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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. Juli 2018

Mittels eines Eintrags in die SiSoft-Benchmarkdatenbank läßt sich bestätigen, das der kommende Core i7-9700K aus Intels Coffee Lake Refresh-Generation tatsächlich als Achtkerner ohne HyperThreading antritt – und damit der Portfolio-Aufbau der Core i-9000 Prozessoren-Serie derart ausfällt, wie kürzlich schon dargelegt. Die Daten in der SiSoft-Benchmarkdatenbank bestätigen gleichzeitig weitere technische Daten zum Core i7-9700K: 2 MB Level2- und 12 MB Level3-Cache sind aktiv, die CPU kommt mit einem Basetakt von 3.6 GHz daher. Als Speicher des Testgeräts kam DDR4/2666 zum Einsatz, ergo dürften auch die kommenden Coffee-Lake-Achtkerner diese Speichersorte wohl für ihren default-Betrieb nutzen. Die benutzte Mainboard-Plattform bezeichnet sich im übrigen intern immer noch als "CoffeeLake Client Platform CannonLake Client System" – eine Folge der Entwicklung, das Intel eigentlich schon längst in der Cannon-Lake-Generation sein sollte, dies aber wegen der Schwierigkeiten mit der 10nm-Fertigung nicht realisieren kann. In jedem Fall ist dies auch der Hinweis darauf, das Mainboard-Kennungen bei Intel nicht zwingend etwas mit den dann verbauten CPU-Modellen zu tun haben müssen.

Golem haben sich hingegen von mehreren Industriequellen die Bestätigung dafür eingeholt, das Intels Achtkerner wieder verlötet antreten werden. Dies wurde kürzlich zuerst vom PC Builder's Club berichtet, kann nunmehr aber aus seinem bisherigen Gerüchte-Status befreit werden. Mittels der Verlötung sollten diese Prozessoren im default-Betrieb niedrigere CPU-Temperaturen erreichen können, gleichfalls dürfte die Performance im Übertaktungs-Betrieb etwas zunehmen, da Drossel-Effekte seltener greifen sollten. Laut Golem werden dabei aber wirklich nur die Achtkern-Modelle Core i7-9700K und Core i9-9900K (samt eventuell auch der non-K-Modelle, dies bleibt abzuwarten) verlötet, die weiteren CPU-Modelle des Coffee-Lake-Refresh-Portfolios bleiben bei der bekannten Wärmeleitpaste. Jene nimmt Intel natürlich aus der Fertigung für die originale Coffee-Lake-Generation, genauso auch wie alle Vierkerner auch weiterhin aus der Kaby-Lake-Fertigung stammen. Echtes "Coffee Lake" sind faktisch nur die Sechskerner und die Achtkerner – und von der CPU-Architektur her ist alles sowieso einwandfrei Skylake, ohne jede Änderungen (selbige gibt es nur in minimaler Weise bei der Videoeinheit von Kaby Lake, sprich im GPU-Teil).

CPU-Modelle Chip-Grundlage Verlötung?
Core i7/i9 Core i7-9700K & i9-9900K Achtkern-Die des CFL-Refreshs verlötet
Core i7/i9 Core i7-9700 & i9-9900 Achtkern-Die des CFL-Refreshs wahrscheinlich verlötet
Core i5 Core i5-9400, -9500, -9600 & -9600K Sechskern-Die von Coffee Lake Wärmeleitpaste
Core i3 Core i3-9000 & -9100 Vierkern-Die von Kaby Lake Wärmeleitpaste

PC Builder's Club hatten im übrigen in ihrer früheren Meldung auch einen Termin für den Coffee Lake Refresh ins Gespräch gebracht: 1. August 2018. Für einen echten Launch zu diesem Termin dürfte es allerdings inzwischen (weit) zu spät sein, dazu müssten jetzt schon die Distributoren entsprechende Ware haben, welche nachfolgend dann zu den Einzelhändlern geht – was wesentlich mehr Leaks verursachen sollte. Wenn, dann passiert am 1. August somit maximal eine Vorab-Ankündigung – und eventuell ist das ganze auch nur ein interner Vorstellungstermin, so spezifisch war diese Terminangabe sowieso nicht. Gemessen am aktuellen Leak-Stand dürfte der eigentlich Launch bzw. Markstart des Coffee-Lake-Refreshs eher noch ein paar Wochen entfernt liegen – die bisher gemeldete Terminangabe von "September 2018" kommt also vermutlich ziemlich passend heraus. "Neu" sind in der Coffee Lake Refresh-Generation dann ja sowieso nur die Achtkern-Modelle, der Rest des Portfolios wird wie gesagt aus früheren Prozessoren-Generationen aquiriert bzw. zweitverwendet.

