radeon RX 7900 GRE – verteilt über ganz Europa, aber nunmehr auch in Deutschland anzutreffen. Die Karte sollte eigentlich nur zu Anbietern von Komplett-PCs sowie Systembuildern gehen, ist nun aber dennoch – augenscheinlich als Retail-Ware verpackt – im Einzelhandel anzutreffen. Dies gibt AMD eine weitere Möglichkeit, mit nVidia mit mittleren Segment zu konkurrieren, gerade gegenüber dem derzeit in den Markt kommenden GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh. Die Preislage der Karte ist sogar ausgesprochen attraktiv, grob nur 50 Euro oberhalb der Radeon RX 7800 XT liegend. Allerdings ist natürlich auch der Performance-Sprung gegenüber der Radeon RX 7800 XT nicht großartig – wenngleich ausreichend genug, um (unter Raster) in das Performance-Feld der klar teureren GeForce RTX 4070 Super zu kommen.

Liste Nov.'23 aktuell 4K-Perf. nVidia-Kontrahent
Radeon RX 7900 XTX $999 / 1149€ 970-1060 Euro 950-1040 Euro 530% zukünftig: GeForce RTX 4080 Super (~1080€)
Radeon RX 7900 XT $899 / 1049€ 800-890 Euro 760-850 Euro 448% zukünftig: GeForce RTX 4070 Ti Super (~880€)
Radeon RX 7900 GRE - - 580-620 Euro ~372% GeForce RTX 4070 Super (640-690€)
Radeon RX 7800 XT $499 / 549€ 540-580 Euro 530-570 Euro 344% GeForce RTX 4070 (550-620€)
Radeon RX 7700 XT $449 / 489€ 460-500 Euro 460-500 Euro 285% GeForce RTX 4060 Ti 16GB (400-440€)
Radeon RX 7600 $269 / 299€ 280-310 Euro 280-310 Euro 175% GeForce RTX 4060 (300-340€)

Nochmals VideoCardz vermelden eine erste Grafikkarten-Vorstellung zur Radeon RX 7600 XT, welche nächste Woche am Mittwoch launchen wird (Launch-Reviews & Marktstart offenbar am selben Tag). Interessanterweise handelt es sich dabei um zwei werksübertaktete Ausführungen – ohne dass deswegen nicht werksübertaktete Modelle seitens Hersteller ASRock erwähnt oder auf deren Webseite notiert würden. Bei der Radeon RX 7600 XT gibt es auch kein Referenz-Design seitens AMD, was oftmals gleichzeitig bedeutet, dass die Grafikkarten-Hersteller nicht zu Karten mit Taktraten auf Referenz-Niveau gezwungen werden – und in der Folge nahezu ausschließlich werksübertaktete Versionen erscheinen. Die Differenz dessen ist zumeist nicht großartig, die niedrigsten Werksübertaktungen fangen (wie auch in diesem Fall) bei 2-3% Taktaufschlag an, was grob 1-2% Mehrperformance erbringt. Im Fall der konkreten ASRock-Modelle wird dies alles sogar noch innerhalb desselben Powerlimits abgehandelt – welches mit 190 Watt sowieso ausreichend großzügig für den zugrundeliegenden Navi-33-Chip ist.

Insoofern allerdings tatsächlich keine Radeon RX 7600 XT Modelle auf Referenz-Takt erscheinen sollten, steht natürlich die Überlegung im Raum, nicht ein simulierteres Referenz-Design als Performance-Maßstab für die Radeon RX 7600 XT anzusetzen – sondern dann eben die werksübertakteten Modelle mit der niedrigsten Werksübertaktung hierfür zu verwenden. Ein früheres Beispiel für einen solchen Fall stellt die Radeon RX 590 dar, welche fast ausschließlich (geringfügig) werksübertaktet erschien. Ein eher aktuelles Beispiel ist die Radeon RX 6700 non-XT, zu welcher es ebenfalls kaum Angebote auf Referenz-Takt und mit Referenz-Powerlimit gibt – die meisten im Markt erhältlichen Modelle sind klar stärker ausgelegt. Allerdings gibt es so wenig Modelle zur Radeon RX 6700 non-XT (und zu wenige Tests dieser), dass deren exakte Performance immer noch schwer zu erfassen ist. Bei der kommenden Radeon RX 7600 XT dürfte dies besser ausgehen – mit wie gesagt der Aufgabe, noch vor der Definition der "Standard-Performance" dieser Karte zu schauen, mit welchen Taktraten jene konkret angeboten wird.

Von der koreanischen Quasarzone kommt ein Testbericht zu den non-K-Modellen der 14. Core-Generation, welcher bis auf den Core i5-14600 alle Modelle beinhaltet. Diese Auslassung ist natürlich etwas schade, denn gerade letztgenannter Prozessor hat Potential bzw. benötigt einen Performance-Test, da zwischen Core i5-13600 und i5-14600 vom Alder-Lake-Die auf das Raptor-Lake-Die (mit entsprechend mehr Level2-Cache) gewechselt wurde. Bei den anderen Prozessoren ist generell nur vom Core i7 wegen dessen 4 mehr E-Kerne etwas beachtbares zu erwarten – was sich in den Benchmarks der Quasarzone allerdings ausschließlich bei der Anwendungs-Performance zeigt. Die hierzu alleinig angestellten Rendering-Benchmarks blähen das Performance-Ergebnis allerdings etwas auf, real dürften es knapp unter 10% Anwendungs-Mehrperformance beim Core i7 sein, bei den restlichen Modellen dann 2-3% unter Anwendungen (nicht unähnlich dem Ergebnis der K/KF-Modelle).

