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News des 17. Oktober 2022

Laut Twitterer & Leaker Kopite7kimi soll es keine "Ada Titan" geben – während hingegen eine "GeForce RTX 4090 Ti" durchaus weiterhin möglich sein soll. Letzteres wurde maximal zurückhaltend formuliert, denn eigentlich ist angesichts der Hardware-Differenz zwischen aktueller GeForce RTX 4090 sowie dem Vollausbau des AD102-Chips schon klar, dass hier sehr wohl die Reserve für eine weitere Grafikkarte schlummert. Schließlich gibt es mit dem Vollausbau noch eine Raster-Engine, 12% mehr Shader-Cluster und immerhin ein Drittel mehr Level2-Cache zu heben, samt höheren Taktraten und höherem Power-Limit sind durchaus 15-20% Mehrperformance drin. In dieser Frage geht es also eher um das "wie konkret gelöst" sowie "unter welchem Namen" samt "zu welchem Termin", nicht jedoch um die grundsätzliche Existenz einer weiteren Ada-Lovelace-basierten Consumer-Grafikkarte oberhalb der GeForce RTX 4090.

We won't see Titan of Ada Lovelace.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 17. Oktober 2022
 
4090Ti is still possible in the future.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 17. Oktober 2022

Terminlich dürfte nVidia erst einmal den Launch von AMDs Navi 31 abwarten – um damit besser austarieren zu können, was die GeForce RTX 4090 Ti leisten können muß bzw. wie man sich preislich positionieren kann. Es besteht allerdings auch kein Zwang dazu, die GeForce RTX 4090 Ti direkt nach dem Navi-31-Launch herauszubringen. Bei günstigem Performance-Bild gegenüber AMDs RDNA3 könnte nVidia die GeForce RTX 4090 Ti genauso gut auch erst anläßlich eines RTX40-Refreshs veröffentlichen, sprich grob in Jahresfrist. Mit einem solchen RTX40-Refresh darf durchaus gerechnet werden, denn mittlerweise pendelt es sich in der Branche ein, dass man neue Grafikchip-Generationen nur noch ziemlich exakt aller zwei Jahre bringt. Für so einen langen Zeitraum lohnt generell ein gewisser Midlife-Kicker, womit man auch noch einmal einen neuen Preis/Leistungs-Impuls bringen kann – wie gut anhand der GeForce RTX 20 "SUPER" Serie zu sehen.

GeForce RTX 4090 AD102-Vollausbau Differenz
Raster-Engines (GPC) 11 12 +9%
Shader-Cluster (SM) 128 144 +12%
FP32-Einheiten 16'384 18'432 +12%
ROPs 176 192 +9%
Level2-Cache 72 MB 96 MB +33%
Speicherinterface 384 Bit GDDR6X 384 Bit GDDR6X ±0

Mit der Performance-Verbesserung des neuen nVidia-Treibers 522.25 für RTX30-Grafikkarten hat man sich bei ComputerBase, Igor's Lab und TechPowerUp beschäftigt. Hintergrund des ganzen ist, dass in vielen Launchreviews zur GeForce RTX 4090 seitens der anderen getesteten nVidia-Grafikkarten oftmals ein älterer nVidia-Treiber zum Einsatz kam (Auflistung der konkret benutzten Treiber). Dies hat dann die GeForce RTX 4090 teilweise etwas besser dastehen lassen, als es denn korrekt gewesen wäre, denn der neue Treiber 522.25 (sowie auch dessen Vorab-Version 521.90) bringen auch für ältere nVidia-Grafikkarten gewisse Performance-Verbesserungen mit sich. Die Testberichte messen hierzu zwischen 2-5% aus – auf komplette Benchmark-Felder wohlgemerkt, nicht bezogen auf einzelne Benchmarks.

Treiber-Vergleich: 517.48 gegen 522.25 FullHD-Gewinn WQHD-Gewinn 4K-Gewinn
ComputerBase: GeForce RTX 3090 Ti unter 17/11 Spielen - +5,2% Raster, +4,1% RT +3,6% Raster, +2,4% RT
Igor's Lab: GeForce RTX 3090 Ti unter 11 Spielen - +5,4% +4,3%
TechPowerUp: GeForce RTX 3090 unter 25 Spielen +2,1% gemittelt über FullHD-, WQHD- und 4K-Ergebnisse
TechPowerUp: GeForce RTX 2080 Ti unter 25 Spielen +1,6% gemittelt über FullHD-, WQHD- und 4K-Ergebnisse
TechPowerUp: GeForce GTX 1080 Ti unter 25 Spielen +1,6% gemittelt über FullHD-, WQHD- und 4K-Ergebnisse

