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News des 11. November 2022

Die PC Games Hardware hat netterweise noch einmal einen wirklich vollständigen Test zur Radeon RX 6700 non-XT aufgelegt, was die genaue Performance-Einordnung dieser schon seit einigen Monaten erhältlichen Karte erleichtert. Hierzu liegen die gewohnt ausführlichen Benchmarks der PCGH vor, welche die Karte in der Mitte zwischen 6650XT und 6700XT sehen, allerdings mit klarem Drall in Richtung der kleineren Karte. Im genauen liegt die Radeon RX 6700 im gewöhnlichen auf der Marke von einem Drittel des Performance-Weges von Radeon RX 6650 XT zu 6700 XT. Die Radeon RX 6700 non-XT ist damit schon weitestmöglich abgespeckt, viel weiter herunter geht es nicht, weil man damit eigentlich schon im Performance-Dunstkreis der Radeon RX 6650 XT liegt. Hieran erklärt sich wohl auch, wieso AMD diese Karte nie offiziell aufgelegt hat – die herauskommenden Performance-Differenzen sind nach oben und nach unten einfach zu knapp.

FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p RayTracing
Radeon RX 6700 XT 112,5% 116,2% 120,4% 115,1%
Radeon RX 6700 100% 100% 100% 100%
Radeon RX 6650 XT 94,4% 92,9% 89,6% 84,9%
Arc A770 "LE" 87,3% 93,8% 103,9% 131,8%
GeForce RTX 3060 80,3% 82,1% 86,4% 112,1%
gemäß der Benchmarks der PC Games Hardware unter 20 Raster-Spielen und 10 RayTracing-Spielen (RayTracing-Angabe ist der Mittelwert aus FullHD, WQHD, UWQHD und 4K)

Die PCGH hatte dabei mit der Sapphire Pulse RX 6700 gemessen, einer werksübertakteten Lösung – da es letztlich zur Radeon RX 6700 non-XT absolut keine anderen Ausführungen gibt. Eine Karte auf den von AMD offiziell angegebenen (niedrigeren) Taktraten könnte sogar nochmals etwas langsamer sein – was aber eventuell auch am Power-Limit hängt, sofern dies nicht genauso verändert wird, könnte die Differenz auch marginal sein. Mit dem Test der PCGH ergibt sich auch erstmals eine solide Aussage zum Stromverbrauch der Radeon RX 6700 non-XT: Das Sapphire-Modell tritt mit einer klar auf 158 Watt abgesenkten ASIC-Power gegenüber der XT-Lösung an (186W ASIC-Power). Die offizielle Karten-TDP von 220W ist somit nonsens, die Karte verbraucht real im Spiele-Einsatz ~189W – und damit klar weniger als die XT-Lösung (219W). Damit erreicht die Radeon RX 6700 non-XT wenigstens eine gleichwertige Energie-Effizienz gegenüber der XT-Lösung. Wie dies bei den Modellen von PowerColor und XFX aussieht, bleibt vor einem genauen Test allerdings unsicher.

Preislich ist die Radeon RX 6700 non-XT derzeit mal wieder ein zweischneidiges Schwert: Eigentlich müsste jene gemäß ihres Performance-Abstands zur größeren Radeon RX 6700 XT preislich mehr in Richtung der kleineren Radeon RX 6650 XT tendieren. Vom Preis/Leistungs-Verhältnis her ist somit zwischen den beiden 6700er Karte das größere Modell vorzuziehen. Wenn man es hingegen aus Sicht der kleineren Karten betrachten will, ist der Aufpreis von Radeon RX 6650 XT zu Radeon RX 6700 non-XT hingegen nahezu haltbar. Zwar klappt es beim reinen Preis/Leistungs-Verhältnis (um einen gewissen Fehlbetrag) nicht, dafür ist die Performance-Differenz zwischen beiden Karten etwas zu gering. Aber die Radeon RX 6700 hat eben auch noch die natürlichen Vorteile des Navi-22-Chips zu bieten – sprich, höhere Speicherbestückung und kein beschnittenes PCI-Express-Interface (nur 8 Lanes bei Navi 23 aka der Radeon RX 6600 Serie). Nichtsdestotrotz wäre es besser, wenn sich die Preislage der Radeon RX 6700 non-XT noch etwas näher zur Radeon RX 6650 XT bewegt – was es durchaus schon einmal gegeben hat.

Radeon RX 6600 XT Radeon RX 6650 XT Radeon RX 6700 Radeon RX 6700 XT
Chip Navi 23 XT Navi 23 KXT Navi 22 XL Navi 22 XT
Hardware 32 Shader-Cluster @ 128 Bit Interface, 32 MB IF$ 32 Shader-Cluster @ 128 Bit Interface, 32 MB IF$ 36 Shader-Cluster @ 160 Bit Interface, 80 MB IF$ 40 Shader-Cluster @ 192 Bit Interface, 96 MB IF$
Taktraten 1968/2359/2589 MHz & 16 Gbps 2055/2410/2635 MHz & 17,5 Gbps ?/2230/2495 MHz & 16 Gbps 2321/2424/2581 MHz & 16 Gbps
Rohleistungen 9,7 TFlops & 256 GB/sec 10,3 TFlops & 280 GB/sec 10,3 TFlops & 320 GB/sec 12,4 TFlops & 384 GB/sec
Speicher 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 10 GB GDDR6 12 GB GDDR6
TDP 160W  (ASIC: 130W) 180W  (ASIC: 143W) 220W  (ASIC: 158W) 230W  (ASIC: 186W)
Real-Verbrauch 159W 177W ~189W 219W
FHD Perf.Index 1260% 1310% ~1380% 1540%
4K Perf.Index 159% 167% ~185% 221%
Listenpreis $379 / 380€ $399 / 449€ keine Angabe $479 / 479€
Straßenpreis 350-450 Euro (Auslauf) 340-400 Euro 410-460 Euro 440-500 Euro
Release 11. August 2021 10. Mai 2022 Juni 2022 18. März 2021
Anmerkung: Die Radeon RX 6700 non-XT gibt es ausschließlich als werksübertaktete Hersteller-Karte, Modelle zum Referenz-Takt sind nicht existent. Demzufolge wurden als Taktraten die niedrigste gefundenen Taktraten eingesetzt (Sapphire Pulse RX 6700 auf ?/2230/2495 MHz), nicht jedoch AMDs offizielle Taktraten-Vorgabe (1941/2174/2450 MHz).

TechPowerUp haben den Core i9-13900K auf der GeForce RTX 4090 durch 53 Spiele-Tests geschickt – jeweils mit E-Kernen und ohne E-Kerne. Das Testresultat über eine derart große Anzahl an Spiele-Titeln zeigt eine erstaunlich geringe Differenz von +0,9% zugunsten der aktiven E-Kerne unter FullHD, sowie mit steigender Auflösung immer weiter zurückgehendem Vorteil der E-Kerne. Zumindest bringt das Deaktivieren der E-Kerne im Schnitt recht wenig – in einzelnen Titel allerdings sehr viel: Unter FullHD zeigen immerhin 4 Spiele-Titel Ausschläge von 8-10% Mehrperformance bei Deaktivierung der E-Kerne. Dies ist dann Performance, welche dem Core i9-13900K in der Gesamtabrechnung faktisch fehlt. Wenn die Spieleentwickler dies also nachträglich fixen könnten, würde der Core i9-13900K somit in der Wertung "mit E-Kernen" nochmals minimal besser herauskommen können. Der Effekt aller negativ ausschlagenden Spiele kann in der Gesamtabrechnung durchaus für einen weiteren Prozentpunkt Mehrperformance stehen – eigentlich nicht viel, dafür aber ohne jeden neuen Hardware-Einsatz zu erreichen.

Die ComputerBase berichtet von einem heftigen partiellen Nachfrage-Rückgang bei Auftragsfertiger TSMC, in deren Folge die 7nm-Fertigung derzeit nur noch eine Auslastung von knapp über 50% erreicht. Dies ist ein drastischer Wechsel gegenüber der Phase der Überbuchung der Auftragsfertiger in den Jahren 2020 & 2021 – wobei auch anzumerken ist, dass die 7nm-Fertigung hierbei in einer besonderen Lage steckt und die anderen Fertigungsverfahren bei TSMC wohl deutlich besser wegkommen. Doch der 7nm-Node verliert derzeit seine bisherige technologische Spitzenstellung, auf hohe Performance designte Chip-Projekte wechseln somit zum 5nm-Node. Normalerweise sollten nun die TSMC-Kunden von etwas älteren Fertigungsverfahren nachrücken, sprich den Wechsel von 12-16nm auf 7nm vornehmen. Doch bei diesen Chips regiert zuerst die Wirtschaftlichkeit – und jene schreibt in Zeiten voller Läger und starken Bedenken zu wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schlicht Zurückhaltung vor.

Allerdings ist es wohl auch so, dass solcherart Umbruchs-Phasen gar nicht einmal so unüblich sein sollen bzw. TSMC selbiges aus der Vergangenheit her kennt. In den Jahren 2020 & 2021 konnte sich halt nur niemand vorstellen, über tatsächlich freie Fertigungskapazitäten zu verfügen. Heuer nun wird es einfach Zeit brauchen, bis sich die Sache wieder einrenkt. Zudem hat TSMC zuletzt schließlich satt verdient, da kann man da auch mal einen solchen Dämpfer verkraften. Und letztlich sorgen freie Fertigungskapazitäten auch für eine gewisse Entspannung bei der Preislage, sprich TSMC kann nicht mehr jeden Preis verlangen bzw. muß selber zusehen, wie man attraktive Angebote zur Nutzung dieser freien 7nm-Kapazitäten hinlegt. Dies gilt um so mehr, als dass in den nächsten drei Jahren an weltweit 41 Halbleiter-Fabriken mit der Fertigungskapazität von kumuliert 1x Taiwan gearbeitet wird. Jene gehen sicherlich nicht alle im Jahr 2025 in Betrieb, aber dieser Kapazitäts-Ansturm ist dennoch ungewöhnlich, gerade angesichts der aktuell komplett in die andere Richtung gehenden Branchen-Meldungen.