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Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9. März 2016

Für einige nicht mehr laufende Windows-Installationen sorgte in den letzten Tagen der neue GeForce-Treiber 364.47, welchen nVidia inzwischen zurückgezogen und gegen den Beta-Treiber 364.51 ausgetauscht hat. In Fällen eines Multimonitor-Setups konnte es vorkommen, das nach einer standardmäßigen Express-Installation (bei einer benutzerspezifischen Installation tritt das Problem nicht auf) Windows nicht mehr startete und nur durch die Systemwiederherstellung zu retten war. Gegenüber diesem Bug konnte man sich durchmogeln, indem zur Treiberinstallation alle weiteren Monitoren abgesteckt wurden (und nach der Installation wieder angesteckt werden konnten) – aber nVidia hat den Fehler inzwischen erkannt und wie gesagt den Beta-Treiber 364.51 mit einem Fix demgegenüber nachgeschoben. Jener neue Treiber ist bei Microsoft schon zur Zertifizierung angemeldet und dürfte dann bald auch offiziell mit WHQL-Siegel anstatt des aktuellen "Beta"-Aufklebers erscheinen. Der fehlerhafte Treiber 364.47 ist damit bitte nicht mehr zu installieren bzw. wurde jener auch von nVidias Webseiten entfernt.

Laut Heise wird die kürzlich genannte Asus GeForce GTX 950 mit 75W TDP und ohne extra PCI-Express-Stromanschluß innerhalb der kommenden Woche nach Deutschland kommen und dann für eine UVP von 169 Euro im Einzelhandel angeboten werden. Dann wird sich auch – nach entsprechenden Tests – zeigen, wie hoch die Karte in der Praxis bootet und ob sich hierbei ein Performanceunterschied zu GeForce GTX 950 Karten mit 90 Watt TDP ergibt. Eher zweifelhaft ist im übrigen die Heise-Aussage, die Karte wäre wegen des fehlenden PCI-Express-Stromanschlusses besonders zur Nachrüstung älterer PCs geeignet: Auf derartigen Systeme, wo kein solcher Anschluß zur Verfügung steht, darf man üblicherweise auch nicht unbedingt davon ausgehen, daß das verwendete Mainboard wirklich die spezifikationsgerechten 75 Watt über den PCI-Express-Slot zur Verfügung stellt. Sinnvoll wäre es im Fall eines solchen Altsystem immer, eine Grafikkarte mit extra PCI-Express-Stromanschluß zu verbauen und diesen extra PCI-Express-Stromanschluß notfalls halt über ein simples Adapterkabel zur Verfügung zu stellen.

Generell gesprochen ist eine Grafikkarte mit TDP 75 Watt ohne extra PCI-Express-Stromanschluß sowieso ziemlich knapp auf Kante gebaut – immerhin kommen aus dem PCI-Express-Slot auch nur 75 Watt und sollte man bei der Stromversorgung die betreffenden Spezifikationen nicht gerade maximalstmöglich ausreizen. Dies wird in den allermeisten Fällen funktionieren, weil die Hersteller schließlich zur sicheren Erfüllung der Spezifikationen entsprechende Reserven veranschlagen sollten – eine Gewähr hierfür gibt es allerdings nicht, gerade nicht für den langfristig stabilen Betrieb. Sinnvoll ist diese GeForce GTX 950 mit 75W TDP und ohne extra PCI-Express-Stromanschluß somit nur für die Hersteller selber, weil jene dann ein paar Kröten an Herstellungskosten sparen – aber wie gesagt im kritischen Bereich der zuverlässigen Stromversorgung und daher aus Anwendersicht eher nicht zu empfehlen. Dies gilt im übrigen für alle Grafikkarten ab sagen wir 60 Watt Realverbrauch unter Spielen – bei denen gilt die generelle Empfehlung, zugunsten der höheren Systemstabilität immer mit extra PCI-Express-Stromanschluß zu arbeiten, egal ob seitens der TDP notwendig oder nicht.

Genau diese Gedanken hatte wohl auch HIS bei seiner R7 360 Green iCooler OC im Kopf – einer Radeon R7 360 mit 50W TDP und dann natürlich auch ohne extra PCI-Express-Stromanschluß. Bei dieser geringen TDP mag diese Einsparung dann sicherlich angehen, hier ist mit keinem regulärem Mainboard ein Problem zu erwarten, auch nicht nach jahrelanger Benutzung. Interessant dürfte allerdings werden, wie HIS diese regelrecht sehr niedrige TDP bewerkstellig hat – denn die reguläre Radeon R7 360 steht bei satten 100 Watt TDP und einem realen Spieleverbrauch von ~85 Watt. Selbst die etwas langsamere Radeon R7 260 auf Basis des gleichen Bonaire-Chips hatte AMD seinerzeit noch mit einer TDP von 95 Watt bedacht, der Spieleverbrauch war auf ~75 Watt zu schätzen. Niedrigere Taktraten hat die HIS-Karte in jedem Fall nicht – sondern mit ≤1070/3000 MHz sogar einen leicht höheren Chiptakt gegenüber der AMD-Referenz von ≤1050/3250 MHz. Allerdings gilt auch hier das Prinzip, daß heutzutage nun einmal keine minimalen Taktraten mehr garantiert werden, sondern daß die Karte über ihre Regelmechanismen die Einhaltung der TDP zuungunsten des real anliegenden Chiptakts durchsetzen kann. Ob diese HIS-Karte also in der Praxis genauso schnell ist wie reguläre Radeon R7 360 Modelle, sollte zuerst nachgewiesen werden.

WinFuture berichten über das Acer Graphics Dock, mittels welcher der Hersteller eigenen Tablets und Hybrid-Notebooks zu mehr Grafikperformance verhelfen will. Allerdings geht man hierbei einen vollkommen proprietären Weg, es handelt sich also nicht um ein "echtes" externes GPU-Gehäuse zur freien Bestückung mit Desktop-Grafikkarten – sondern um eine Sonderkonstruktion nur für Acer-Gerätschaften, welche Acer auch nur selbst mit einer GeForce GTX 960M bestückt. Jene hat mit einem Performance-Index von ~200% kein schlechtes Performancepotential für eine Mobile-Lösung und dürfte insbesondere den auf lange Laufzeiten und geringe Abwärme optimierten Tablets und Hybrid-Notebooks deutlich bei der Grafikperformance weiterhelfen können – die Ansprüche echter Gamer sind aber ohne Integration von Desktop-Lösungen kaum zu erfüllen. Als Verbindung zwischen Dock und Notebook nutzt Acer im übrigen Thunderbolt 3 über USB, laut den Marketingbildern von Acer sollte sich zudem mit dieser Lösung auch das interne Notebook-Display durch die externe Grafik beschleunigen lassen.