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Hardware- und Nachrichten-Links des 7./8. März 2020

Im Zuge der Angaben zum technischen Fortschritt der einzelnen 7nm-Varianten von Chipfertiger TSMC wird auch klar, das AMDs hohe Energieeffizienz-Prognose zur RDNA2-Generation nur in geringem Maßstab aus dem Wechsel der Fertigungsverfahren von N7 auf N7P oder N7+ resultiert – und somit in einem viel höheren Maßstab aus Architektur-Verbesserungen kommen muß. Schließlich liegt der Energieeffizienz-Vorteil von N7P bestenfalls bei +10%, der von N7+ bestenfalls bei +15% – und dies sind die nominellen Werte, welche in der Praxis kaum vollständig zu erreichen sind. Da müssen ergo um die 35-40% rein aus der Architektur hinzukommen, gegenüber RDNA1 wohlgemerkt. RDNA2 würde somit (sofern AMD seine Vorgabe real erreicht) nochmals einen Riesenschritt hinlegen und damit nVidia bei der Energieeffizienz nochmals näherkommen. Ob es ganz zum nVidia-Niveau reicht, wäre zu bezweifeln, dafür ist der Unterschied wohl noch zu groß – nVidia erreicht die RDNA1-Energieeffizienz immerhin schon mit einem 12nm-Design (aka Turing).

Unmöglich ist jener Riesenschritt für AMD keineswegs, denn RDNA1 war als Erstlingswerk sicherlich noch nicht wirklich ausgereift bzw. ergeben sich gerade bei der Arbeit daran immer neue Ideen, welche man dann aus Termingründen auf die nächste Architektur-Stufe verlegt. Gleiches war schließlich schon beim Wechsel von Zen 1 zu Zen 2 zu sehen, wo AMD auch rein Architektur-intern deutlich hat zulegen können. Ein anderes Beispiel hierzu hat Intel in der Vergangenheit abgeliefert, wo vor den vielen kleinen Fortschritten innerhalb der Core-Architektur deren zweite Ausbaustufe "Sandy Bridge" auch noch ganz nett zulegen konnte – in diesem Fall sowohl bei der Architektur als auch der Taktrate. PS: Die AMD-Angabe des Energieeffizienz-Vorteils zwischen RDNA1 und GCN basiert im übrigen auf einem Vergleich zwischen einer Radeon RX 5700 XT und einer auf 40 Shader-Cluster limitierten Radeon RX Vega 64. Denn hätte AMD gegenüber dem Vollausbau der Radeon RX Vega 64 getestet, wäre die Energieeffizienz-Rechnung nochmals besser ausgefallen (eher in Richtung +70% zwischen RDNA1 und GCN), resultierend aus einer zunehmenden Ineffizienz des GCN-Designs bei hoher Anzahl an Shader-Clustern.

Leider allein nur die PC Games Hardware hat sich mit der Grafikkarten-Performance von "ARK: Genesis" beschäftigt, der faktisch zweiten Ausführung des Hardware-Fressers "ARK: Survival Evolved". Und das Hardware-Fressen geht mit der Genesis-Erweiterung ungebremst weiter, wobei dies in Teilen sicherlich auch an einer mangelhaft effizienten Spielprogrammierung hängt. Nichtsdestotrotz müssen die vorhandenen Grafikkarten irgendwie mit diesem Hardware-Hunger zurechtkommen – was die nVidia-Karten eindeutig besser bewerkstelligen, alle AMD-Karten laufen hier klar unterhalb ihres gewöhnlichen Performance-Levels. Aber auch die nVidia-Karten werden vom immensen Hardware-Hunger deutlich nach unten gedrückt, wenn für 60 fps auf FullHD in der besten Bildqualität erst eine GeForce RTX 2080 reicht, unter WQHD nur noch eine Titan RTX und unter UltraHD selbige bei ca. 33 fps herumkrebst. Dass man für die besten Texturenqualität dann mindestens 6 GB Grafikkartenspeicher schon unter der FullHD-Auflösung mitbringen soll, spielt somit auch keine Rolle mehr – denn alle Grafikkarten, welche unter dieser Auflösung wenigstens 40 fps schaffen, bringen diesen Speicherausbau ganz automatisch mit.

