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News des 13. Juni 2024

Beim TechSpot hat man sich die Performance-Differenz zwischen 6- und 16-Kernern von Zen 3 im Vergleich des 2020er Launch-Reviews mit aktuellen Benchmarks angesehen. Hintergrund des ganzen ist der Punkt, dass der TechSpot bzw. Hardware Unboxed seinerzeit die Prognose getroffen haben, dass der Ryzen 5 5600X ausreichend zukunftssicher sein soll, trotz seiner "nur" 6 CPU-Kerne. Um diese Prognose nunmehr vier Jahre später nachzuprüfen, wurden diese Prozessoren erneut durch den Test unter nunmehr aktualisiertem Spiele-Portfolio geschickt. Dabei zogen die Zen-3-Modelle mit mehr CPU-Kernen etwas besser davon, wirklich beachtbare Differenzen zum früheren Performance-Ergebnis fielen allerdings nicht an. In der Summe kann die seinerzeitige Prognose somit als "eingehalten" bestätigt werden – selbst wenn dieser Zustand nicht ewig weitergehen und irgendwann auch die Stunde des 6-Kerner schlagen wird.

FullHD/1080p, 1% low fps 5600X 5800X 5950X
2020: TechSpot Launch-Review zu Zen 3 100% 105,7% 108,8%
2020: Durchschnitt aller Launch-Reviews zu Zen 3 100% 106,4% 110,9%
2024: TechSpot Re-Test zu Zen 3 100% 108,3% 113,1%

Twitterer Dan Nystedt weist auf einen weiteren Bericht hin, welcher über Preiserhöhungen wegen der 3nm-Fertigung spricht. Im Original bei der CTEE geht es jedoch viel eher um den Punkt, dass die 3nm-Wafer bei TSMC schlicht um +25% teurer als die vorherigen 5nm-Wafer sind – und weil Samsung wie Intel mit ihren eigenen Fabs derzeit nichts vergleichbares liefern können, die Chipentwickler diesen (allerdings bereits bekannten, mitnichten zusätzlich erhöhten) Preispunkt schlicht akzeptieren müssen. Als konkrete Folge dessen soll Qualcomm den Abgabepreis für seinen eigenen Mobile-SoC "Snapdragon 8 Gen 4" auf 250 Dollar hochgesetzt haben, gegenüber 200 Dollar beim letztjährigen Mobile-Flaggschiff. Die zugrundeliegende Problematik ist dabei wohl weniger der steigende Wafer-Preis (steigt schließlich traditionell, teilweise sogar mit höheren Sprüngen), sondern kommt aus zwei Schienen: Erstens einmal sind die Technik-Sprünge zwischen den heutigen Fullnodes vergleichsweise schwach, da gibt es kaum eine Möglichkeit zur doppelten Transistoren-Menge zum gleichen Power-Budget.

Will man also wirklich große Performance-Sprünge erreichen, benötigt es heutzutage größere Chipflächen trotz neuerer Fertigung, was das Endprodukt nochmals teurer macht. Das Consumer-Segment hat genau wegen diesem Punkt mit unterdurchschnittlichen Performance-Sprüngen zu kämpfen, aber bei HPC/AI-Gerätschaften will man in aller Regel ein ordentliches Performance-Plus bieten bzw. wird dies dort auch gut entlöhnt. Und zweitens sind die herauskommenden Chips im Consumer-Segment inzwischen preislich an einer Marke angelangt, wo man nicht mehr eben so +25% schlucken kann. Wenn ein Smartphone-SoC vor 10 Jahren bei sagen wir 40 Dollar gehandelt wurde, ergibt die gleiche Preissteigerung eben auch nur 50 Dollar – heuer ist das von 200 auf 250 Dollar eine andere Geschichte. Normalerweise müssten die Chipentwickler an dieser Stelle zurückstecken und nur noch das an Mehrleistung liefern, was zum gleichen Preispunkt herstellbar ist. Da dies zumeist sehr unterdurchschnittliche Performancegewinne ergeben würde, versucht man es allerorten mit einem Mittelweg – welcher allerdings zu weiteren Steigerungen auch der Preise für Consumer-Gerätschaften führt.

Von Twitterer TechEpiphany kommen die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 23. Woche, welche in dieser erst einmal wiederum einen guten Geschäftsaufschwung sehen – nachdem die Wochen 18-21 doch sehr magere Absatzzahlen ergeben hatten. AMD steht damit auch wieder etwas besser da, wobei sich bis auf gewisse wöchentliche Schwankungen in der Frage der Marktanteile seit dem Launch des GeForce RTX 40 "SUPER"-Refreshs nichts mehr viel getan hat. Selbiges gilt für die Verkaufs-Topliste, in welcher die "SUPER"-Modelle wieder prominent vertreten sind, AMDs Radeon RX 7800 XT hingegen weiter gut mitspielt, aber weit weg von früheren Verkaufshöhen entfernt liegt. Beachtenswert genauso, dass das erste Grafikkarten-Modell mit alleiniger Speichermenge von 8 GB in Form der Radeon RX 6600 gerade einmal auf Position 10 der Verkaufs-Topliste auftaucht (die GeForce RTX 4060 Ti steht auf Position 5, aber diese Karte gibt es auch mit 16 GB VRAM).

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
4. Woche 2024 3480 Stück 47,7%   51,4%   0,9% 2,25M € 42,7%   57,0%   0,3% 580€   717€   238€
5. Woche 2024 4560 Stück 49,7%   49,7%   0,6% 3,02M € 42,0%   57,8%   0,2% 560€   770€   196€
6. Woche 2024 3590 Stück 51,3%   47,2%   1,5% 2,26M € 44,2%   55,3%   0,5% 543€   736€   202€
7. Woche 2024 3460 Stück 54,9%   43,9%   1,2% 2,22M € 48,1%   51,5%   0,4% 563€   753€   203€
8. Woche 2024 3540 Stück 53,8%   45,6%   0,6% 2,27M € 47,0%   52,8%   0,2% 561€   744€   232€
9. Woche 2024 3375 Stück 51,4%   47,9%   0,7% 2,09M € 45,5%   54,3%   0,2% 547€   701€   211€
10. Woche 2024 3210 Stück 52,0%   47,4%   0,6% 2,09M € 43,8%   56,0%   0,2% 548€   771€   175€
11. Woche 2024 2930 Stück 54,1%   45,6%   0,3% 1,79M € 48,7%   51,2%   0,1% 551€   687€   127€
12. Woche 2024 2680 Stück 52,4%   45,5%   2,1% 1,60M € 47,7%   51,6%   0,7% 544€   677€   208€
15. Woche 2024 2485 Stück 53,1%   45,9%   1,0% 1,51M € 44,9%   54,7%   0,4% 513€   724€   235€
16. Woche 2024 2770 Stück 44,6%   54,1%   1,3% 1,80M € 34,5%   65,1%   0,4% 503€   781€   181€
17. Woche 2024 2450 Stück 49,6%   50,0%   0,4% 1,52M € 40,7%   59,2%   0,1% 511€   736€   122€
18.-20. Woche 2024 2083 Stück p.W. 46,8%   52,1%   1,1% 1,41M € p.W. 34,9%   64,7%   0,4% 506€   843€   224€
21. Woche 2024 1795 Stück 54,0%   44,9%   1,1% 1,04M € 45,0%   54,4%   0,6% 484€   706€   333€
22. Woche 2024 2345 Stück 46,0%   52,7%   1,3% 1,42M € 38,9%   60,7%   0,4% 512€   698€   197€
23. Woche 2024 2835 Stück 50,4%   48,7%   0,9% 1,67M € 41,0%   58,8%   0,2% 478€   711€   162€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche

Speziell die AMD-Absätze bei der Mindfactory werden auch dieser Woche wieder durch die guten Zahlen von RDNA2-Beschleunigern aufgehübscht – ein Effekt, der speziell bei den Radeon RX 6800/6900 Modellen bei anderen Händlern gar nicht auftreten kann, da jene dort nicht mehr (oder mit unsinnigen Preispunkten) listet werden. Der Effekt ist immerhin so groß, dass der AMD-Marktanteil bei der Mindfactory von derzeit 50,4% auf nur noch 45,6% fallen würde, wenn man die Absätze der Radeon RX 6800/6900 Modelle abzieht. Zum Jahreswechsel – als die Mindfactory auch schon faktisch alleiniger Anbieter dieser Modelle war – dürfte dieser Einfluß auf die Absatzzahlen sogar noch größer gewesen sein. Hier sieht man einen Teil des AMD-Überhangs bei der Mindfactory, welcher sich allerdings nach dem Abbau dieser Lagerbestände dann auch erledigen wird. Davon abgesehen ist die Mindfactory auch ansonsten recht AMD-lastig, wobei dennoch gilt, dass in Deutschland als bekanntem AMD-Land auch die anderen Einzelhändler gut an AMD-Grafikkarten verkaufen. Die weitaus größere Differenz ergibt sich im weltweiten Vergleich sowie unter Zurechnung des OEM-Segments, dort sieht AMD derzeit wie bekannt kein Land mehr.

