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News des 11. August 2023

Von der ComputerBase kommt der erste westliche Test der Radeon RX 7900 GRE, welche derzeit in Deutschland (zeitlich exklusiv) vom Systemintegrator "Memory PC" (nur im Rahmen von Komplett-PCs und Bundles) vertrieben wird. Die hiermit aufgestellten Benchmarks sind somit durchaus solider aus die bisher vorliegenden chinesischen Benchmarks – und erstaunlicherweise sogar leicht freundlicher zur Radeon RX 7900 GRE, welche somit einen etwas verbesserten 4K-Indexwert erhält (bisher ~360% auf nunmehr ~372%), während der Wert im FullHD-Index identisch bleibt. In der Summe liegt die Performance der OEM-Karte zwischen Radeon RX 6900 XT und 6950 XT, mit minimaler Tendenz hin zur größeren Lösung. Interessant ist, dass dies auf auf einem durchschnittlichen Realtakt von nur 2151 MHz erreicht wird, somit klar unterhalb des Taktraten-Niveaus von Radeon RX 7900 XT & XTX liegend.

Radeon RX 7900 GRE Radeon RX 7900 XT Radeon RX 7900 XTX
Hardware 80 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$ 84 CU @ 320 Bit, 80 MB IF$ 96 CU @ 384 Bit, 96 MB IF$
Taktraten 1287/1880/2245 MHz & 18 Gbps 1500/2000/2400 MHz & 20 Gbps 1900/2300/2500 MHz & 20 Gbps
Rohleistungen 46,0 TFlops & 576 GB/sec 51,6 TFlops & 800 GB/sec 61,4 TFlops & 960 GB/sec
Speicher 16 GB GDDR6 20 GB GDDR6 24 GB GDDR6
TDP 260W 315W 355W
Realverbrauch ~250W 309W 351W
FHD Perf.Index ~2350% 2720% 2980%
4K Perf.Index ~372%  (aktualisiert) 448% 530%
Listenpreis $649 $899 / 1049€ $999 / 1149€
Release 28. Juli 2023 13. Dezember 2022 13. Dezember 2022

Dies läßt der im September anstehenden Radeon RX 7800 XT eine größere Chance, (etwas) näher an die Radeon RX 7900 GRE heranzukommen und somit vor allem das Leistungsniveau der Radeon RX 6800 XT vollumfänglich zu erreichen oder gar hinter sich zu lassen. Die Radeon RX 7900 GRE hingegen scheint in erster Linie TDP-gebunden zu sein, selbst wenn die offizielle TDP (von 260W) nicht gänzlich ausgereizt wird und die Karte im Lasttest "nur" 248 Watt verbrauchte. Aber alle Maßnahmen, mehr aus der Karte herauszuholen, scheiterten am knappen Powerlimit (nur +15% mehr TDP erlaubt) und brachten nur arg unterdurchschnittliche Performance-Gewinne ein. Denkbar, dass AMD hier noch weitere interne Limits gesetzt hat bzw. dass diese Resteverwertung des Navi-31-Chips dann einfach nicht gut zum Übertakten geeignet ist – weswegen die Verwendung als OEM-Karte letztlich passend erscheint.

Nachzutragen aus einem schon besprochenen RedGamingTech-Video wäre noch die Aussage über die (angebliche) Streichung des Treiber-Supports für Polaris & Vega seitens AMD. Dies hat der YouTuber wohl von mehreren Quellen übereinstimmend gehört – kann allerdings trotzdem keinen Termin für diese Support-Streichung liefern. Und dies ist sicherlich der entscheidende Punkt, denn das irgendwann das Ende des Treiber-Supports für jene Grafikchip-Generation kommt, ist obligatorisch. Sicherlich ist AMD etwas unglücklich darüber, dass man derzeit noch Polaris & Vega (und somit GCN-Architekturen) supporten muß, aber dazu hat man sich nun einmal entschieden und dies war seinerzeit auch notwendig, da zum Zeitpunkt der letzten diesbezüglichen Änderung (anno 2021) Polaris- & Vega-Grafikkarten noch gut mit dabei waren.

