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News des 18./19. Januar 2025

VideoCardz notieren neuerliche Preis-Leaks und Händler-Notierungen zu den Hersteller-Modellen von GeForce RTX 5080 & 5090, welche wie bekannt am 30. Januar in den Verkauf gehen werden. Die hierbei aufgerufenen Preispunkte sehen allerdings zumeist ziemlich hochgerissen aus, die Hersteller versuchen hier offenbar ein anderes, höheres Preis-Niveau zu etablieren als denn nVidias Listenpreis. Natürlich ist vor dem Launch auch noch nicht zu ermessen, ob hier nicht auch die Einzelhändler selber versuchen die Preise etwas hochzuziehen. Die gesamte Preislage sieht aber auf den ersten Blick derart aus, als hätte nVidia den Grafikkarten-Hersteller freigegeben, ein eigenes Preislevel zu finden – denn Herstellermodelle auf oder wenigstens in der Nähe von nVidias Listenpreis wurden hierbei nur sehr selten genannt. Dies hat die PC Games Hardware veranlasst, eigene Preis-Prognosen für GeForce RTX 5080 & 5090 bezogen auf den deutschen Einzelhandel zu erstellen:

Preis-Prognosen (!) GeForce RTX 5080 GeForce RTX 5090
Listenpreis (= Founders Edition) $999 / 1169€ $1999 / 2329€
Einfache Custom-Designs 1169-1499 Euro 2329-2599 Euro
Premium Custom-Designs 1499-1699 Euro 2599-2799 Euro
Custom-Designs unter Wasser 1699-1899 Euro 2799-3000+ Euro
Preis-Vorhersagen zu den Hersteller-Modellen laut der PC Games Hardware

Jene lassen es derzeit noch die Möglichkeit zu Herstellermodellen auf Höhe des Listenpreises bzw. der UVP offen. Die Höhe der Zuschläge ist aber dennoch bemerkenswert, wenn die Premium-Designs der Grafikkarten-Hersteller Aufpreise von nicht weniger als ~250 Euro haben sollen – und sich bis an diese Grenze darunter die "normalen" Hersteller-Designs tummeln sollen. Jene gibt es schließlich bei den bisherigen nVidia-Grafikkarten fast durchgehend in der Nähe von nVidias Listenpreisen, vielleicht hier und da mal mit 20-30 Euro Aufschlag, aber nicht gerade in einem Rahmen von bis zu 250 Euro Mehrpreis befindlich. Man will es nicht beschreien, aber hier liegt zumindest das Potential für eine gewisse inoffizielle Preiserhöhung. Leider ist auch von nVidias Founders Edition kein preisstabilisierender Einfluß zu erwarten, da die FE-Karten üblicherweise nur in geringen Stückzahlen aufgelegt werden. In jedem Fall gilt es diesen Punkt scharf zu beobachten, ob sich nVidias Listenpreise zur GeForce RTX 50 Serie auch wirklich im Grafikkarten-Markt wiederfinden lassen.

Aus dem PC Games Hardware Forum kommt eine (angebliche) Erklärung für die Verzögerung bei der Radeon RX 9070 (XT): Danach wollte AMD diese Grafikkarten preislich wohl höher ansetzen, musste dies allerdings wegen Listenpreise zur GeForce RTX 50 Serie nach unten hin korrigieren. Da aber die Händler teilweise schon beliefert worden waren, müssen jene nun nachträglich mittels Preisgutschriften oder/und Marketing-Zuschüssen wieder korrekt gestellt werden, was seine Zeit dauert bzw. hier auf die Schwierigkeit stößt, dass AMD angeblich mit dieserart Preisgutschriften gegenüber dem Einzelhandel in Rückstand sein soll. Insbesondere in letzterem Punkt klingt dieses Gerücht ziemlich weit hergeholt – was aber natürlich doch nichts dazu aussagt, ob die Sache nunmehr stimmt oder nicht.