Nochmals von Twitterer TechEpiphany kommen auch noch die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche für die 23. Woche den temporären Käuferansturm der letzten Woche wiederum relativieren, respektive nun wieder der Jahreszeit angemessene Absatzzahlen anzeigen. An der übergroßen Marktdominanz von AMD ändert sich damit nichts, jene ist beim Prozessoren-Absatz der Mindfactory nunmehr seit einigen Jahren bereits derart zu sehen. Hier gilt allerdings der Unterschied zu den Grafikkarten-Absätzen, dass diese Prozessoren-Verkaufszahlen durchaus grob das Verhältnis im deutschen DIY-Segment darstellen, wo generell sehr viel AMD verbaut wird und speziell die X3D-Modelle sehr gut gehen. Intel kann hier gegenüber immer noch ein paar vernünftige Absätze mit seinen K/KF-Modellen stellen, doch Intel fehlt (im DIY-Segment) ein bemerkbares Absatz-Geschehen über die ganze Breite des Intel-Portfolios. Insbesondere zu den in früheren Generationen beliebten 400er Modelle hört man zuletzt wenig, jene tauchen in der aktuellen Verkaufs-Topliste auch gar nicht mehr auf.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1200, 1700
1. Woche 2024 6120 Stück 90,5%   9,5% 1,64M € 87,3%   12,7% 258€   358€ 2820, 2720, 50, 530
2. Woche 2024 6105 Stück 87,1%   12,9% 1,66M € 84,3%   15,7% 263€   332€ 2450, 2870, 80, 705
3. Woche 2024 5915 Stück 87,1%   12,9% 1,59M € 84,1%   15,9% 260€   332€ 2520, 2630, 65, 690
4. Woche 2024 5970 Stück 89,6%   10,4% 1,54M € 86,4%   13,6% 243€   330€ 2780, 2520, 40, 580
6. Woche 2024 5035 Stück 83,8%   16,2% 1,40M € 80,6%   19,4% 267€   334€ 1580, 2640, 70, 725
7. Woche 2024 4810 Stück 88,8%   11,2% 1,36M € 86,5%   13,5% 276€   340€ 1720, 2550, 30, 510
8. Woche 2024 5345 Stück 87,7%   12,3% 1,45M € 84,8%   15,2% 262€   336€ 2050, 2640, 55, 600
9. Woche 2024 5360 Stück 87,6%   12,4% 1,42M € 85,0%   15,0% 258€   320€ 2205, 2490, 80, 575
10. Woche 2024 4600 Stück 86,1%   13,9% 1,23M € 82,5%   17,5% 256€   337€ 1710, 2250, 60, 580
11. Woche 2024 4275 Stück 87,3%   12,7% 1,18M € 84,5%   15,5% 267€   334€ 1555, 2170, 20, 515
12. Woche 2024 4780 Stück 90,0%   10,0% 1,22M € 87,0%   13,0% 248€   330€ 2050, 2250, 20, 460
15. Woche 2024 4525 Stück 83,3%   16,7% 1,27M € 80,0%   20,0% 269€   335€ 1460, 2310, 40, 715
16. Woche 2024 4900 Stück 87,8%   12,2% 1,25M € 86,1%   13,9% 251€   290€ 1900, 2400, 40, 555
17. Woche 2024 3830 Stück 83,3%   16,7% 1,06M € 81,1%   18,9% 269€   311€ 1130, 2060, 40, 590
18.-20. Woche 2024 3293 Stück p.W. 86,2%   13,8% 0,89M € p.W. 83,3%   16,7% 261€   328€ 1143, 1693, 32, 422 p.W.
21. Woche 2024 3040 Stück 86,2%   13,8% 0,78M € 82,8%   17,2% 247€   319€ 1075, 1545, 10, 390
22. Woche 2024 5830 Stück 91,9%   8,1% 1,47M € 89,1%   10,9% 244€   342€ 3040, 2320, 20, 450
23. Woche 2024 4205 Stück 88,6%   11,4% 1,06M € 85,6%   14,4% 243€   317€ 1280, 2445, 20, 460
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche