Basierend auf den aktuellen Straßenpreis-Angaben vom Wochenende sowie dem 3DCenter Performance-Index wurde in unserem Forum freundlicherweise ein Performance/Preis-Index der aktuellen Ampere/RDNA2-Grafikkarten für die Auflösungen FullHD/1080p und 4K/2160p erstellt. Die Preisbasis ist die Umrechnung des besten Euro-Preises zur jeweiligen Karte in Dollar – was es international einfacher vergleichbar macht, dennoch ist der Preisbezug die Einzelhandelspreise in Deutschland & Österreich vom letzten Wochenende. Wie nicht ganz unüblich bei dieserart Diagrammen sieht man primär ein mit steigendem Preis abflauendes Performance/Preis-Verhältnis – sprich die optische Manifestation der bekannten Aussage, dass man bei HighEnd- und Enthusiasten-Grafikkarten für deren Mehrperformance ansteigend immer mehr bezahlt.

FullHD/1080p Performance per Dollar (Feb 13, 2022, by LukeS)

4K/2160p Performance per Dollar (Feb 13, 2022, by LukeS)

WCCF Tech berichten über einen ASIC-Miner, welcher auch Ethereum mit immerhin 65 MH/s schürfen kann – und dies bei einem Stromverbrauch von nur 30 Watt. Aus Sicht der laufenden Kosten wäre dies unschlagbar, allerdings ist der Anschaffungspreis für diesen "Jasminer X4 Etchash Brick Miner" mit 2099 Dollar vergleichsweise hoch – dafür bekommt man auch eine GeForce RTX 3080 Ti, welche mit dem richtigen BIOS bei fast der doppelten Ethereum-Leistung schürft. Allerdings sind Preise natürlich änderbar und für gewisse Situationen ist ein laufruhiger ASIC-Miner vielleicht sogar besser als Grafikkarten (hoher Strom- und Kühlungsbedarf). Selbst der Wiederverkaufswert dieses ASIC-Miners sollte nicht ganz so niederschmetternd wie bei anderen ASIC-Minern sein, da selbiger eine breite Spanne von anderen Cryptowährungen schürfen können soll. Ob sich hieraus etwas ergibt, bleibt die Praxis abzuwarten – aber eine gewisse Chance darauf, dass dieser Miner zur Verteilung der Lasten und damit zur (weiteren) Entspannung am Grafikkarten-Markt beiträgt, ist durchaus vorhanden.

Wie in der Launch-Analyse zur GeForce RTX 3050 angekündigt, sind für den 3DCenter Performance-Index noch ein paar Index-Änderungen festzulegen bzw. offiziell zu machen. Wie schon im Artikel dargelegt, verliert die Radeon RX 6500 XT mit den neueren und umfangreicheren Benchmarks noch etwas stärker und wird daher auf einen minimal korrigierten FullHD-Index von 580% festgesetzt. In die umgekehrte Richtung geht die Radeon RX 5500 XT 8GB, welche sich minimal stärker von ihrer 4-GB-Ausführung und allen umliegenden Karten absetzen kann und daher einen neuen FullHD-Index von 660% erhält. Die 4GB-Ausführung der Radeon RX 5500 XT bewegte sich hingegen nicht, wird dabei sicherlich von ihrer geringen Speichermenge limitiert. Hintergrund dieser Aufwertung dürften Treiber-Verbesserungen sowie der Effekt von rBAR/SAM sein. Beide Effekte führten schon zu Index-Anpassungen bei der Radeon RX 5700 Serie, welche bislang noch nicht bei den kleineren RDNA1-basierten Grafikkarten angesetzt werden konnten.

Somit ist auch noch eine Index-Anpassung zur kompletten Radeon RX 5600 Serie fällig, bei welcher wenigstens zur Radeon RX 5600 XT 14Gbps ausreichend neue Benchmark-Werte vorlagen. Selbige kam zielgenau auf der (neuen) Performance-Höhe der GeForce RTX 2060 6GB heraus und macht somit einen guten Sprung im FullHD-Index auf 930% (vorher "~890%"). Die Index-Anpassungen der beiden kleineren Serien-Ausführungen Radeon RX 5600 12Gbps und Radeon RX 5600 (OEM-Variante) wurden darauf basierend geschätzt, Benchmark-Werte hierzu lagen nicht vor. Wie gesagt kam die GeForce RTX 2060 6GB auf exakt derselben Performance-Höhe heraus, auch deren neuer FullHD-Index beträgt somit 930% (vorher "910%"). Dies war die größte Karte auf nVidia-Seite, welche noch neu zu bewerten war. Bei den kleineren Modellen der GeForce 16 Serie ergab sich mit diesen Benchmarks hingegen kein Anlaß für eine Index-Anpassung, von GeForce GTX 1650 Super bis GeForce GTX 1660 Ti passt alles noch in die vorherig aufgestellten Wertungen.

Neue Werte im UltraHD/4K-Index wurden hingegen generell nicht aufgestellt, da es sich hierbei (fast) durchgehend um 6-GB-Grafikkarten handelt, welche unter der 4K-Auflösung langsam aber sicher in eine Speicherlimitation laufen werden – womit sich Index-Verbesserungen automatisch verbieten. Davon abgesehen zeigen die (zu) wenigen hierzu vorliegenden Benchmark-Werte auch nicht unbedingt eine Notwendigkeit zur Index-Änderung für diese 6-GB-Modelle unter dem 4K-Index an. Damit erscheint das Thema von Index-Anpassungen für die RDNA1- und Turing-Generationen derzeit abgeschlossen. Index-Veränderungen zu noch älteren Grafikkarten wie Radeon RX 570/580 (nicht notwendig) sowie GeForce GTX 1060/1070 (aufgrund der neuen Benchmark-Werte technisch denkbar) werden hingegen nicht mehr aufgelegt, da alle Grafikkarten im Performance-Index generell mit dem Performance-Level zu ihrer initialen Nutzungszeit betrachtet werden sollen – sprich maximal 2-3 Jahre nach Release darf die letzte Index-Änderung erfolgen.

Der Performance-Index ist schließlich als fliessender Index gedacht, welcher die Grafikkarten auf ihrer voll ausgefahrenen Performance zu ihren jeweiligen Bestzeiten betrachten soll – damit korrekt wiedergegeben wird, wie historisch gesehen der jeweilige Performance-Stand war. Herabstufungen von Uralt-Modellen machen sowieso keinen Sinn, weil mangels passender Speichermenge und/oder mangels ausreichendem Feature-Set dann ganz schnell sehr viele dieser Karten auf (wenig nutzvolle) "0%" gewertet werden müssten. Alle Neueinstufungen und Index-Änderungen wurden inzwischen in den 3DCenter Performance-Index übernommen, genauso auch wie die neuen Stromverbrauchs-Werte zu Radeon RX 6500 XT und GeForce RTX 3050 in den hierfür gedachten Artikel "Stromverbrauchs-Überblick für DirectX 11/12 Grafikkarten" eingeflossen sind.