Differenz CB23 Spiele (avg) Spiele (1%)
Core i9-13900i9-14900 +200 MHz Boost-Takt +3,5% +1,5% +1,4%
Core i7-13700i7-14700 +4 E-Kerne, +200 MHz Boost-Takt +15,2% +0,9% +1,3%
Core i5-13500i5-14500 +100 MHz Base-Takt, +200 MHz Boost-Takt +6,9% +1,4% +1,7%
Core i5-13400i5-14400 +100 MHz Boost-Takt +2,7% +1,2% +0,4%
Core i3-13100i3-14100 +200 MHz Boost-Takt +3,9% +3,0% +3,0%
gemäß den Ausführungen der Quasarzone; Spiele-Benchmarks unter FullHD

Unter Spielen gibt es hingegen ein "etwas" abweichendes Ergebnis – absolut zwar unbedeutet, relativ jedoch auffällig. Denn die K/KF-Modelle der 14. Core-Generation waren im Spiele-Einsatz gut 3% schneller als ihre jeweiligen Vorgänger aus der 13. Core-Generation unterwegs, in diesem Fall auch betreffend den Core i7 (dessen zusätzlichen E-Kerne sind somit im Spiele-Einsatz wirkungslos). Die non-K-Modelle kommen hingegen bei nur der Hälfte dieses sowieso mageren Sprungs heraus, ergo bei ca. +1,5% Mehrperformance unter Spielen. Denkbarerweise greift hier die TDP-Limitierung ein, welche schließlich bei diesen Modellen auf dauerhaft 65 Watt liegt – und damit durchaus in diesen Bereich hineingeht, was Spiele so verbrauchen. Ergo könnten hier die non-K-Modelle denkbarerweise ihre höheren Taktraten (im Gegensatz zu den K/KF-Modellen) nicht ganz ausspielen. Beim diesbezüglich abweichenden Core i3-14100 (mit ebenfalls +3% Spiele-Mehrperformance dürfte hingegen gelten, dass jener Prozessor mit nur 4 CPU-Kernen selbst bei nur 60W TDP noch nicht vom Powerlimit ausgebremst wird – und damit seinen Mehrtakt auch real durchbringt.

Twitterer 'Harukaze5719' berichtet über CPU/GPU-Verkaufsstatistiken aus Südkoreaeinmal für Prozessoren und einmal für Grafikkarten, letzteres basierend auf einem Bericht seitens Danawa. Hierbei handelt es sich um Verkaufs-Statistiken für das Jahr 2023 eben jener Shopping-Plattform, somit nicht ganz Südkorea umfassend. Im Grafikkarten-Bereich sind die Detailzahlen recht interessant (jene beschreiben den Übergang von der Ampere- auf die Ada-Lovelace-Generation im Mainstream- und Midrange-Bereich), allerdings fehlen Gesamtzahlen zu den Marktverhältnissen zwischen AMD & nVidia. Selbige gibt es allerdings für den Prozessoren-Bereich, womit sich für den November 2023 ein internationaler Vergleich zwischen Mindfactory, Amazon USA und eben Danawa erstellen läßt:

CPU DIY-Markt Nov'23 AMD vs Intel Anmerkung
Mindfactory 86,2% vs 13,8% bekannt AMD-lastiger Einzelhändler
Amazon ~60% vs ~40% Gesamt-Marktanteil konnte nur interpoliert werden
Danawa 47,8% vs 52,2% unsicher, ob nicht eventuell auch Verkäufe von Komplett-PCs mitgezählt wurden
DIY weltweit ~55% vs ~45% reine Schätzung!  (Quelle)

Wie zu sehen, kann das Ergebnis regional doch sehr unterschiedlich ausfallen, mit krassem Unterschied zwischen Mindfactory aus Deutschland und Danawa aus Südkorea. Dabei lagen sowieso nur die letzten Jahresmonate bei Danawa so "gut" für AMD, in den ersten Jahresmonaten 2023 betrug das Verkaufsverhältnis dort eher 40% vs 60% zwischen AMD und Intel. Alle drei Zahlen im Überblick deuten zudem darauf hin, dass nicht das Danawa-Ergebnis den Ausreißer darstellt, sondern eher die Mindfactory hier (zu) weit vorn liegt gegenüber den weltweiten durchschnittlichen Zahlen. Jene dürften nach kürzlicher Schätzung in Richtung ~55% vs ~45% zwischen AMD und Intel im DIY-Markt ausfallen, vielleicht geht es auch noch näher an einen Gleichstand heran. Gegenüber den echten weltweiten Verkaufszahlen – sprich inkl. Komplett-PCs und Projekt-Aufträgen – sind dies dennoch für AMD erstklassige Zahlen, denn bei den Absätzen aller Desktop-Prozessoren unabhängig des Verkaufswegs liegt AMD derzeit bei weiterhin nur gut 20% Marktanteil.