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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Oktober 2014

Die ComputerBase hat eine schöne Liste an Notebooks mit GeForce GTX 970M & 980M Grafiklösungen zusammengestellt – welche allerdings auch klarmacht, daß die beiden neuen Mobile-Spitzenlösungen von nVidia in zwingend teure Notebook-Preise resultieren. Unterhalb von 1500 Euro scheint kaum etwas zu gehen, einige Modelle gehen auch bis 2500 Euro hinauf – womit es auch kaum als vorstellbar erscheint, daß GeForce GTX 970M & 980M jemals in Notebooks unterhalb von 1000 Euro zu haben sein werden. Natürlich kosten alleine die Grafiklösungen nicht so viel, die Notebook-Hersteller paaren jene eben üblicherweise mit extravaganter Hardware: Ausschließlich Core-i7-Prozessoren mit vier Rechenkernen samt HyperThreading, hochauflösende Displays, viel Speicher und Grafikkarten-Speicher erklären am Ende den Preispunkt dieser Notebook-Modelle. Für normalpreisige Notebooks scheinen eher die erst 2015 nachfolgenden kleineren Modelle der GeForce 900M Serie gedacht zu sein – insbesondere der GM206-Chip dürfte hierfür interessant werden.

Golem bringen einen Codenamen für AMDs geplante erste ARM-basierte LowPower-Architektur ins Spiel: "Amur" soll nächstes Jahr ins Tablet-Segment gehen, dort wo derzeit die Mullins/Beema-Prozessoren stehen. Daneben wird es aber weiterhin auch eine x86-basierte LowPower-Architektur namens "Nolan" geben, AMD plant derzeit in diesem Segment immer noch zweigleisig. Beide Prozessoren werden im übrigen für den gleichen Sockel FT4 angeboten werden, werden also bewußt gegeneinander austauschbar sein – so wie es AMD bei der Ankündigung des "Projekts Skybridge" bereits verlauten lassen hat. Terminlich gibt es leider eine schlechte Nachricht: Beide Entwicklungszweige des Skybridge-Projekts sind erst im dritten Quartal 2015 zu erwarten – bis dahin wird AMD mit Mullins/Beema sowie für höhere Leistungsansprüche den Mainstream-APUs Kaveri bzw. ab Dezember 2014 dann Carrizo auskommen müssen.

Bezüglich Carrizo vermutet der Planet 3DNow! im übrigen, daß AMD mit der Ausrichtung einer LowPower-Variante von Carrizo auf vormalige Einsatzzwecke von Mullins/Beema zukünftig keine x86 LowPower-Architektur mehr auflegen will. Dies erscheint für die nähere Zukunft jedoch als nicht wahrscheinlich, denn AMDs Roadmap sieht klar noch mindestens zwei x86-Nachfolger von Mullins/Beema vor. Allerdings könnte AMD die Einsatzorte dieser LowPower-Prozessoren verschieben: Wenn Carrizo nun auch in den Bereich der LowPower-Notebooks heruntergeht – was frühere Mainstream-APUs von AMD nicht erreicht haben – dann können sich die zukünftigen LowPower-Prozessoren von AMD auf noch tiefere LowPower-Segmente konzentrieren, also eher nur noch in den Tablet-Bereich gehen. Im Endeffekt kopiert AMD hierbei das Verhalten von Intel, welches seine LowPower-Architekturen fast nur noch im Tablet-Bereich einsetzen will, während LowPower-Notebooks eher mittels kleiner Ausführungen der regulären CPU-Architekturen bedient werden.

HT4U stellt anhand der Preview-Version von Windows 10 die Frage auf, ob es sich hierbei nicht schlicht um ein verbessertes Windows 8 handeln würde – garniert mit der Anekdote, daß es früher einmal Microsoft-Überlegungen gegeben hatte, das ganze als "Windows 8.2" zu vermarkten. Die reine Optik hat in jedem Fall viele Anleihen von Windows 8 mitgenommen, von den zumeist ungeliebten Kacheln hat sich Microsoft nicht wirklich verabschiedet, sondern versucht jene vielmehr mittels Windows 10 auch in den regulären Desktop mit einzubinden. Grundsätzlich kann man kritisieren, daß Microsoft angesichts der angeblichen Modularität seines Windows-Betriebssystems (schon seit einer ganzen Dekade) es immer noch nicht geschafft hat, die Oberfläche vom eigentlichen Betriebssystem zu trennen – und damit die Möglichkeit für mehrere, wirklich unterschiedliche Oberflächen zu bieten. Andererseits erleben wir Windows 10 derzeit in einem sehr frühen Stadium noch gut ein Jahr vom Release entfernt – und mittels der Tester-Rückmeldungen sollte es wenigstens diesesmal möglich sein, noch Einfluß auf das finale Windows 10 zu nehmen.

Beim Kampf um das Presse-Leistungsschutzrecht geht es inzwischen stark in Richtung Realsatire: Google hatte zuletzt bekanntgegeben, ab dem 9. Oktober die in der VG Media organisierten Angebote nur noch mit eingeschränkter Darstellung in der eigenen Suchmaschine anzuzeigen, sprich nur noch mit Artikeltitel und Link. Nachdem das Bundeskartellamt hiergegen keine Bedenken hatte, wurde der VG Media offenbar endlich bewußt, daß man mit dem eigenen Vorgehen an dem Ast gesägt hat, auf welchem man selber sitzt – und bat Google um eine Stundung dieser Änderungen. Google hat diesem Wunsch nunmehr entsprochen und wird diese Änderungen erst am 23. Oktober in die Tat umsetzen. Bis dahin darf man gespannt erwarten, was die VG Media nun mit dieser Karenzzeit anfängt: Eine neue Klage gegen Google – oder aber möglicherweise ein Einlenken in der Sache selber? Zumindest erscheint es als wahrscheinlich, daß einige der in der VG Media organisierten Angebote nun erst die Konsequenzen des eigenen Handelns realisiert haben – und auch erst nun sehen, daß ihnen die vollständige Listung bei Google wichtiger ist als eventuelle Tantiemen aus dem Leistungsschutzrecht.