Generell handelt es sich zweifellos um einen der kuriosesten Launches der letzten Zeit, da AMD schließlich noch nicht einmal eine offizielle Vorstellung hinbekommt. Gleichwohl haben die Einzelhändler teilweise schon Ware, packen diese auch munter aus, während die Grafikkarten-Hersteller Teaser verteilen und teilweise schon Marketing-Material sowie Produkt-Beschreibungen veröffentlichen. Normalerweise wäre dies alles vor einer offiziellen Vorstellung undenkbar bzw. mittels NDA untersagt, AMD toleriert dies aber in diesem besonderen Fall. Eine schlichte Unsicherheit ob der richtigen Terminwahl passt wenig zu diesen Vorkommnissen, womit auch Seitenideen wie die vorstehende ihre Chance haben (trotz klarer Widerworten aus dem Chiphell-Forum). Denkbarerweise klärt es sich erst einige Zeit nach dem Launch von Radeon RX 9070 & 9070 XT auf, was zu diesem kuriosen Ablauf der Dinge geführt hat.

Twitterer TechEpiphany berichtet zu den Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche in der 3. Woche nochmals weiter zurückgegangen sind, nunmehr schlägt der Effekt der offiziellen RTX50-Vorstellung wohl erst im vollen Umfang zu. Denn AMD konnten seinen Marktanteil einmal mehr steigern – basierend primär darauf, dass nVidias Marktanteil weiter südwärts ging. Inzwischen erreichen die drei "SUPER"-Modelle zusammen mit der GeForce RTX 4090 selbst kumuliert nicht einmal die wöchentliche Absatzmenge allein der Radeon RX 7800 XT (205 vs 340 Stück). AMD hält sich damit noch vergleichsweise gut, was aber für AMD-Hardware auch nicht ungewöhnlich bzw. mangels einer offiziellen Vorstellung der nachfolgenden Radeon RX 9000 Serie auch ziemlich normal ist. Intel läuft derzeil weiter im niedrigen einstelligen Prozentbereich mit, wobei die neue Arc B570 hierzu nicht wirklich etwas beiträgt.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024/25   (AMD in rot, nVidia in grün, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
3. Woche 2025 1735 Stück 58,2%   38,9%   2,9% 0,87M € 58,0%   40,7%   1,3% 500€   525€   232€
2. Woche 2025 2255 Stück 55,2%   40,1%   4,7% 1,15M € 54,9%   42,3%   2,8% 506€   536€   303€
1. Woche 2025 2470 Stück 55,9%   41,3%   2,8% 1,29M € 54,8%   43,6%   1,6% 513€   553€   303€
52. Woche 2024 2095 Stück 47,7%   50,6%   1,7% 1,20M € 42,3%   56,8%   0,9% 510€   645€   310€
51. Woche 2024 3580 Stück 59,2%   36,6%   4,2% 1,72M € 57,3%   39,9%   2,8% 465€   524€   321€
48. Woche 2024 4245 Stück 53,0%   46,8%   0,2% 2,42M € 48,6%   51,3%   0,1% 524€   626€   224€
47. Woche 2024 2640 Stück 49,3%   49,6%   1,1% 1,51M € 45,5%   54,1%   0,4% 530€   625€   196€
46. Woche 2024 2000 Stück 43,8%   54,7%   1,5% 1,16M € 39,1%   60,5%   0,4% 518€   641€   142€
45. Woche 2024 3080 Stück 48,7%   51,3%    0%  1,83M € 43,0%   57,0%    0%  525€   660€     —  
44. Woche 2024 1570 Stück 41,7%   58,3%    0%  0,93M € 37,5%   62,5%    0%  532€   633€     —  
43. Woche 2024 2410 Stück 49,6%   49,6%   0,8% 1,44M € 42,6%   57,1%   0,3% 512€   687€   238€
42. Woche 2024 2275 Stück 49,2%   49,5%   1,3% 1,35M € 44,1%   55,5%   0,4% 532€   667€   176€
41. Woche 2024 2730 Stück 47,2%   52,4%   0,4% 1,65M € 39,8%   60,1%   0,1% 510€   695€   125€
40. Woche 2024 2110 Stück 47,2%   51,9%   0,9% 1,30M € 39,5%   60,3%   0,2% 515€   713€   119€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche

Ebenfalls von Twitterer TechEpiphany kommen die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche für die 3. Woche wieder eine gewisse Rückkehr zu "normalen" Zahlen sehen. Dies bedeutet, dass die Mindfactory sowohl den Vorbesteller-Berg zum Ryzen 7 9800X3D abgebaut hat, als auch die aufkommende Käufer-Welle bedienen konnte, nachdem dieses Prozessoren-Angebot kürzlich wieder auf "lieferbar" geschaltet wurde. Jener Käufer-Schwung, welcher wohl eigentlich bereits zum Launch-Tag hätte kaufen wollen, ist nun endlich durch – womit das ganz gewöhnliche Geschäft starten kann. Jenes sieht den Ryzen 7 9800X3D immer noch auf einer der Spitzenpositionen in der Modell-Verkaufsliste, der erste Platz geht für diese Woche allerdings an den Ryzen 5 7600X3D. Generell dominieren X3D-Modelle die Spitze der Modell-Verkaufsliste, 7 der ersten 9 Positionen gehen an selbige.

Das Ende der übermäßigen Verkäufe des Ryzen 7 9800X3D hat aber auch die Marktanteils-Zahlen mal wieder gerade gerückt, womit AMD derzeit "nur noch" bei 89% rangiert und Intel demzufolge sogar zweistellig bei 11% herauskommt. Einen weiterhin geringen Anteil hieran haben Arrow-Lake-Prozessoren, auch wenn es diese Woche mit 90 Stück das bislang (klar) beste Wochenergebnis für "Arrow Lake" gab. Als Marktbelebungs-Element würde einem hierzu in erster Linie der Marktstart der non-K-Modelle der Core Ultra 200 Serie einfallen, welcher am 13. Januar (augenscheinlich geräuschlos) über die Bühne ging. Interessanterweise finden sich in der Modell-Verkaufsliste jedoch keine dieser Prozessoren, es wurden schlicht deutlich mehr K- und KF-Modelle abgesetzt. Denkbarerweise dürfte hier eher der (am gleichen Tag abgelaufene) Marktstart der kleineren Chipsätze H810 & B860 bzw. entsprechender Mainboards seine Auswirkung gezeigt haben.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024/25   (AMD in rot, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1700, 1851
3. Woche 2025 5285 Stück 88,8%   11,2% 1,47M € 89,6%   10,4% 280€   258€ 1580, 3115, 465, 90
2. Woche 2025 9255 Stück 95,4%   4,6% 3,95M € 97,0%   3,0% 434€   275€ 1480, 7350, 365, 20
1. Woche 2025 4595 Stück 92,1%   7,9% 1,29M € 91,5%   8,5% 280€   302€ 1460, 2770, 305, 50
52. Woche 2024 4580 Stück 93,0%   7,0% 1,63M € 94,3%   5,7% 360€   291€ 1040, 3220, 260, 30
51. Woche 2024 6810 Stück 90,3%   9,7% 2,02M € 90,2%   9,8% 297€   300€ 2060, 4090, 610, 10
48.-50. Woche 2024 5463 Stück p.W. 93,3%   6,7% 1,61M € p.W. 92,9%   7,1% 294€   313€ 1375, 3720, 322, 40 p.W.
47. Woche 2024 5065 Stück 91,0%   9,0% 1,45M € 91,2%   8,8% 287€   280€ 1360, 3250, 410, 25
46. Woche 2024 6535 Stück 94,5%   5,5% 2,41M € 95,2%   4,8% 372€   320€ 1325, 4850, 310, 40
45. Woche 2024 4640 Stück 91,5%   8,5% 1,41M € 91,9%   8,1% 306€   290€ 1420, 2825, 355, 10
44. Woche 2024 3515 Stück 89,9%   10,1% 0,88M € 86,3%   13,7% 241€   340€ 1280, 1880, 295, 40
43. Woche 2024 3705 Stück 88,1%   11,9% 0,95M € 87,0%   13,0% 253€   281€ 1245, 2020, 400, -
42. Woche 2024 4075 Stück 88,5%   11,5% 1,07M € 87,2%   12,8% 260€   292€ 1290, 2315, 440, -
41. Woche 2024 4560 Stück 88,8%   11,2% 1,22M € 87,0%   13,0% 263€   313€ 1475, 2575, 490, -
40. Woche 2024 3540 Stück 92,4%   7,6% 0,92M € 91,5%   8,5% 257€   289€ 1405, 1865, 230, -
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche