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News des 1. November 2022

TechPowerUp haben ihren Test zur CPU-Skalierung der GeForce RTX 4090 nunmehr mittels eines Ryzen 7 5800X3D wiederholt, wieder verglichen mit einem "gewöhnlichen" Ryzen 7 5800X. Der vorherigen Test von Ryzen 7 5800X gegen Core i9-12900K wurde leider gern als Vergleich von "AMD gegen Intel" mißverstanden, obwohl es wirklich rein nur um die Skalierung mit steigender CPU-Performance ging. Eventuell wird es mit diesem AMD-gegen-AMD-Vergleich nunmehr augenscheinlicher, dass hierbei allein der Effekt einer superschnellen CPU (Ryzen 7 5800X3D) gegenüber einer dennoch schon starken CPU (Ryzen 7 5800X) herausgearbeitet werden soll. Und jener Effekt liegt nahezu gleich bzw. tendentiell sogar leicht besser als im Vergleich mit der Intel-CPU, das X3D-Modell erarbeitet sich insbesondere unter FullHD & WQHD beachtliche Performance-Vorteile mit einer GeForce RTX 4090.

5800X → 5800X3D (avg fps) FullHD WQHD 4K
Durchschnitt aller 53 Spiele-Titel +18,5% +15,4% +6,8%
nur DirectX12- und Vulkan-Spiele - - +6,8%
nur DirectX11-Spiele - - +6,7%
nur Spiele bis inklusive Release-Jahr 2018 - - +7,5%
nur Spiele mit Release-Jahr 2019/20 - - +5,8%
nur Spiele mit Release-Jahr 2021/22 - - +6,9%
gemäß der Benchmarks von TechPowerUp unter 53 Spielen

Dies darf als deutlicher Hinweis darauf verstanden werden, eine GeForce RTX 4090 keineswegs mit einer zurückhängenden CPU zu paaren, denn natürlich werden noch kleinere bzw. ältere Prozessoren die Performance der GeForce RTX 4090 dann noch weiter nach unten drücken. Selbst unter der 4K-Auflösung ist ein gewisser Effekt zu sehen: +6,8% sind jetzt nicht die Welt, aber normalerweise erwartet man unter dieser Auflösung Differenzen von 0-2 Prozentpunkten in einem Vergleich derart hochwertiger Prozessoren, gerade wenn nur durchschnittliche Frameraten verglichen werden. +6,8% Differenz ist hingegen der Hinweis darauf, dass auch hier schon eine CPU-Skalierung anfängt zu wirken, sprich selbst unter der 4K-Auflösung würde man die GeForce RTX 4090 mit noch kleineren Prozessoren beachtbar ausbremsen. Welche Grafik-API benutzt wurde und welches Alter die Spieletitel hatten, spielte wie schon bei den Tests mit dem Core i9-12900K hingegen keine große Rolle.

Wie Intel bekanntgegeben hat, wird die neue Server-Generation "Sapphire Rapids" am 10. Januar 2023 endlich offiziell gelauncht. Aktuell hat die Massenfertigung wohl Serienreife erlangt und soll langsam anfahren – wobei diese Formulierungen ausreichend schwammig sind, dass hieraus kein genauer Liefertermin abgelesen werden kann. In jedem Fall kommt Intel hiermit maßgeblich spät daher, eigentlich sollte Sapphire Rapids schon Ende Jahr 2020 erscheinen, war als Server/HEDT-Äquivalent zu "Alder Lake" geplant. Kern-technisch kommt mittels "Willow Cove" allerdings genauso schon eine gewisse Verbesserung der "Golden Cove" Kerne zum Einsatz, so steigt die Menge an Level2-Cache auf das Niveau von "Raptor Cove" aus der "Raptor Lake" Consumer-Generation (jeweils 2 MB pro P-Kern). So oder so nützt Intel irgendetwas neues im Server-Segment auf jeden Fall – und im HEDT/Workstation-Segment könnte man damit Anforderungen von mehr als 8 P-Kerne bedienen, welche augenscheinlich mit den nächsten Consumer-Generationen von Intel nicht geboten werden.

Allerdings könnte es für entsprechende HEDT-Modelle noch einige Monate mehr benötigen, denn erst einmal wird Intel das Server-Segment bedienen, respektive die Fertigung stabilieren. Erst wenn sich Liefer-Reserven ergeben, würden HEDT-Modelle auf den Plan kommen – sprich, das kann locker und leicht erst im Herbst oder Ende 2023 passieren. Dies ist ausreichend spät, dass sich Intels neue HEDT-Modelle dann gleich schon mit Zen-4-basierten Threadripper-Prozessoren messen müssen. Dies wird kein einfaches Brot für Intel, gerade da in der Spitze wahrscheinlich nicht so viele CPU-Kerne geboten werden können wie auf AMD-Seite. Intels immer noch monolithischer Ansatz ist diesbezüglich limitiert, während AMDs Chiplet-Ansatz eine deutlich höhere Flexibilität bei der Produkt-Gestaltung ergibt. Trotzdem bleibt natürlich das Interesse an der Frage, wie sich Intels HEDT-Prozessoren mit reinen P-Kernen und einer (aus HEDT/Server-Sicht) niedrigen Anzahl an CPU-Kernen – Richtung 12-20 Kerne – schlagen. Hier warten dann auch noch einige Desktop-User, welche den ursprünglichen Gedanken von "HEDT" – aka "High-End Desktop" – weiterhin pflegen wollen.

CNBC berichten über Microsoft-Aussagen zur Höhe der Hardware-Subventionen bei der Xbox Series S/X: Danach legt Microsoft bei beiden Konsolen einen Betrag zwischen 100-200 Dollar oben drauf, was die Fertigung mehr kostet als der Abgabepreis (entgegen anderer medialer Darstellungen wurden dabei keine exakten Zahlen zu XBSS und XBSX genannt). Dies erscheint etwas viel angesichts dessen, dass die aktuelle Konsolen-Generation generell eher nur eine Mainstream/Midrange-Performance bietet. Natürlich könnten hier die Preissteigerungen in der Halbleiter- und IT-Branche des Jahres 2021 mit hineinspielen, möglich wäre aber auch eine gewisse Übertreibung zugunsten einer besseren medialen Ausgangslage für eine zukünftige Preissteigerung bei diesen Xbox-Konsolen. Ein gewisser Verlust pro Hardware-Verkauf ist denkbar, allerdings sollte jener deutlich kleiner ausfallen als bei früheren Konsolen-Projekten – wie beispielsweise der PlayStation 3, welche zum Absatzpreis von 499-599 Dollar angeblich 800 Dollar in der Fertigung gekostet haben soll.