Auch zwei Jahre später sind die schnelleren Modelle der Polaris-Generation immer noch ausreichend genug für die besten Minimum-Anforderungen, würde eine unvermittelte Support-Einstellungen somit gegen viele Spieler gehen. Insofern wäre AMD wohlberaten, diese eines Tages anstehende Support-Einstellung derzeit ruhen zu lassen. Irgendwann spielt die Zeit automatisch für AMD und neuere Spiele-Titel verlangen dann nach höherer Minimum-Hardware, als Polaris & Vega liefern können. Aber da der YouTuber kein Datum oder irgendeine andere zeitliche Eingrenzung nennen konnte, könnte es auch sein, dass hiermit nur von Langzeit-Projektionen berichtet wird, welche allerdings nicht demnächst umgesetzt werden. AMD sollte in diesem Fall, wo man keine vollständige RDNA4-Generation bieten kann, sowieso den Ball etwas flach halten: Der lange Supportzeitraum war schließlich früher einmal eines der Pluspunkte von AMD und wird bei Fehlen einer neuen HighEnd-Generation um so mehr benötigt.

Heise berichtet über die Bestellungen an KI-Beschleunigern aus China, welche sich derzeit bei nVidia stauen: Für eine Milliarde Dollar noch bis Jahresende 2023, vier weitere Milliarden Dollar im Jahr 2024. Dabei werden nach China sowieso nur abgespeckte Modelle geliefert, um den US-Exportsanktionen zu genügen. Interessanterweise soll nVidias Problem derzeit nicht einmal in der Chip-Fertigung liegen, sondern im Packaging-Prozeß: Jener ist komplizierter als bei normalen Grafikchips, da bei den KI-Beschleunigern aus Ampere- und Hopper-Generation neben dem eigentlichen Grafikchip immer auch noch HBM-Speicher in mehreren Einzelchips mit aufs Package muß. An dieser Stelle kommt Chipfertiger TSMC augenscheinlich nicht hinterher, so dass sich die Auslieferungen teilweise verzögern.

Gleichfalls deutet dieser Punkt aber auch darauf hin, dass nVidia derzeit über genügend Reserven in der reinen Chipfertigung verfügt, somit ergo nicht zwingend (noch mehr) von Gaming-Grafikchips auf HPC/KI-Chips umschichten muß. Die These, dass nVidia irgendwann während dieses KI-Hypes zu wenige Gaming-Grafikchips haben wird, ist zumindest derzeit noch nicht zu halten. Allerdings können diese Gaming-Grafikchips natürlich auch auf andere Weise dem Gaming-Markt entzogen werden: AD102 & Co. eigenen sich zwar nicht besonders gut als HPC-Beschleuniger, aber in professionellen Lösungen der RTX-Serie (vorherige Quadro-Serie) werden jene genauso eingesetzt. Und mit diesen Karten läßt sich im KI-Zeitalter auch schon eine ganze Menge anfangen. Die kommenden nVidia-Geschäftszahlen werden hier wohl Aufschluß darüber geben, ob die Profi-Beschleuniger den Gaming-Grafikkarten eventuell die Chips abspenstig machen.

nVidia hat ein neues Spiele-Bundle für seine GeForce RTX 40 Grafiklösungen aufgelegt, wobei diesesmal alles von Mobile bis Desktop bedient wird. Inhalt ist allerdings kein Spiel, sondern "nur" der "Invasion"-DLC für "Overwatch 2" in einer erweiteren Version. Normalerweise ist Overwatch zwar free-to-play, aber jener DLC ist kostenpflichtig, hinzu kommen im Spielebundle einige Beilagen. Interessant ist das ganze aber wohl doch nur für Overwatch-Spieler oder wenigstens Spieler mit Interesse an diesem Spiel – eher also eine Werbeaktion für Overwatch 2 als denn für nVidia-Grafikkarten. Gegenüber AMDs "Starfield"-Bundle kann man damit natürlich nicht mithalten – wobei dies sicherlich auf die wenigsten Spiele-Bundle zutreffen dürfte. Aufgrund seiner Marktstellung kann es sich nVidia derzeit leisten, aus seinen eigenen Spiele-Bundles eher Werbeaktionen zugunsten bestimmer Spiele zu machen (und damit möglichst wenig an die Spielepublisher zu bezahlen), während AMD eher den umgekehrten Weg gehen und tief in die eigene Tasche greifen muß.

nVidia "GeForce Overwatch 2 Ultimate" Spiele-Bundle
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
GeForce RTX 4060, 4060 Ti, 4070, 4070 Ti, 4080 & 4090 Desktop-Grafikkarten
GeForce RTX 4060 Laptop, 4070 Laptop, 4080 Laptop, 4090 Laptop Mobile-Beschleuniger
11. August bis 9. September 2023 "Invasion Ultimate" Bundle für "Overwatch 2" (enthält alle 3 Story-Missionen, 3000 OW2-Münzen, 1 erlangbares legendäres Outfit, 1 erlangbare Helden-Freizeitlizenz, Ticket-Pass + 20-stufige Abkürzungen, 2 legendäre OW2-Outfits "C-455 Cassidy" und "K-2000 Kiriko")
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.