Auffallend ist dabei eine klare Tendenz zugunsten größerer Zugewinne bei kleineren Auflösungen. Zudem reagiert das größte Benchmark-Feld bei TechPowerUp mit +2,1% auch klar am schwächsten – rein unter der 4K-Auflösung dürfte es dort dann noch etwas weniger als dieser Wert sein. Hier zeigt sich natürlich nur die Faustregel, dass Performance-Zugewinne unter einzelnen Spielen um so weniger in den Durchschnitt einfließen, je breiter man das Testfeld anlegt (und umgedreht: testet man nur Titel mit Zugewinn, wird der Performance-Effekt des Treibers übertrieben hoch dargestellt). In jedem Fall dürfte die komplette RTX30-Serie mit diesem Treiber einen kleinen Performance-Boost erhalten, welcher mittels nachfolgender Grafikkarten-Launches dann hoffentlich auch in den Benchmarks der Hardwaretester zu sehen ist. Jene erhalten hiermit dann auch einen klaren Hinweis darauf, wie gefährlich es ist, mit gemischten Treiber-Versionen zu operieren: Denn dann könnte man die eine oder andere Hardware um ein paar Prozentpunkte falsch darstellen, wie in diesem Fall passiert.

Für die insgesamte Betrachung ändert dies noch nicht einmal etwas: Die GeForce RTX 4090 bleibt genauso überragend schneller gegenüber der bisherigen Grafik-Hardware. Aber jede einzelne aufgestellte Zahl zu Performance-Differenz und Preis/Leistungs-Verhältnis ist damit um ein paar Prozentpunkte falsch – was im Sinne der vielen hierbei hereingesteckten Arbeit weniger schön ist. Unsere Launch-Analyse dürfte hiervon genauso betroffen sein, auch dort werden die RTX30-Beschleuniger somit leicht schlechter angegeben, als mit dem neuen nVidia-Treiber möglich ist. Wenigstens hatten 4 von 17 ausgewerteten Test-Berichten bereits mit dem neuen Treiber auch für RTX30-Beschleuniger getestet, der Treiber-Effekt auf den herauskommenden Performance-Index ist damit teilweise schon enthalten bzw. wird die Differenz gegenüber einem wirklich vollständigen Testfeld mit neuem Treiber nicht mehr ganz so hoch ausfallen.

Die seitens Twitterer TechEpiphany zusammengestellte CPU-Verkaufsstatistik der Mindfactory zeigt für die 41. Woche einen beachtbaren Rückgang der Absatzhöhen vom Ryzen-7000-Launch, allerdings immer noch klar besser als davor liegend. Wie bekannt, hat Ryzen 7000 diesen Zuwachs allerdings nicht alleine verursacht, sondern geht jener mindestens zur Hälfte auf das Konto von AM4-Prozessoren – welche sich auch weiterhin überdurchschnittlich gut verkaufen. Eher zurückgehend auf Normalmaß sind hingegen die Intel-Absätze, hier könnte man natürlich auch den herannahenden Raptor-Lake-Launch als Grund anführen. Der deutlichste Hinweis auf den Ryzen-7000-Launch vor drei Wochen ergibt aus der Betrachtung der Durchschnitts-Preise (ASP), wo es mit der 39. Woche einen heftigen Ausschlag bei AMD gab. Jener Effekt ist allerdings schon weitgehend entschwunden, derzeit liegt der Durchschnittspreis der verkauften Prozessoren bei AMD wieder leicht niedriger als bei Intel.

Desktop-Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück, ohne Komplett-Systeme)
LGA1200 LGA1700 AM4 AM5 insgesamt AMD vs Intel ASPs
33. Woche 2022 360 910 2360 - 3680 64% vs 36% 245€ vs 277€
34. Woche 2022 275 990 2360 - 3645 65% vs 35% 255€ vs 299€
35. Woche 2022 370 1110 2610 - 4100 64% vs 36% 246€ vs 299€
36. Woche 2022 330 960 2430 - 3740 65% vs 35% 242€ vs 293€
37. Woche 2022 280 960 2400 - 3750 64% vs 36% 239€ vs 266€
38. Woche 2022 300 990 2490 - 3780 66% vs 34% 241€ vs 300€
39. Woche 2022 260 1000 3070 850 5200 75% vs 25% 349€ vs 293€
40. Woche 2022 290 1150 3370 250 5080 71% vs 29% 290€ vs 278€
41. Woche 2022 270 940 3080 300 4590 74% vs 26% 279€ vs 294€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag .... ASP = Durchschnittspreis