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News des 12./13. April 2025

VideoCardz liefern komplette 3DMark-Werte zur GeForce RTX 5060 Ti, inklusive auch Vergleichszahlen zu GeForce RTX 4060 Ti und 5070. Dabei zeigt die GeForce RTX 5060 Ti Performance-Gewinne zur GeForce RTX 4060 Ti von +14-26%, was nicht nur als recht hoch erscheint, sondern auch durchgehend etwas höher ausfällt als seinerzeit zwischen GeForce RTX 4070 Ti Super und 5070 Ti. Zumindest diese 3DMark-Werte würden somit nahelegen, dass die GeForce RTX 5060 Ti mit einem etwas besseren Performance-Gewinn als GeForce RTX 5070 Ti & 5080 antritt, obwohl die Hardware-Voraussetzungen eigentlich in allen drei Fällen ähnlich (schlecht) sind. Aus letztgenanntem Grund sind jene 3DMark-Ergebnisse allerdings durchaus noch etwas in Zweifel zu ziehen bzw. würde es nicht verwundern, wenn die Mehrperformance der GeForce RTX 5060 Ti unter realen Spielen doch nur bei eher +10-15% liegt.

4060Ti → 5060Ti 4070TiS → 5070Ti 4080S → 5080
3DMark13 FireStrike (FullHD) +19,3% +16,1% -
3DMark13 FireStrike Extreme (WQHD) +22,7% +18,5% -
3DMark13 FireStrike Ultra (4K) +25,8% +25,1% -
3DMark13 TimeSpy (WQHD) +14,3% +10,9% +15,5%
3DMark13 TimeSpy Extreme (4K) +16,0% +12,0% -
3DMark13 Port Royal (WQHD, RT) +22,6% +18,9% -
3DMark13 Speed Way (WQHD, RT) +25,2% +18,2% -
3DMark13 Steel Nomad (4K) +17,8% +14,7% -
Werte-Quelle: VideoCardz VideoCardz VideoCardz
FHD Perf-Index ? +9% +6%
4K Perf-Index ? +14% +13%

Im Nebensatz erwähnen VideoCardz noch den Punkt, dass nVidia zum die neue Woche anstehenden Launch (Launch-Reviews und Marktstart voraussichtlich am selben Tag, dem 16. April) wohl eher nur 16-GB-Ausführungen der GeForce RTX 5060 Ti im Test sehen will. Angeblich sollen die Grafikkarten-Hersteller sogar die Anweisung haben, keine 8-GB-Ausführungen zum Testen herauszugeben – wobei dies natürlich auch nur eine temporäre Regelung sein kann. So oder so versucht nVidia augenscheinlich der schlechten Presse zu entgehen, welche Tests der 8-GB-Ausführung heutzutage automatisch mit sich bringen würden. Eine faire Performance-Beurteilung der 8-GB-Karte wird sowieso nicht einfach, die Karte kann wahrscheinlich keinen sinnvollen 4K Performance-Index-Wert mehr bekommen und wird auch hier und da unter FullHD VRAM-bedingte Abstriche hinnehmen müssen. Die Performance-Differenz zwischen 8- und 16-GB-Ausführung wäre aber dennoch aufzuzeigen – selbst und gerade, wenn dies dann nur abschreckende Zahlen ergibt.

Nachzutragen zur GeForce RTX 5060 Ti wäre noch der Punkt, dass die Karte laut VideoCardz wieder nur ein PCI Express 5.0 x8 Interface bieten wird – wie allerdings auch schon der direkte Vorgänger sowie ähnliche Modelle von AMD & nVidia. Inzwischen gibt es hiermit wenigstens PCI Express 5.0 und zugleich hat zumindest der Vorgänger-Standard PCI Express 4.0 eine größere Verbreitung erfahren, so dass die Sitation der Benutzung dieser Karten auf einer PCIe-3.0-Plattform nicht mehr die Normalität darstellen sollte. Dennoch ist es natürlich suboptimal, wenn ausgerechnet die Mainstream-Modelle mit kleineren PCIe-Interfaces antreten, weil jene werden dann doch einmal auf zurückhängenden PC-Systemen verbaut, welche nicht die neuen PCIe-Standards unterstützen.

Chip PCIe-Interface VRAM
Radeon RX 9060 XT AMD Navi 44 ??? 8/16 GB
GeForce RTX 5060 Ti nVidia GB206 PCI Express 5.0 x8 8/16 GB
GeForce RTX 5060 nVidia GB206 PCI Express 5.0 x8 8 GB
Radeon RX 7600 XT AMD Navi 33 PCI Express 4.0 x8 16 GB
Radeon RX 7600 AMD Navi 33 PCI Express 4.0 x8 8 GB
GeForce RTX 4060 Ti nVidia AD106 PCI Express 4.0 x8 8/16 GB
GeForce RTX 4060 nVidia AD107 PCI Express 4.0 x8 8 GB
Radeon RX 6650 XT AMD Navi 23 PCI Express 4.0 x8 8 GB
Radeon RX 6600 XT AMD Navi 23 PCI Express 4.0 x8 8 GB
Radeon RX 6600 AMD Navi 23 PCI Express 4.0 x8 8 GB
Radeon RX 6500 XT AMD Navi 24 PCI Express 4.0 x4 4/8 GB
Radeon RX 6400 AMD Navi 24 PCI Express 4.0 x4 4 GB
GeForce RTX 3050 nVidia GA106/GA107 PCI Express 4.0 x8 6/8 GB
Radeon RX 5500 XT AMD Navi 14 PCI Express 4.0 x4 4/8 GB
Radeon RX 5500 AMD Navi 14 PCI Express 4.0 x4 4 GB

Andererseits machen die Grafikchip-Entwickler dies kaum aus Gründen der (geringen) Kostenersparnis, sondern eher aus Gründen des bei den kleineren Karten begrenzten Powerbudgets, von welchem sich statische Chipteile relativ gesehen einen immer größeren Anteil nehmen. Die schnelle Entwicklung immer leistungsfähigerer PCIe-Anbindungen bringt als Nachteil eben mit sich, dass die entsprechenden Inferfaces immer mehr Strom schlucken, was bei den kleineren Karten dann viel eher ein Gewicht hat als bei einer GeForce RTX 5090 mit 575 Watt TDP. Demzufolge dürfte es mit den kommenden PCIe-Normen 6.0 & 7.0 vielleicht sogar noch mehr Karten geben, welche mit einer abgespeckten Anbindung arbeiten müssen. Alternativ könnten die Grafikchip-Entwickler die Adaption dieser kommenden PCIe-Normen für Consumer-Hardware hinauszögern, sofern der Mix zwischen Mehrperformance, Kostenlage und Stromverbrauch ungünstig ausfällt.

Die Tagesschau berichtet von umfassenden Zoll-Ausnahmen zugunsten von Festplatten, Halbleiterprodukten und Flachbildschirmen, auf welche die neuen US-Zölle erst einmal komplett nicht angewandt werden. Dies betrifft sowohl den globalen Zoll von 10% als auch die länderspezifischen Zölle, welche weitaus höher liegen – und sogar den doppelt angehobenen Zoll auf chinesische Produkte. Ironischerweise waren damit die Hauruck-Aktionen einiger Hersteller zur Auffüllung der US-Lager für den Augenblick umsonst, genauso wie der Run der US-Konsumenten auf dieserart Produkte in den ersten April-Tagen. So ist im Grafikkarten-Bereich beim US-Händler Newegg derzeit so ziemlich keine der neuen 2025er Grafikkarten auch nur zu halbwegs gangbaren Preisen erhältlich (GeForce RTX 5070 non-Ti ab 921 Dollar und ähnliche Scherze).

Andererseits ist die Kuh damit noch lange nicht vom Eis, denn US-Präsident Donald Trump hat laut Reuters angekündigt, Zölle speziell für Halbleiterprodukte nunmehr innerhalb der startenden Woche bekanntzugeben. Die zuerst verkündete Ausnahme für Halbleiterprodukte ergibt allerdings die gewisse Chance, dass es hierzu keine drastischen Zölle mehr geben wird. Denkbarerweise wurde dem US-Präsidenten klar gemacht, dass man Halbleiterprodukte nicht einfach wie Stahl-Anbieter wechseln kann und dass in diesem Gebiet alle etwaigen Zölle direkt auf den US-Endkonsumenten umgelegt würden – und zwar mehrheitlich in Form offizieller Preiserhöhungen mit dementsprechend medialer Wirkung. Wirkliche Sicherheit über die zukünftige Zoll-Gestaltung bei Halbleiterprodukten ergibt sich aus beiden Meldungen heraus natürlich noch überhaupt nicht, alles ist weiterhin möglich.

Twitterer TechEpiphany berichtet die Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory für die 15. Woche, welche in absoluten Zahlen erneut schwach ausgefallen sind und relativ gesehen deutlich zugunsten von AMD gehen. Inzwischen läßt sich eine mangelhafte Lieferbarkeit aber auch nicht mehr vorschieben, verfügbar ist faktisch alles – nur eben manches zum überhöhten Preispunkt. Allerdings trifft dies auf alle 2025er Grafikkarten-Neuvorstellungen zu, auch die AMD-Modelle – welche trotzdem den nVidia-Modellen vorgezogen werden. Konkret bezieht sich dies vornehmlich auf die Radeon RX 9070 XT, welche mit 315 Stück Wochenabsatz immerhin für 58% des gesamten AMD-Absatzes steht, sowie für 41% des kompletten Wochenabsatzes der Mindfactory. Die Radeon RX 9070 XT zeigt sich hier einfach immer mehr als "Gewinner", als eine Grafikkarte, die im Angebot heraussticht – vielleicht sogar noch etwas stärker als die Radeon RX 7800 XT zu deren Anfangszeit.

Dies bedeutet natürlich auch, dass es für AMD und die Grafikkarten-Hersteller keinerlei Anlaß gibt, die Radeon RX 9070 Serie alsbald auf das UVP-Niveau zurückzuführen – obwohl dies mit dem nunmehr klar freundlicheren Dollar/Euro-Wechselkurs um so einfacher wäre. Andere Einzelhändler werden je nach Kundenprofil und Angebotsstruktur sicherlich auch andere Zahlen aufweisen, aber auch dort dürfte sich die Radeon RX 9070 XT gut verkaufen – ansonsten könnte jene bei der Mindfactory nicht derart klar vornliegen. Beachtbar daneben, dass von den RTX50-Modellen für diese Woche die GeForce RTX 5090 die Spitzenposition erklimmen konnte, trotz der nach wie vor dicksten Preisübertreibung der 2025er Grafikkarten. Die weiteren Modelle der RTX50-Serie kommen hingegen (einzeln) nicht einmal auf die Hälfte der Absätze der GeForce RTX 5090 – darauf hinzeigend, dass GeForce RTX 5070, 5070 Ti und 5080 von den Grafikkarten-Käufern als nicht besonders attraktiv angesehen werden.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024/25   (AMD in rot, nVidia in grün, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
15. Woche 2025 775 Stück 69,7%   29,7%   0,6% 0,72M € 51,1%   48,7%   0,2% 682€   1528€   278€
14. Woche 2025 755 Stück 61,6%   36,4%   2,0% 0,67M € 46,3%   53,2%   0,5% 663€   1287€   227€
13. Woche 2025 835 Stück 52,7%   47,3%    0%  0,94M € 35,1%   64,9%    0%  751€   1549€     —  
8. Woche 2025 2410 Stück 62,9%   36,3%   0,8% 1,93M € 51,6%   48,1%   0,3% 656€   1061€   309€
7. Woche 2025 2055 Stück 75,2%   23,3%   1,5% 1,24M € 80,4%   18,8%   0,8% 647€   486€   341€
5./6. Woche 2025 2612 Stück p.W. 74,0%   24,6%   1,4% 1,54M € p.W. 79,6%   19,7%   0,7% 634€   471€   293€
4. Woche 2025 1595 Stück 60,8%   37,3%   1,9% 0,85M € 59,2%   39,7%   1,1% 518€   566€   311€
3. Woche 2025 1735 Stück 58,2%   38,9%   2,9% 0,87M € 58,0%   40,7%   1,3% 500€   525€   232€
2. Woche 2025 2255 Stück 55,2%   40,1%   4,7% 1,15M € 54,9%   42,3%   2,8% 506€   536€   303€
1. Woche 2025 2470 Stück 55,9%   41,3%   2,8% 1,29M € 54,8%   43,6%   1,6% 513€   553€   303€
52. Woche 2024 2095 Stück 47,7%   50,6%   1,7% 1,20M € 42,3%   56,8%   0,9% 510€   645€   310€
51. Woche 2024 3580 Stück 59,2%   36,6%   4,2% 1,72M € 57,3%   39,9%   2,8% 465€   524€   321€
48. Woche 2024 4245 Stück 53,0%   46,8%   0,2% 2,42M € 48,6%   51,3%   0,1% 524€   626€   224€
47. Woche 2024 2640 Stück 49,3%   49,6%   1,1% 1,51M € 45,5%   54,1%   0,4% 530€   625€   196€
46. Woche 2024 2000 Stück 43,8%   54,7%   1,5% 1,16M € 39,1%   60,5%   0,4% 518€   641€   142€
45. Woche 2024 3080 Stück 48,7%   51,3%    0%  1,83M € 43,0%   57,0%    0%  525€   660€     —  
44. Woche 2024 1570 Stück 41,7%   58,3%    0%  0,93M € 37,5%   62,5%    0%  532€   633€     —  
43. Woche 2024 2410 Stück 49,6%   49,6%   0,8% 1,44M € 42,6%   57,1%   0,3% 512€   687€   238€
42. Woche 2024 2275 Stück 49,2%   49,5%   1,3% 1,35M € 44,1%   55,5%   0,4% 532€   667€   176€
41. Woche 2024 2730 Stück 47,2%   52,4%   0,4% 1,65M € 39,8%   60,1%   0,1% 510€   695€   125€
40. Woche 2024 2110 Stück 47,2%   51,9%   0,9% 1,30M € 39,5%   60,3%   0,2% 515€   713€   119€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche