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News des 12./13. Mai 2022

Von Moore's Law Is Dead @ YouTube kommen neue Vorhersagen zum Performance-Gewinn von AMDs "Zen 4", garniert mit aktualisierten und Produkt-spezifischen Terminaussagen. Die Vorhersagen zum Performancegewinn liegen mit +15-24% IPC-Gewinn, +8-14% Taktratengewinn, +28-37% Singlethread-Gewinn sowie einem Multithread-Gewinn ähnlich oder höher (allesamt gegenüber Zen 3) im bekannten Rahmen bzw. sind noch mit zu großen Spannbreiten zu versehen, um daraus bereits klare Performance-Aussagen ableiten zu können. Dass sich Zen 4 nicht mit "Alder Lake" aufhalten wird bzw. "Raptor Lake" als Refresh-Generation dagegen seine Schwierigkeiten haben wird, ist schließlich keine wirkliche Neuigkeit. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang, dass ein mit der Phoronix-Testsuite getestetes Sample eines Zen-4-basierten Desktop-Prozessors wirklich schon mit 5.21 GHz Boost-Takt antrat – sprich, den vorgenannten Taktraten-Sprung bestätigt.

AMD Zen 4 Segment Status erwarteter Release
Raphael Desktop Samples laufen schon, Massenfertigung soll bald starten zweites Halbjahr 2022
Genoa Server Tape-Out des A0-Steppings im März, derzeit Testphase des B0-Steppings viertes Quartal 2022
Dragon Range HighEnd-Mobile Samples später im Jahr erwartet erstes Quartal 2023
Phoenix APU geht nach Genoa in die Testphase erstes Quartal 2023
Storm Peak Threadripper geplant erstes Halbjahr 2023
gemäß den Ausführungen von Moore's Law Is Dead @ YouTube

Die getroffenen Status- und Terminaussagen geben dann ein gutes Bild darüber ab, wie weit AMD derzeit bei der Arbeit an der Zen-4-Generation ist: Für Ende 2022 sind allein die Desktop-Prozessoren mit Codenamen "Raphael" sowie die Server-Prozessoren mit Codenamen "Genoa" zu erwarten – welche schließlich zum gewissen Teil (CCD) auf der identischen Hardware basieren. Dies gilt eigentlich auch für den Mobile-Ableger "Dragon Range", dennoch kann AMD nicht alles gleichzeitig erledigen und ist somit selbiger erst im ersten Quartal 2023 zu erwarten. Die "Phoenix"-APU ist hingegen ein komplett eigenes Stück Silizium, deren Testphase erst hinter "Genoa" liegen soll – was eine breite Spanne an Terminen zulassen würde. Demzufolge ist das erste Quartal 2023 wohl nur als bestmögliche Auflösung anzusehen, dies könnte letztlich auch deutlich später sein. Und zu "Storm Peak" als dem Codenamen der nächsten Threadripper-Generation gibt es derzeit nicht viel mehr als eine Planung. Dieses Hardware-Projekt wird AMD augenscheinlich erst dann angehen, wenn die gröbste Arbeit zum Marktstart von "Zen 4" erledigt ist.

AdoredTV @ YouTube zeigen diverse AMD-Leaks aus dem professionellem Bereich. Bemerkenswert hieran ist vor allem die AMD-Roadmap für Server-Prozessoren, welche die beiden Entwicklungszweige – "Genoa" mit großen "Zen4"-Kernen und "Bergamo" mit abgespeckten "Zen4c"-Kernen – bestätigt. Zugleich wird neben dem bisher für die Server-Produkte auf Zen-4-Basis bekannten Sockel "SP5" mittels "SP6" noch ein weiterer Prozessoren-Sockel genannt. Jener stellt wohl eine gewisse Abspeckung von SP5 dar, indem es "nur" ein Sechskanal-Speicherinterface und sowie weniger PCIe-Lanes gibt. Denkbarerweise könnte AMD hieraus dann weitere HEDT-Produkte generieren, auch da der TDP-Rahmen mit bis zu 225 Watt deutlich geringer liegt als bei den großen Server-Prozessoren (bis zu 400 Watt). Bestätigt wird daneben "Genoa-X" mit wiederum dem Einsatz von 3D V-Cache bei Server-Prozessoren (wie schon aktuell bei Milan-X).

Kleiner Nachtrag zur Meldung über AMDs FSR 2.0: Der offizielle Hardware-Support von FSR 2.0 reicht wohl doch nicht ganz so weit wie bei FSR 1.0, denn AMD schließt per Fußnote #2 die eigenen Beschleuniger unterhalb der Radeon RX 590 aus. Dies deutet dann auch an, dass alles unterhalb der GeForce GTX 1070, welche neben der Radeon RX 590 bei AMDs Mindest-Empfehlungen genannt wird, genauso offiziell nicht mit dabei ist. In der Praxis ist der konkrete Hardware-Support allerdings eine Entscheidung des Spieleentwicklers, jener stellt letztlich in seinem Spiel den FSR-Schalter zur Verfügung bzw. bindet vorher den FSR-Code in sein Spiel ein. Es ist an dieser Stelle ziemlich unwahrscheinlich, dass die Spieleentwickler hierbei Differenzen zwischen einzelnen Grafikkarten-Modellen derselben Architektur-Stufe machen.

Sprich, wenn ein Spiel FSR 2.0 für die Radeon RX 590 offeriert, sollte diese Bildqualitäts-Option bei einer Architektur-gleichen Karte wie der Radeon RX 480 eigentlich genauso verfügbar sein. Allerdings fällt dies dann (zumindest seitens AMD) in den Bereich "inoffizieller Support", zu welchem nach wie vor genauere Angaben fehlen. Denkbar, dass letztlich wie bei FSR 1.0 jede DirectX-11-fähige Grafikkarte zu FSR 2.0 in der Lage ist. Zu erwähnen sind zum Thema zudem auch noch die etwas kritischeren Berichte zu FSR 2.0 seitens der PC Games Hardware und von der Digital Foundry. Rechnet man dies auf, dann kommt FSR 2.0 im Schnitt der bisherigen Wertungen etwas unterhalb von DLSS heraus. Die Differenz ist allerdings wohl klein genug, auf dass man hieraus keinen Elefanten zu machen braucht bzw. dass FSR 2.0 weiterhin seinen großen Vorteil der Hardware-Unabhängigkeit als primären Unterschied im Upscaler-Wettstreit durchsetzen kann.

Von Ingebor @ Reddit kommt die Statistik der CPU-Verkäufe der Mindfactory für den April 2022. Jene zeigt derzeit kaum noch große Schwankungen, AMD steht seit einigen Monaten bei grob 60% sowie Intel bei grob 40% Marktanteil auf insgesamt ziemlich schwachen (absoluten) Verkaufszahlen. Sicherlich fehlen dem CPU-Markt derzeit auch die großen Impulse, denn aus DIY-Sicht ist "Alder Lake" bereits durch und "Zen 3" grundsätzlich zu alt, um jetzt noch den großen Verkaufsaufschwung zu generieren – trotz Release einiger neuer Ryzen-5000-Modelle in letzter Zeit. Möglicherweise schwingt hier auch nach, dass just vor zwei Jahren mit der ersten Lockdown-Phase (mehr als) doppelt so viele Prozessoren verkauft wurden, später im Jahr der Zen-3-Launch kam – und damit der Markt nunmehr ganz gut mit modernen Prozessoren gesättigt ist. Die großen Verkaufs-Impulse wird es somit wohl erst mit den herbstlichen Releases von "Zen 4" und "Raptor Lake" geben können.

Mindfactory CPU-Absatz Stückzahlen-Verteilung Umsatz-Verteilung
April 2022 ~14'800 Stück 61% vs. 39% 63% vs. 37%
März 2022 ~15'700 Stück 60% vs. 40% 61% vs. 39%
Februar 2022 ~16'200 Stück 60% vs. 40% 62% vs. 38%
Januar 2022 ~17'500 Stück 58% vs. 42% 61% vs. 39%
Dezember 2021 ~18'800 Stück 64% vs. 36% 68% vs. 32%
November 2021 ~22'300 Stück 70% vs. 30% 73% vs. 27%
Oktober 2021 ~11'700 Stück 77% vs. 23% 83% vs. 17%
September 2021 ~18'400 Stück 82% vs. 18% 86% vs. 14%
August 2021 ~19'200 Stück 82% vs. 18% 86% vs. 14%
Juli 2021 ~14'400 Stück 76% vs. 24% 81% vs. 19%
Juni 2021 ~13'500 Stück 82% vs. 18% 85% vs. 15%
Mai 2021 ~20'500 Stück 85% vs. 15% 90% vs. 10%
April 2021 ~17'800 Stück 79% vs. 21% 83% vs. 17%
März 2021 ~25'300 Stück 80% vs. 20% 84% vs. 16%
Februar 2021 ~24'200 Stück 77% vs. 23% 82% vs. 18%
Januar 2021 ~32'400 Stück 81% vs. 19% 83% vs. 17%
Dezember 2020 ~45'900 Stück 83% vs. 17% 86% vs. 14%
November 2020 ~43'400 Stück 84% vs. 16% 84% vs. 16%
Oktober 2020 ~26'200 Stück 79% vs. 21% 75% vs. 25%
September 2020 ~28'100 Stück 82% vs. 18% 77% vs. 23%
August 2020 ~24'200 Stück 83% vs. 17% 81% vs. 19%
Juli 2020 ~25'100 Stück 85% vs. 15% 81% vs. 19%
Juni 2020 ~25'400 Stück 87% vs. 13% 83% vs. 17%
Mai 2020 ~29'000 Stück 89% vs. 11% 84% vs. 16%
April 2020 ~33'600 Stück 91% vs. 9% 86% vs. 14%
März 2020 ~24'600 Stück 88% vs. 12% 85% vs. 15%
Februar 2020 ~20'900 Stück 87% vs. 13% 82% vs. 18%
Januar 2020 ~26'200 Stück 85% vs. 15% 82% vs. 18%
basierend auf den Ausführungen von Ingebor @ Reddit zu den CPU-Verkaufszahlen der Mindfactory