16

News des 16. Oktober 2023

Ein interessanter Punkt, der sich aus der englischsprachigen Umsetzung der Launch-Analyse zu Intels Arc A750 auf Reddit ergibt, ist der erhebliche Unterschied in der Performace/Preis-Betrachtung zwischen Arc A580 vs Radeon RX 6600 gemäß deutschen und US-Straßenpreisen. Zu deutschen Straßenpreisen ist die Radeon RX 6600 der klare Gewinner dieser Benchmark-Serie, mit +10% Performance/Preis-Vorteil vor der Arc A580. Zu US-Straßenpreisen dreht sich das Bild jedoch exakt um und die Arc A580 ist die insgesamt beste Karte des kompletten Testfelds. der Performance/Preis-Abstand zur Radeon RX 6600 beläuft sich zu US-Straßenpreisen sogar auf +12% – ergo eine nahezu perfekte Umkehr der Verhältnisse und somit definitiv nicht nur eine kleine Differenz zwischen deutschen und US-Straßenpreisen aufzeigend.

3050 3060-12GB 6600 7600 A580 A750 A770-LE
gemittelte FHD Raster-Perf. 81,1% 112,3% 103,8% 129,6% 100% 109,5% 120,5%
Listenpreis $249 $329 $329 $269 $179 $249 $349
Straßenpreis DE (ab) 229€ 289€ 199€ 276€ 211€ 233€ 339€
Perf/Preis DE: FHD Raster 75% 82% 110% 99% 100% 99% 75%
Straßenpreis US (ab) $230 $280 $210 $260 $180 $220 $300
Perf/Preis US: FHD Raster 63% 72% 89% 90% 100% 90% 72%
Preisstand: Deutschland 15. Oktober lt. Geizhals, USA 16. Oktober lt. Newegg

Letztlich spielen hier zwei Faktoren hinein, welche diese sogar recht große Differenz ausmachen: Zum einen gibt es in den USA die Arc A580 tatsächlich zum Listenpreis – welcher in Deutschland wie bekannt noch nicht erreicht ist. Zum anderen schlägt der deutsche Straßenpreis zur Radeon RX 6600 sogar rein nominell den US-Straßenpreis, obwohl der Währungskurs derzeit schlecht liegt und im deutschen Straßenpreis (im Gegensatz zu den USA) immer noch 19% Mehrwertsteuer enthalten sind. Eine hierzulande für 199 Euro angebotenen Radeon RX 6600 müsste in den USA umgerechnet ca. 176 Dollar kosten – real sind es derzeit 210 Dollar. Aus diesem klaren Unterschied kann sich durchaus eine deutlich andere Bewertung der Arc A580 bei Hardwaretestern aus den USA ergeben. Bislang wird die Karte allerdings nirgendwo besonders hochgejubelt, augenscheinlich ist selbst der in den USA erreichte 12%ige Performance/Preis-Vorteil dafür noch nicht ausreichend.

Wie erwartet, hat Intel die K/KF-Modelle der 14. Core-Generation am Montag Nachmittag offiziell vorgestellt, der Marktstart ist dann einen Tag später. Die Launch-Reviews kommen zum selben Zeitpunkt (17. Oktober, 15 Uhr), womit es am 16. Oktober nur eine reine Vorstellung gab – was eigentlich Aufgabe einer offiziellen Intel-Veranstaltung wie zum "Intel Innovation" Event vor Monatsfrist hätte sein sollen. Dort gab es zum Raptor Lake Refresh allerdings gar nicht zu hören, was letztlich nur den Schluß zuläßt, dass Intel hier bewußt den Ball flachgehalten hat – wohlwissend, dass mit dem Raptor Lake Refresh kaum ein Blumentopf zu gewinnen ist. Dadurch, dass jetzt auch noch der höhere offizielle Speichersupport fehlt, gibt es keinerlei Phantasie bezüglich einer höheren Performance abseits einer größeren Meßungenauigkeit (und abseits des Core i7). Dies ist sicherlich die lahmste Intel-Generation seit langem und auch selbst der lahmste Refresh seit langem.

Am ehesten ist dies noch vergleichbar mit dem Haswell-Refresh aus dem Jahr 2014 – doch jenen steckte Intel wenigstens in dieselbe Modell-Reihe (4. Core-Generation) und propagandierte nicht gleich eine "neue Core-Generation". Zudem konnte sich Intel seinerzeit diesen Hänger auf einer bombensicheren Marktposition und mit AMD im tiefen Tal zwischen "Bulldozer" und "Zen" besser leisten, heuer nun steht man eigentlich im harten Wettbewerb mit AMD und müsste deutlich besser vorlegen, um auf den Launch von Zen 5 im ersten Halbjahr 2024 vorbereitet zu sein. Aber natürlich geht es bei Intel nicht zwingend nach diesen Performance-Erwägungen: Eine jährlich neue Verkaufs-Generation ist erstens einmal Pflicht, dies fordern schlicht die OEMs, welche jedes Jahr eine neue PC- und Notebook-Generation bieten wollen. Zudem gilt natürlich auch, dass mehr als zwei Drittel der PC-Prozessoren im Mobile-Segment verkauft werden, ergo Intel dort eher zu technologisch neuem gezwungen ist – was man mittels "Meteor Lake" dann auch tatsächlich bieten wird.

