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Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9./10. September 2017

Die kürzlich erstellte Grafik zu den Marktanteilen an Grafikchips für Desktop-Grafikkarten von 2002 bis Q2/2017 zeigt mittels ihrer Beschriftung auch die zeitliche Abfolge der einzelnen AMD- und nVidia Grafikkarten-Generationen an. Während es bei AMD kaum ein exaktes Schema zu geben scheint (in letzter Zeit ist AMD allerdings bemüht, pro Jahr eine neue Grafikkarten-Generationen herauszubringen), ist bei nVidia durchaus ein vergleichsweise zuverlässig eingehaltenes Schema zu erkennen: Seit der GeForce 400 Serie gab es neue Grafikkarten-Generationen bei nVidia immer im Abstand von 3 bis 6 Quartalen, grob gesehen also einmal innerhalb eines Jahres. Neuerdings scheint nVidia dieses Schema allerdings durchbrechen zu wollen: Von der GeForce 900 zur GeForce 1000 Serie dauerte es ganze 7 Quartale, die nachfolgende GeForce 2000 Serie wird bei einem (angenommenen) Erscheinungstermin im ersten Quartal 2018 auch wiederum 7 Quartale von ihrem Vorgänger entfernt erscheinen. Gegenüber dem vorher über 5 Grafikkarten-Generationen gehaltenen Schema würde dies dann doch einen beachtbaren Unterschied ergeben.

Dabei fällt diese faktische Verlangsamung der Releasepolitik bei nVidia in eine Zeit, wo es nVidia geschäftlich glänzend geht – aber vielleicht ist dies auch der Grund, wieso sich nVidia diese Verlangsamung leisten kann: Man steht sehr gut da im Grafikkarten-Markt, der Zwang zu Neuerscheinungen ist aufgrund der gewissen Schwäche von AMD nicht mehr so hoch wie früher, zudem altern die eigenen Grafikkarten durch den hervorragenden Stand des Markennamens "nVidia" rein psychologisch gesehen weniger stark als früher. Damit kann nVidia es sich leisten, die sowieso niemals ganz so gut goutierten Refresh-Generationen (GeForce 500 & 700 Serien) wegzulassen und bringt lieber nur noch neue Grafikkarten-Serien heraus, wenn auch neue Grafikchips hierfür zur Verfügung sehen. Dies war in den letzten beiden Grafikkarten-Generationen Maxwell und Pascal der Fall, und wird dann auch bei der nachfolgenden Volta-Generation so sein. Selbst danach stehen die Chancen gut, das es nicht zu einem Volta-Refresh unter der 12nm-Fertigung kommt, da zu dessen Release-Zeitpunkt dann sicherlich schon die 10nm-Fertigung auch für große Grafikchips zur Verfügung steht. Allerdings ist derzeit generell wenig dazu bekannt, wie es bei nVidia nach der Volta-Generation weitergeht.

Die ComputerBase bietet den wohl ersten Test des AMD Ryzen Threadripper 1900X HEDT-Prozessors an. Jener Test stellt diesem bis dato kleinsten Threadripper-Modell das zu erwartende unterdurchschnittliche Zeugnis aus: Unter Anwendungen sind es +3% mehr gegenüber dem Ryzen 7 1800X, während unter Spielen ein Minus von -3% herauskommt (defaultmäßiger UMA-Modus, 1080p Frametimes). Der NUMA-Modus läuft dagegen etwas besser mit nur -1% Rückstand – schneller als der Ryzen 7 1800X kommt man auf der Threadripper-Plattform aber nicht heraus, dafür bräuchte man Spiele mit einer guten Ausnutzung von besonders vielen CPU-Kernen. Die für diese Performance benötigten Temperaturen, Stromverbrauchswerte sowie der Preispunkt des ganzen (inkl. Mainboard-Preise) sind dagegen nicht wirklich gut, der bisher schon verfügbare Ryzen 7 1800X stellt sich gegenüber dem Threadripper 1900X immer mehr als die elegantere Lösung heraus. Der Threadripper 1900X mag für Spezialfälle interessant sein, wo es um den günstigstmöglichen Einstieg in die vielfältigen Möglichkeiten der X399-Plattform geht – aber abseits dessen hat die CPU zu wenig Vorteile bei gleichzeitig erheblichen Nachteilen gegenüber dem (günstigeren) Ryzen 7 1800X.