9

Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9. Juni 2013

Bit-Tech und die GameStar berichten über ein auf der Computex zu sehendes externes Grafikkarten-Gehäuse von Silverstone, welches mittels Thunderbolt an ein Notebook angebunden werden soll. Interessanterweise – und auch abweichend zu vielen früheren Versuchen auf diesem Gebiet – bietet das noch unbenannte Gehäuse Platz selbst für sehr große Grafikkarten wie eine Radeon HD 7990 (31,5cm Kartenlänge) und mit einem eigenen 450-Watt-Netzteil auch die dafür notwendige Stromversorgung. Leider ist die gewählte Thunderbolt-Anbindung dafür bei weitem zu schwach, entspricht sie schließlich nur PCI Express 2.0 x2 – was heutige HighEnd- und auch Performance-Grafikkarten bemerkbar ausbremsen dürfte und nur bei Mainstream-Modellen statthaft wäre (der letzte Benchmark-Hinweis hierzu ist leider auch schon über ein Jahr alt).

Thunderbolt (10 GBit/sec) ist bei allem technischen Fortschritt immer noch weit von den Bandbreiten von PCI Express (64 GBit/sec bei PCI Express 2.0 x16) entfernt und kommt mit Kanalbündelung auf zwei Thunderbolt-Kanälen auf ein Niveau, welches Grafikkarten oberhalb des Mainstream-Niveaus nicht mehr deutlich ausbremsen würde. Leider dürfte es kaum ein Notebook am Markt mit Thunderbolt-Kanalbündelung geben – noch dazu, wo eine solche Kanal-Bündelung dann auch intern gleich mit PCI Express 2.0 x4 angebunden sein müsste, um überhaupt wirken zu können. Wenn, dann bringt wohl nur das nächstes Jahr zu erwartende Thunderbolt 2 mit einer verdoppelten Bandbreite einen neuen Ansatzpunkt in dieser Frage – das originale Thunderbolt ohne Kanalbündelung kann man sich beim Thema "externer Grafik" jedoch gleich wieder schenken.

Zum Fall "PRISM" bringen Internet-Law noch einen beachtenswerten Gedanken: Letztlich wird es immer so sein, daß in einer Zeit der konkurrierenden Nationalstaaten deren jeweilige Geheimdienste alles an Daten versuchen an Land zu ziehen, was man bekommen kann – egal ob von Freund oder Feind, denn das was man einmal an Daten hat, das hat man. Daß dies bisher noch nicht in dieser Tiefe wie bei PRISM geschah, hing nur an der unzureichenden Speicher- und vor allem Rechenkapazität ab – Aktenberge durchsuchen ist immer ineffektiv, womit größere Aktenberge nur noch ineffektiver werden. Im Computer-Zeitalter bedeuten jedoch mehr Daten durchaus einen Informationsgewinn, gerade wenn man vollautomatisierte Muster- und Zusammenhangserkennungs-Algorithmen besitzt, welche spätestens im Zuge der Entwicklung von Internet-Suchmaschinen und sozialen Netzwerken zur Verfügung stehen.

Der Punkt ist, daß man sich zwar national von so etwas abwenden könnte, international man jedoch immer damit rechnen muß, daß Geheimdienste mit solchem Überwachungsdrang existieren. Zudem sind dagegen beschlossene Gesetzgebungen wie beispielsweise die EU-Datenschutzverordnung speziell gegenüber der Schnüffelei ausländischer Geheimdienste glatt wirkungslos, da jene ausländischen Geheimdienste die Gesetze anderer Länder schlicht nicht beachten müssen. Aus dieser feststehenden Tatsache müssen sich also andere Maßnahmen als banale Datenschutzverordnungen ergeben – und wenn dies letztlich zur Förderung nationaler oder europaweiter IT-Strukturen führt, welche (weitgehend) unabhängig von ausländischen Geheimdiensten agieren können. Der Anfang liegt jedoch sicherlich in der Aufklärung darüber, daß Daten bei ausländischen Unternehmen eben auch generell ausländischen Geheimdiensten zufließen – und zwar ohne jeden Rechts- oder Datenschutz.