VideoCardz weisen darauf hin, dass nVidia erneut den deutschen Preis der "GeForce RTX 4090 FE" in seinem Online-Shop verändert hat. Diesesmal wurde jener allerdings nach oben hin angepasst, anstatt 1769 Euro wie bisher sind es nunmehr 1799 Euro. Besser hätte man nicht beweisen können, dass es hierbei allein um Anpassungen an den schwankenden Währungskurs geht, denn bislang hatte nVidia immer den deutschen Preis gesenkt – nun aber erstmals gesteigert, gleichlaufend zum derzeit schlechter ausfallenden Umtauschkurs. Dass sich am eigentlichen Listenpreis und damit derjenigen Maßgabe, nach welcher die Grafikkarten-Hersteller und Distributoren abgerechnet werden, nichts ändert, deutet der die ganze Zeit über unveränderte Preis der "GeForce RTX 4090 FE" in nVidias US-Shop hin. Irgendeinen Einfluß auf die Preise der Hersteller-Modelle wird diese Anpassung der Preise von nVidias deutschem Online-Shop somit mitnichten haben.

Launch FE: 5. Dez. FE: 15. März FE: 2. Mai FE: 16. Okt. akt. Straße
GeForce RTX 4090 $1599 / 1949€ $1599 / 1859€ $1599 / 1819€ $1599 / 1769€ $1599 / 1799€ 1660-1770 Euro
GeForce RTX 4080 $1199 / 1469€ $1199 / 1399€ $1199 / 1369€ $1199 / 1329€ $1199 / 1329€ 1170-1250 Euro
GeForce RTX 4070 $599 / 659€ - - $599 / 659€ $599 / 659€ 580-650 Euro
GeForce RTX 4060 Ti $399 / 439€ - - - $399 / 439€ 400-450 Euro
Preise von nVidias Online-Shop für Deutschland und die USA

Laut MeinMMO betrifft das AntiCheat-Problem von AMDs "Anti-Lag+" Feature im (inzwischen zurückgezogenen) AMD-Treiber 23.10.1 auch andere Spiele, in welchen es tatsächlich sogar schon zu diesbezüglichen Spieler-Banns seitens der Anbieter gekommen sein soll. Hintergrund ist, dass jenes Feature eigentlich nur die Spielbarkeit erhöhen soll, was per se nichts mit einem Cheat zu tun hat. Die hierfür benutzte technische Methode steigt dafür aber wohl in die Spiele-eigenen DLLs ein, worauf AntiCheat-Software getriggert wird. Faktisch gesehen liegt hier nicht wirklich ein Cheat vor, praktisch gesehen ist die Unterscheidung für AntiCheat-Software jedoch nicht möglich. Dumm für AMD ist nun jedoch, dass hiermit Anwender von AMDs Radeon RX 7000 Grafikkarten bei Aktivierung von "Anti-Lag+" unvermittelt als "Cheater" bezeichnet werden können und von den Spiele-Anbietern mit einem Bann belegt werden.

Die Spieler fallen dabei natürlich aus allen Wolken – was um so schlimmer wird, wenn jene die Ursache für ihre Malaise erkennen (welche nun einmal bei AMD liegt). Ob AMD es hinbekommt, bei den Spiele-Anbietern bzw. deren AntiCheat-Software eine Ausnahme zu erwirken, ist unklar. Denkbarerweise ist da das Risiko auf Mißbrauch dieser Ausnahmeregelung zu groß, ergo wird AMD eher sein "Anti-Lag+" Feature nur noch offline freigeben können oder muß eine technisch anders gelöste Funktionsweise aufbauen (was Zeit kosten wird). Daneben kann man den Fall aber auch dazu benutzen, seitens der Spiele-Anbieter über saubere Verfahren im Falle einer Fehlerkennung von (vermeintlichen) Cheatern nachzudenken. Die bisherige Konstellation, dass der Spieler faktisch rechtelos und vollkommen in der Hand des Anbieters ist, kann eigentlich nicht sein und würde sich in einem Gerichtsverfahren auch kaum (zumindest nicht in dieser absoluten Form) halten lassen.