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Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9. Januar 2019

Hardwareluxx verweisen auf den Benchmarkdatenbank-Eintrag zu einer (angeblichen) "GeForce GTX 1180", welche zumindest vom GFXBench 4.0 derart erkannt wird. Hierbei könnte es sich aber natürlich auch um einen Fehler handeln, denn laut Videocardz sind die Benchmark-Ergebnisse jener "GeForce GTX 1180" nahezu deckungsgleich zur Radeon RTX 2080 – und es darf als ziemlich unwahrscheinlich gelten, das nVidia überhaupt ähnlich schnelle Karten auflegen wird. Sicherlich gibt es einen gewissen Bedarf an nVidia-Grafikkarten ohne RayTracing, aber nVidia ist nicht dafür bekannt, einmal mit großem Getöse eingeführte neue Grafik-Features gleich wieder zu hintergehen – eher das Gegenteil ist der Fall, nVidia ist für sein unerschütterliches Festhalten an neu in den Markt gebrachten Technologien bekannt. Eine RT-lose Grafikkarte auf Performancehöhe der GeForce RTX 2080 wäre demgegenüber arg kontraproduktiv – dies wird sich nVidia nur leisten bei Grafikkarten in einer Performance-Klasse, wo RayTracing derzeit sowieso nicht sinnvoll einzusetzen ist (sprich unterhalb der GeForce RTX 2060). Insofern spricht hiermit alles für eine Fehldeutung des Benchmark-Programms, nicht unbedingt für eine wirklich kommende GeForce GTX 1180.

Bei Tom's Hardware hat man einige Detail-Informationen zu nVidias "G-Sync Compatible" zusammengetragen. Hiermit wird auch die wichtigste Frage nach eventuellen Lizenzgebühren für diese Validierung beantwortet: Für "G-Sync Compatible" gibt es keine Lizenz- oder Zertifizierungs-Gebühren, der Monitorhersteller muß einzig und allein seinen Monitor bei nVidia einsenden. Dies wird es für die Monitorhersteller finanziell attraktiv machen, eine eher höherwertigere FreeSync-Umsetzung anzustreben, wenn sich das Siegel "G-Sync Compatible" derart einfach erreichen läßt. Billig-Monitore werden sich möglicherweise nicht darum scheren, aber jeder halbwegs anständige FreeSync-Monitor wäre somit mit einem vergleichsweise geringen Aufwand dann eben doch G-Sync-kompatibel zu bekommen – und die Chance auf dieses sicherlich verkaufsfördernde Siegel dürften sich die wenigsten Monitor-Hersteller entgehen lassen. All dies gilt allerdings nur für den Desktop-Bereich – im Notebook-Bereich besteht nVidia weiterhin auf seinen kostenpflichtigen Zertifizierungen, obwohl dort schließlich nur der einfache Adaptive-Sync-Standard abgefragt wird, was weniger als im Desktop-Bereich für "G-Sync Compatible" notwendig ist. Alles weitere muß dann die Praxis zeigen – die Monitorhersteller werden sich positionieren müssen, inwiefern sie zukünftig welche Siegel anstreben.

Zu den zwei AMD-Ankündigungen der CES 2019 in Form der "Radeon VII" sowie "Ryzen 3000" wäre noch zu erwähnen, das beide kommenden AMD-Produkte bereits PCI Express 4.0 unterstützen – womit später im Jahr 2019 dann erste vollständige PC-Systeme mit PCI Express 4.0 möglich werden. Bei der Radeon VII handelt es sich um eine einfache Unterstützung des neuen Standards mit natürlich der Abwärtskompatiblität zu PCI Express 3.0 – die Karte läuft also praktisch in diesem Modus, welchen das jeweilige Mainboard vorgibt. Auch bei Ryzen 3000 ist dies eine Frage des jeweils benutzten Mainboards: Die bisherigen AM4-Platinen haben natürlich noch keinen Support von PCI Express 4.0, laufen dann also unter PCI Express 3.0. Dafür braucht AMD aber auch keinen neuen Sockel und nicht zwingend neue Chipsätze und Platinen für Ryzen 3000, wird die von Anfang an versprochene Plattform-Kontinuität somit eingehalten. Nur wer PCI Express 4.0 wirklich nutzen will, ist also auf eine neue Platine angewiesen – was wohl Aufgabe des kommenden X570-Chipsatzes sein wird, der zur Computex vorgestellt werden soll. Im übrigen sollten allerdings auch neue AMD-Platinen basierend auf älteren Chipsätzen diese Funktionalität zu PCI Express 4.0 zur Verfügung stellen können, da die hierfür notwendige Chipsatz-Funktionalität schließlich in den Ryzen-Prozessoren selber steckt und die Mainboards eigentlich nur den passenden Steckplatz mitbringen müssen.

Neben dem Benchmark des Ryzen 3000 Prozessors hat AMD bei seiner CES-Keynote auch noch einen Epyc-Benchmark gezeigt. Hierbei lief ein einzelner Zen-2-basierte Epyc-Prozessor ("Rome") mit 64 CPU-Kernen gegen ein DualSockel-System mit zwei Xeon 8180 Prozessoren, welche jeweils 28 CPU-Kerne aufbieten und derzeit Intels Spitzenmodell im Xeon-Bereich darstellen (auch beim Preispunkt, welcher einzeln satte 10.009 Dollar beträgt). In einem Benchmark, welcher auf einer Molekül-Simulation basiert, erreichte das AMD-System einen Vorteil von ca. 16% – bei zwar 14% mehr CPU-Kernen, aber immerhin. Technisch läuft es somit wiederum darauf hinaus, das AMD und Intel auf gleicher Kern-Anzahl in etwa bei der gleichen Performance herauskommen – nur das Intel im Server-Bereich die Kern-Anzahl eben nicht mehr steigern kann, die entsprechenden Prozessoren-Dies sind längst releast und lassen sich nicht so einfach mit mehr CPU-Kernen nachrüsten. Intel wird hier auf die Verfügbarkeit der nächsten Fertigungsstufe warten müssen, was im Server-Bereich bekanntlich bis zur Jahresmitte 2020 dauern wird – erst dann kommt Ice Lake SP in der 10nm-Fertigung für den Server-Einsatz und auch erst dann hat Intel eine Chance, den Zen-2-basierten Epyc-Prozessoren wirklich etwas entgegenzusetzen.

Mit den im Benchmark bemühten DualSockel-Systemen wird dies natürlich nichts – jene sind nur ein Notbehelf aus Benchmark-Gründen, haben aber keine praktische Chance gegen ein SingleSocket-System mit gleicher Performance. Während AMD im Desktop-Bereich also schon gut liegt, wenn man überhaupt nur durchgehend gleichwertiges zu Intel hinlegen kann, scheint AMD im Server-Bereich dieses Jahr tatsächlich unaufhaltbar zu sein. Hier muß AMD wirklich nur die angekündigten Dinge auch wirklich liefern, dann hat man einen heftigen Vorteil gegenüber Intel in der Hand, welchen Intel auch erst mit Jahresfrist wieder kontern kann (und ob dieser Konter dann wirklich sticht, steht noch auf einem ganz anderen Blatt). Zum Nachteil von AMD bewegt sich ausgerechnet der Server-Markt nun ausgesprochen langsam – zum Vorteil von AMD wird auf diesem allerdings auch noch wirklich Performance nachgefragt und bedeutet das von AMD bei Zen 2 versprochene einen erheblichen Kosten/Nutzen-Vorteil zugunsten der Server-Anwender, welche jene dann doch zum Nachdenken animieren sollte. Wie die Ryzen 3000 Prozessoren sollen die Zen-2-basierten Epyc-Prozessoren zur Jahresmitte 2019 erscheinen, den einstmals geplanten etwas früheren Erscheinungstermin der Server-Modelle kann AMD hingegen nicht mehr einhalten.