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News des 10. Juli 2023

VideoCardz berichten über neue Benchmark-Werte zum Ryzen 5 7500F, welche in der Benchmark-Datenbank von Geekbench aufgetaucht sind. Jene sehen erstaunlich gut aus für den kommenden (wohl) Grafik-losen Zen4-Sechskerner am unteren Rand der AM5-Preisskala: Bei der Singlethread-Performance nahe dem Ryzen 5 7600X, bei der Multithread-Performance angeblich sogar leicht darüber liegend. Anzunehmenderweise spielt hier die allgemeine Ungenauigkeit von Geekbench-Werten mit hinein, welche durchaus schon einmal um ein paar Prozentpunkte schwanken können, gerade wenn man Prozessoren auf unterschiedlichen PC-Systemen vergleicht. Dabei geben die in der Geekbench-Datenbank selber zu findenden Werte zum 7600X dem 7500F sogar einen leicht größeren Vorsprung, wurden allerdings auch vornehmlich mit der älteren und nicht mehr Ergebnis-konsistenten Geekbench-Version 6.0 (anstatt der aktuellen Version 6.1) aufgenommen.

Hardware GB6/ST GB6/MT
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, 4.7/5.3 GHz, 105/142W, $299 2884 13'059
Ryzen 5 7500F Zen 4, 6C/12T, 3.7/5.0 GHz, 65/88W, $199 2782 (?) 13'323 (?)
Wertequellen: 7500F in der Geekbench-Datenbank, 7600X von VideoCardz

Wegen all dieser Unwägbarkeiten muß derzeit offen bleiben, ob der Ryzen 5 7500F wirklich das Performance-Niveau des Ryzen 5 7600X erreichen kann. Normalerweise sollte ein solches Performance-Bild nicht der Intention von AMD entsprechen und sind somit andere Erklärungen wie allgemeine Meßungenauigkeiten, Veränderungen am Geekbench selber oder aber ein außergewöhnlich hoher Meßwert allein zum 7500F derzeit die wahrscheinlicheren Auflösungen. Generell gesprochen ist der Ryzen 5 7500F bestenfalls mit der punktgenauen Performance des Ryzen 5 7600 (non-X) zu erwarten, aufgrund der bei Base- und Turbo-Takt jeweils um 100 MHz niedrigeren Taktraten eher denn etwas weniger. Jedes andere Ergebnis müsste somit erst einmal doppelt und dreifach bestätigt werden, um als "belastbar" angesehen zu werden.

Die PC Games Hardware hat den neuen AMD-Treiber 23.7.1 dahingehend untersucht, ob damit wirklich die teilweise hohen Idle-Verbrauchswerte bei Radeon RX 7000 Karten gesenkt werden können (so wie von AMD versprochen). Hierzu gab es allerdings keinen wirklich zugkräftigen Erfolg: Zwar sank der Idle-Verbrauch im Standard-Modus mit nur einem Monitor bei 60 Hertz (von 18 auf 10 Watt), aber bei den eher bemängelten Verbrauchswerten im Multimonitor-Betrieb mit hohen Hertz-Raten gab es oftmals sogar leicht höhere Verbrauchswerte (Beispiel: 2 Displays mit je 120 Hertz von vorher 84 auf nun 96 Watt). AMD hat hier leider genau in der falschen Kategorie Verbesserungen angebracht, selbst wenn die vorgenannten 18 auf 10 Watt aus rein technischer Sicht eine durchaus sehenswerte Entwicklung darstellen. Der Kritikpunkt lag aber eher in den hohen Idle-Verbrauchswerten bei hohen Hertz-Raten und/oder im Multimonitor-Betrieb, wo die Radeon RX 7900 XT/XTX Karten im Idle-Betrieb (nach wie vor) nahe der 100-Watt-Grenze unterwegs sind.

Da es in letzter Zeit gern gefragt wird: Bislang sind keine Informationen über einen möglichen Grafikkarten-Refresh von AMD & nVidia innerhalb der aktuellen Ada/RDNA3-Generation bekannt, auch nicht in der Gerüchteküche. Bei AMD stehen die Zeichen derzeit erst einmal auf die komplette Ausbreitung der initialen Radeon RX 7000 Serie, hierzu fehlen noch die wichtigen Radeon RX 7700 & 7800 Modelle. nVidia hingegen ist prinzipiell fertig mit der initialen GeForce RTX 40 Serie, hier steht nur noch eine (derzeit ungeklärte) GeForce RTX 4050 Serie zur Abrundung nach unten hin an. Aufgrund der nunmehr erst im Jahr 2025 erscheinenden nächsten Hardware-Generation bietet es sich natürlich gerade für nVidia, irgendwann im Jahr 2024 noch zu einer Refresh-Generation zu greifen.

Mit den letzten Hardware-Generationen war nVidia allerdings eher zurückhaltend hierzu und hat Refresh-Generationen nur dann angesetzt, wenn es tatsächlich notwendig wurde. Ein exzellentes Beispiel hierfür ist der Turing-Refresh (GeForce RTX 20 "SUPER" Serie), welcher augenscheinlich nur deswegen herauskam, weil die Mitte 2019 erscheinenden RDNA1-Grafikkarten die schwachen Performance/Preis-Verhältnisse des initialen Turing-Portfolios offengelegt haben. Wäre AMDs Radeon RX 5000 Serie ausreichend später erschienen, hätte sich nVidia den Turing-Refresh denkbarerweise gespart – und hätte die Preisstruktur des initialen Turing-Portfolios aufgrund der bestehenden Marktmacht sicherlich durchdrücken können. Den Radeon RX 6x50 Refresh vom Frühling 2022 hat nVidia hingegen nicht gekontert – augenscheinlich, weil jener nur minimale Performancezuwächse zu teilweise höheren Preissteigerungen mit sich brachte, somit nichts am Performance/Preis-Bild änderte.

Ergo setzt nVidia derzeit Refresh-Generationen eher denn Anlaß-bezogen an – und nicht wegen langer Zeitspannen zwischen den Generationen. Dies bedeutet auf die aktuelle Situation bzw. die voraussichtliche Situation des Jahres 2024 bezogen: Ohne dass AMD tatsächlichen Druck auf nVidia entfaltet, stehen trotz der langen Zeitspanne bis zur nächsten Hardware-Generation (im Jahr 2025) die Chancen auf einen RTX40-Refresh nicht wirklich hoch. Jener Druck könnte sich allerdings noch ergeben, denn derzeit sinken die AMD-Karten schneller im Straßenpreis als die nVidia-Karten, gleichzeitig bieten die Radeon RX 7700 & 7800 Serie die Chance, nVidia zusätzlich noch bei der Speichermenge anzugreifen. Je nachdem wie sich die Portfolio- und Preis-Situation zum Jahresende 2023 entwickelt hat, dürfte nVidia zu diesem Zeitpunkt eine Entscheidung pro/contra eines RTX40-Refreshs treffen. Vorher wird da sicherlich kaum etwas passieren, erst muß AMDs Mittelklasse im Markt stehen.