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News des 15. November 2022

Mittels der unabhängigen Testberichte zur GeForce RTX 4080 steht nun deren Performance-Punkt fest und wurden auch einige andere Vorteile der neuen nVidia-Karte herausgearbeitet. Eine echte Erklärung für den Preispunkt wurde dabei allerdings nicht gefunden, so dass das fast einhellige Urteil der Hardwaretester lautet: nVidia hat hier einen zu hohen Preispunkt angesetzt. Die Karte bietet letztlich kein besseres Preis/Leistungs-Verhältnis gegenüber der GeForce RTX 4090, was sie jedoch als kleinere Ausführung in jedem Fall anbieten sollte – ansonsten kann man schließlich auch gleich zur GeForce RTX 4090 greifen. Vielleicht können die Straßenpreise (ab dem 16. November um 15 Uhr) dies am Ende regeln, wenngleich die ersten, seitens Notebookcheck und PC Games Hardware aufgefangenen Anzeichen eher wieder in die entgegengesetzte Richtung gehen.

Liste 4K Raster P/L 4K RayTr P/L
GeForce RTX 4090 $1599 640% P/L: 99% 100% P/L: 106%
Radeon RX 7900 XTX $999 ~530-560% P/L: ~135% ~60-65% P/L: ~106%
GeForce RTX 4080 $1199 ~485% P/L: 100% ~71% P/L: 100%
Radeon RX 7900 XT $899 ~440-480% P/L: ~126% ~50-55% P/L: ~99%
4K Raster-Performance gemäß 3DC 4K Perf-Index, 4K RayTracing-Performance gemäß RTX4090 Launch-Analyse; Performance-Werte der noch nicht veröffentlichten neuen Karten spekulativ hochgerechnet; Preis/Leistungs-Kalkulationen anhand der Listenpreise, bei Performance-Schätzungen mit dem jeweiligen Mittelwert

Die vorstehende (vorläufige) Preis/Leistungs-Kalkulation (normiert auf die GeForce RTX 4080) basiert erst einmal nur auf der Listenpreis-Situation, da es bis zur Mitte Dezember sowieso noch keine Straßenpreise zu den kommenden neuen AMD-Karten geben kann. Interessant ist hierbei der Punkt, dass auf Basis der zuletzt aktualisierten Performance-Prognose zu Radeon RX 7900 XT/XTX sich die Preis/Leistungs-Verhältnisse auf der Schiene der RayTracing-Performance stark nahekommen, es dort nirgendwo große Abweichungen zwischen allen vier neuen Grafikkarten gibt. Augenscheinlich hat AMD für seine kommenden RDNA3-Beschleuniger deren Preispunkte streng anhand deren RayTracing-Performance gewählt – womit der Grafikkarten-Käufer nicht zwischen den beiden Polen "Raster-Performance" gegen "RayTracing-Performance" wählen muß.

Die klar höhere Raster-Performance auf AMD-Seite wäre somit eine "kostenlose" Dreingabe, nicht jedoch mit einem Nachteil an anderer Stelle verbunden. Selbstverständlich bietet AMD trotzdem nicht dieselben Performance-Höhen bei der RayTracing-Performance wie nVidia, in dieser Frage geht eine Radeon RX 7900 XTX eher in den Zweikampf mit der GeForce RTX 4070 Ti sowie eine Radeon RX 7900 XT in Richtung der GeForce RTX 3090 (non-Ti). Rein RayTracing betrachtend, stehen GeForce RTX 4080 & 4090 derzeit allein auf weiter Flur, auch die neuen AMD-Karten werden daran nichts ändern. Damit rückt mit diesen NextGen-Launches immer mehr die Frage in den Vordergrund, wie stark man RayTracing-Performance gegenüber der Raster-Performance gewichtet – worauf die Antworten sicherlich immer nur subjektiv geprägt sein können, je nach persönlicher Einordnung dieser Dinge.

VideoCardz führen genauer aus, um was es sich bei AMDs "HYPR-RX" Feature handelt, welches AMD zur RDNA3-Vorstellung nur kurz gestreift hatte. Bisher konnte man angesichts der Performance-Angaben von AMD davon ausgehen, dass "HYPR-RX" eine Zwischenbild-Erstellung ähnlich wie bei DLSS3 beinhaltet. Dies ist allerdings falsch: HYPR-RX ist "nur" eine SingleClick-Technologie, welches drei andere AMD-Features auf einmal aktiviert: RSR und "Radeon Boost" zugunsten höherer Frameraten, "Radeon Anti-Lag" zugunsten einer besseren Eingabe-Latenz. Die drastisch höheren Frameraten werden somit nicht über eine Zwischenbild-Berechnung, sondern über den doppelten Upscaler erreicht: Radeon Boost arbeitet mit dynamischen Auflösungen, je nach Rechenlast der konkreten Szene. RSR ist hingegen der bekannte spatiale Upscaler von FSR 1.0, nur eben gleich Treiber-seitig für alle Spiele erzwungen. In Kombination will man damit fast eine fps-Verdopplung erreichen können.

Allerdings steht natürlich die herauskommende Bildqualität in Frage, zwei Upscaler auf einmal könnten durchaus "seltsame" bis insgesamt wenig qualitative Ergebnisse hervorbringen. Generell scheint es bei "HYPR-RX" aber eher darum zu gehen, dass diese sowieso zur Verfügung stehenden Features auch praktisch genutzt werden – gelöst durch Einbettung eines kombinierten Ein-Schalters. Jener hat natürlich auch seine kleinen Nachteile, beispielsweise könnte man somit das Vorhandensein besserer Upscaler unter einzelnen Spiele-Titel übersehen, dies bleibt weiterhin im Feld manuellen Tunings. Das ganze ist wohl weniger etwas für HighEnd-Anwender mit Anspruch an Grafik-Qualität, sondern eher ein Feature für Mainstream-Anwender, welche ihre leistungsschwachen Grafikkarten damit auch noch unter neuen Spiele-Titeln nutzen können. "HYPR-RX" soll im ersten Halbjahr 2023 antreten, der genaue Grafikkarten-Support ist allerdings noch nicht bekannt.