Die ComputerBase hat auf der Intel-Webseite interessante Hinweise auf zukünftige Intel-Generationen und sogar einzelne technische Daten zu selbigen gefunden. Dabei muß dies nicht zwangsläufig bedeuten, dass alles in dieser Form erscheint: Es handelt sich zwar um eine Dokumentation der Vorarbeiten an diesen Prozessoren-Generationen, die finale Entscheidung über deren tatsächliches Erscheinen wird jedoch erfahrungsgemäß erst später gefällt. Im konkreten Fall werden jedoch primär "nur" frühere Hinweise aus der Gerüchteküche untermauert, womit die Intel-Planungen für die nächsten Jahre der Prozesoren-Evolution sich nunmehr besser & sicherer beschreiben lassen. Wichtigster neuer Hinweis ist die Bestätigung des neuen Sockels LGA1851 für "Meteor Lake" – was gleichzeitig auch bedeutet, dass es selbige Prozessoren tatsächlich auch auf dem Desktop geben soll.

Dies könnte man konträr zu den kürzlichen Informationen über einen "Raptor Lake Refresh" im dritten Quartal 2023 sehen, diese Auslegung muß aber auch nicht zutreffend sein: Intel könnte einige wenige dieser Meteor-Lake-Prozessoren für den Desktop in diesen Raptor-Lake-Refresh mit einmischen, beispielsweise Spezial-Modelle für die eigenen NUCs. Zusammengemischte Generationen sind bei Intel zumindest nichts gänzlich neues, selbst wenn sich hier die Frage nach den unterschiedlichen Sockeln stellt (der Raptor Lake Refresh sollte normalerweise wieder im LGA1700 antreten). Zudem wird "Lunar Lake" erneut als reines Mobile-Produkt bestätigt, die ganze Generation ist mutmaßlicherweise schlicht ein Pipecleaner für Intels 18A-Node. Abschließend gab es mit "Fischer Lake" noch einen neuen Codename, ohne dass jener aber derzeit in irgendeiner Form eingeordnet werden könnte.

Weit beachtet wird derzeit ein Kurz-Review des Core i5-13400 aus Intels Raptor-Lake-Generation vom indonesischen Jawara Media @ YouTube. Leider gibt es hier nur ein paar Cinebench-Werte, welche den Core i5-13400 unter Singlethread um +6% vor dem Core i5-12400 sehen, sowie um immerhin +29% unter Multithread. Letzteres ist natürlich ein hochinteressantes Ergebnis, hierbei ergibt sich sicherlich einer der höchsten Performance-Gewinne beim Sprung von Alder Lake auf Raptor Lake. Allerdings existiert hierbei auch die Ausnahme-Situation, dass das xx400er Modell erstmals auch Effizienz-Kerne bekommt, damit steigt die insgesamte Kern-Anzahl bei diesem Modell kräftig von 6 auf 10 Kerne. Damit ist selbst in der niedrigen TDP-Klasse von 65 Watt (MTP wohl weiterhin bei 117W) ein starker Schub an Multithread-Performance zu erreichen, wie eben mit diesem Cinebench-Wert demonstriert. Der durchschnittliche Performance-Gewinn dürfte allerdings beachtbar niedriger ausfallen, denn der Singlethread-Gewinn ist eher mager und im Durchschnitt sind dann auch viele Benchmarks mit enthalten, welche eher nur auf Taktrate bzw. eben Singlethread-Performance reagieren.

Auf Steam finden sich die offiziellen PC-Systemanforderungen für "Returnal", welches Anfang 2023 nach seinem bisherigen Status als PS5-Exklusivtitel dann auch auf den PC kommen wird. Jene sind CPU-seitig weitgehend unspannend, interessant wird es abseits davon: Beim PC-Hauptspeicher will man selbst im Minimum schon 16 GB sehen, in der Empfehlung dann gleich 32 GB – erstaunlich für den Konsolen-Port von einer Konsole, welche nur 16 GB RAM & VRAM ingesamt trägt. Das Grafikkarten-Minimum von GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 8GB scheint wohl ein neuer Minimum-Standard zu werden, die Grafikkarten-Empfehlung ist mit GeForce RTX 2070 Super oder Radeon RX 6700 XT aber auch nicht schlecht. Dies ist doch eine ganze Stufe über den allgemeinen PC-Anforderungen zur letzten Spiele-Saison, welche eine Grafikkarten-Empfehlung von GeForce RTX 2060 12GB oder Radeon RX 6600 gesehen haben. Spätetens mit "Returnal" ist also klar, dass die allgemeinen PC-Systemanforderungen für die Spiele-Saison 2022/23 doch recht deutlich nach oben gehen werden.