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Hardware- und Nachrichten-Links des 9./10. Januar 2021

Halbwegs erfreuliche Nachrichten zum Stand der GeForce RTX 3080 Ti kommen von Harukaze5719 @ Twitter sowie VideoCardz @ Twitter: Danach ist diese 20-GB-Karte nicht gestrichen, sondern wurde nur deren ursprüngliche Releaseplanung aufgegeben – aus Ende Februar 2021 (nach dem chinesischen Neujahresfest zur Februar-Mitte) wurde nunmnehr ein "TBD" ("to be determined" = noch zu bestimmen). Erst einmal ergibt dies nur eine (unbestimmte) Verschiebung, normalerweise um ein paar Wochen mehr. Sehr gut denkbar, dass hierbei keinerlei Design-Probleme mit der Karte vorliegen, sondern einfach nicht genug Komponenten für eine dritte GA102-Ausführung lieferbar sind – angefangen vom Grafikchip über Boardkomponenten bis hin zum GDDR6X-Speicher. Normalerweise kann sich nVidia eine solche Grafikkarte derzeit gar nicht leisten, jene würde genauso fix ausverkauft sein wie die anderen Ampere-Karten. Aber natürlich muß nVidia auch perspektivisch denken: Wenn der Tag X mit guter Lieferbarkeit erreicht ist, darf man nicht erst dann weitere Grafikkarten anstoßen – dies muß logischerweise eher vorbereitet werden.

3080 Ti not cancelled but delayed quite a lot (about 1 month?)
Quelle:  Harukaze5719 @ Twitter am 10. Januar 2021

It's not cancelled, but they changed on-shelf date to TBD.
Quelle:  VideoCardz @ Twitter am 10. Januar 2021

VideoCardz zeigen erneut eine 3060er Asus-Grafikkarte mit 12 GB Speicher – doch diesesmal fehlt der "Ultra"-Schriftzug auf dem Karton und wird die Karte somit ganz regulär als "GeForce RTX 3060 12GB" erscheinen. Jene vor Wochenfrist seitens WCCF Tech gemeldete "GeForce RTX 3060 Ultra" war somit eine gewisse Falschmeldung – die Karte passt, der Name jedoch nicht. Laut Reddit wurde das Verpackungsbild verfälscht bzw. dort das "Ultra" hinzugefügt, was sich nun unter Ansicht des neuen Verpackungsbilds bei VideoCardz bestätigt. Damit steht dann auch keine Karte zwischen GeForce RTX 3060 Ti und 3070 an, was manche Medien auf Basis dieser "Ultra"-Karte und ihres kolportierten Listenpreises von 449 Dollar angenommen hatten. Laut der neueren Berichterstattung von VideoCardz wird diese "GeForce RTX 3060 12GB" hingegen nicht einmal im Vollausbau des GA106-Chips antreten, sondern nur mit 28 von maximal möglichen 30 Shader-Clustern.

GeForce RTX 3050 GeForce RTX 3060 6GB GeForce RTX 3060 12GB
Chip-Basis GA107-300 GA106-? GA106-300
Hardware 18 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 26-28SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 28 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6
Perf.-Level grob wie GeForce GTX 1660 Super zwischen GeForce RTX 2070 & 2070 Super
Listenpreis $179-199 $249-299 $299-349
Release Q1/2021 Zeitrahmen Ende Januar bis Februar 2021
Anmerkung: Hardware-Daten & Preise zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen

Dies war vorher teilweise anders im Gespräch, für die 12-GB-Ausführung wurde zuerst der Vollausbau des GA106-Chips (GA106-400) angenommen. Ein Abrücken von diesem Anspruch könnte zum einen schlicht zugunsten der Ausbeute in der Chipfertigung erfolgt sein. Zudem dürfte es für nVidia nunmehr klarer werden, dass auch ein Vollausbau des GA106-Chips sich nicht mit AMDs "Navi 22" anlegen kann, jener bringt schließlich gleich 40 Shader-Cluster daher (zwischen RDNA2 und Ampere benötigt AMD ca. 15-20% mehr Shader-Cluster für die gleiche Performance auf den beiderseits üblichen Taktraten). Inwiefern die "GeForce RTX 3060 6GB" dann auch mit (den vorher schon angenommenen) 28 Shader-Clustern erscheint, eventuell diesbezüglich abspecken muß oder auch ganz (zugunsten der 12-GB-Ausführung) gestrichen wurde, ist derzeit noch weitgehend in der Schwebe. Dies betrifft auch den Punkt, ob nVidia auf der CES 2021 überhaupt etwas hierzu sagt – hauptsächliches Thema des nVidia-Events (12. Januar, 18 Uhr deutscher Zeit) dürften eher die GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen sein.

Die PC Games Hardware hat sich angeschaut, wie SMT unter Spielen auf einem Ryzen 9 5950X wirkt – sprich einem 16-Kerner mit 32 logischen Prozessoren, was dann die Fähigkeiten der Spiele bei der (nutzvollen) "Verarbeitung" von SMT bzw. HyperThreading bestmöglich unter Druck setzt. Hierbei ergeben sich beachtbar andere Ergebnisse, als wenn man SMT/HyperThreading auf Vier- und Sechskernern austestet, denn der 16-Kerner verliert durch SMT im Schnitt knapp 2% an Performance, zudem reagiert ein Großteil der getesteten Spiele (leicht) negativ hierauf. Einen Ausreißer stellt dann das Ergebnis unter "Desperados III" dar, wo die Framerate unter SMT gleich um 31% nach unten rauscht bzw. der Prozessor ohne SMT satte +45% schneller sein könnte. An dieser Stelle liegt natürlich ein generelles und mutmaßlich behebbares Problem mit der Spiel-Engine vor, ergo wurde dieser extreme Ausreißer auch nicht mit in die nachfolgende Ergebnis-Zusammenrechnung aufgenommen.

Ryzen 9 5950X SMT on/off avg. fps min. fps (P1)
reiner FPS-Vergleich +1,8% pro SMT=off +1,5% pro SMT=off
Spiele pro/contra SMT 5x SMT=on  —  29x SMT=off 8x SMT=on  —  26x SMT=off
Spiele mit ≥2% Differenz 0x SMT=on  —  9x SMT=off 2x SMT=on  —  9x SMT=off
gemäß den Ausführungen der PC Games Hardware (unter 34 Spiele-Titeln, ohne Desperados III)

Denn zwar ist die Tendenz auf dem Ryzen 9 5950X in dieser Frage sehr eindeutig, allerdings sind die Ergebnis-Differenzen üblicherweise im geringfügigen Bereich liegend – die zweithöchste Differenz passiert unter Doom Eternal und erreicht auf extrem hohen Frameraten nicht einmal 8%. Üblich sind hingegen Differenzen im Bereich von 1-5%, unterbrochen auch wieder durch Ausnahmen, wo SMT selbst auf dem Ryzen 9 5950X (minimal) schneller läuft. Bei durchschnittlich nur 2% Performance-Differenz muß man sicherlich nicht zur Abschaltung von SMT raten, diesen kleinen Nachteil kann man durchaus verkraften – sofern man den Ryzen 9 5950X im Arbeits-Einsatz auslasten kann und dort dann vom Vorhandsein von SMT profitiert. Zudem dürften sich die Spiele mit der Zeit weiterentwickeln und kommt sicherlich auch der Punkt, wo SMT auf dem Ryzen 9 5950X kein Nachteil im Spiele-Einsatz mehr ist. Vor wenigen Jahren traf diese Situation schließlich ähnlich auf Vierkerner zu, wo man seinerzeit unter Abschaltung von SMT (minimal) besser fuhr – was heutzutage bei Vierkernern kaum noch zu beobachten ist.