Auf Twitter ist eine Intel Server-Prozessoren-Roadmap für die Jahre 2018 bis 2021 aufgetaucht – deren wichtigste Aussage wohl ist, das die Server/HEDT-Generation "Ice Lake SP/X" auf Basis der Ice-Lake-Architektur nicht vor Mitte 2020 erwartet werden darf. Intels Konter gegenüber AMDs 7nm-Prozessoren der Zen-2-Generation wird im Server- und HEDT-Segment also nicht schon im Jahr 2019 geführt, sondern muß sich bis zum Jahr 2020 gedulden – viel Zeit für AMD, sich genüßlich mit entsprechenden Epyc- und Threadripper-Prozessoren breit zu machen. Diese Entwicklung war natürlich zu erwarten (und wurde auch in einer inoffiziellen Roadmap kürzlich so dargestellt), da Intels jeweilige Server/HEDT-Auskoppelungen immer erst gut ein Jahr nach dem Start einer neuen Architektur/Generation im Consumer-Segment antreten. Und da Ice Lake im Consumer-Segment nunmehr wohl erst Mitte/Ende 2019 kommt, sind Ice-Lake-basierte Server- und HEDT-Modelle logischerweise nicht mehr im selben Jahr zu erwarten.

Jene neue offizielle Roadmap enthält daneben auch den Eintrag für eine weitere 14nm-basierte Server/HEDT-Generation namens "Cooper Lake", welche dann im Jahr 2019 "Cascade Lake" beerben und die Lücke bis zu "Ice Lake SP/X" füllen wird. Für ein wenig Verwirrung können allerdings die gelb markierten Anmerkungen zu dieser Roadmap sorgen: Danach würden die linken Ecken der jeweiligen Produkt-Boxen nur den Start der Chipfertigung anzeigen, bezogen auf die Marktverfügbarkeit solle man jeweils 1-2 Quartale hinzurechnen. Da Cascade Lake kurz vor Jahresschluß 2018 eingezeichnet ist, würde die Befolgung dieser Anmerkung bedeuten, das Cascade Lake dann letztlich nicht vor Anfang 2020 in den Handel geht – womit Intel dieses Jahr kein neues Server/HEDT-Produkt launchen würde. Dies erscheint etwas seltsam angesichts des Punkts, das (der schon auf der Computex demonstrierte) Cascade Lake eigentlich nur das bekannte Skylake-X-Design schlicht mit dem Support für Optane-Hauptspeicher darstellen soll – sprich nichts, was jetzt als besonders verzögerungsanfällig erscheint. Gut möglich, das in diesem Punkt die Anmerkungen der Roadmap nicht ganz korrekt sind bzw. sich möglicherweise allein auf entsprechende Server-Modelle beziehen, die HEDT-Modelle ergo doch früher erscheinen können.

Golem und WinFuture berichten über eine "Performance-Anomalie" im neuen YouTube-Programmcode, welcher durch die Verwendung einer veralteten Programmbibliothek Googles eigenen Chrome-Browser sehr deutlich bevorteilt: Teilweise soll jener YouTube-Seiten ganze 5x schneller als Microsofts Edge- oder Mozillas Firefox-Browser laden können. Hierzu werden auch diverse Workarounds angeboten, mittels welchem man zum früheren YouTube-Design gelangen kann, welches unter allen Browsern gleichschnell lädt. Ein wenig fehlt uns an dieser Stelle (auch bei anderen Berichterstattern zu diesem Fall) allerdings die Auseinandersetzung mit dem hier zugrundeliegenden Wettbewerbsverstoß seitens Google – denn das diese Performance-Anomalie auf einem Zufall basiert, kann Google dem Klabautermann erzählen. Hier ist vielmehr der Vorsatz zu sehen, die Browser-Konkurrenz mittels eines De-Fakto-Monopols an anderer Stelle (klar führende Video-Webseite) zu schädigen – was man direkt zum Anlaß nehmen könnte, das Unternehmen Google als (bewiesenermaßen) "wettbewerbsfeindlich" zu klassifizieren und demzufolge über eine Auftrennung in je nach Geschäftszweig separate Unternehmen mit differenzierten Besitzverhältnissen nachzudenken.