Grafikkarten-Empfehlung für "ARK: Genesis"
maximale Bildqualität @ 40 fps maximale Bildqualität @ 60 fps
FullHD ab GeForce GTX 1070 Ti, GeForce RTX 2060 oder Radeon VII, Radeon RX 5700 ab GeForce RTX 2080
WQHD ab GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super ab Titan RTX
UltraHD Titan RTX bei ca. 33 fps
interpoliert gemäß der Benchmarks der PC Games Hardware

Videocardz zeigen eine augenscheinliche Intel-Folie, welche den Launchtermin von Intels "Comet Lake" etwas eingrenzt: Anstatt aber eines genauen Tagesdatums wird dort das Ende des Presse-NDAs nur mit zwischen 13. April und 26. Juni angegeben – ein vergleichweise langer Zeitraum, in welchem Intel noch frei das wirkliche Release-Datum entscheiden kann. Dies umfasst letztlich sogar die kommende Computex zum Anfang Juni, welche man mit so einem Produkt – sofern die Messe tatsächlich stattfindet – eher nicht verpassen will. Intels Comet-Lake-Generation wird als 10. Core-Generation im Rahmen der Core i-10000 Prozessoren-Serie erscheinen, erste Produkte um Bereich der U-Serie (mit TDPs von 15 Watt) sind bereits seit letztem Herbst im Markt. Der eigentlich spannende Teil ist aber die H-Serie mit Achtkerner im Mobile-Bereich sowie die S-Serie mit bis zu 10-Kernern im Desktop-Bereich sowie der Rückkehr von HyperThreading ins (nahezu) komplette Portfolios (bis auf die CML-Celerons). Comet Lake tritt im Desktop im neuen Sockel 1200 an und benötigt damit wiederum neue Mainboards, welche auf Intels 400er Chipsatz-Serie basieren sollen. Die ersten Vorab-Preise zeigen auf eine recht ähnliche Preislage wie bei den aktuellen Coffee-Lake-Prozessoren hin – wobei bis zum Release wie zu sehen noch etwas Zeit ist und somit unsicher bleibt, wie ernsthaft diese (vergleichsweise frühen) ersten Preisnotierungen zu nehmen sind.

Die ComputerBase berichtet über eine neu gefundene CPU-Sicherheitslücke "Take A Way" in allen AMD-Prozessoren seit dem Jahr 2011, sprich allen Bulldozer- und Zen-basierten Prozessoren seitdem. Die Lücke greift Daten des Level1-Caches mittels einer Seitenkanal-Attacke ab, wobei die Menge der dabei abfließenenden Daten gegenüber den bisherigen CPU-Sicherheitslücken deutlich geringer sein soll. Nichtsdestotrotz hat nun auch AMD seine "exklusive" CPU-Sicherheitslücke – nachdem bisher Intel diese zweifelhafte Ehre bei vielen der nach Meltdown & Spectre gefundenen CPU-Sicherheitslücken für sich alleine hatte. Mittels der vielen Funde über die letzten zwei Jahre wird wohl immer klarer, das letztlich keine vollständig sichere CPU (ab Werk) zu bauen ist. Wohl auch aus diesem Grund hat AMD nicht besonders auf den vielen Intel-exklusiven CPU-Sicherheitslücken herumgeritten – wohlwissend, das man jederzeit mit einer eigenen AMD-exklusiven Sicherheitslücke konfrontiert sein könnte. Das Augenmerk bei der zukünftigen CPU-Entwicklung dürfte damit sicherlich in die Richtung gehen, mittels generellen Maßnahmen wie Speicherverschlüsselung oder der Vermeidung von nicht fixbaren CPU-Bestandteilen etc. etwaigen Fehlern besser vorzubeugen.