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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Oktober 2021

Von VideoCardz kommt ein weiteres Gerücht zum nächsten nVidia-Flaggschiff: Jenes soll sich nun jedoch nicht mehr "Georce RTX 3090 SUPER" nennen, sondern unter "GeForce RTX 3090 Ti" laufen. Viel interessanter sind allerdings die hierzu gemeldeten weiteren Daten: 21 Gbps GDDR6X-Speicher, 450 Watt TDP und neuer Stromanschluß. Dabei wurden die ersten beiden Punkte bereits früher in der Gerüchteküche genannt, seinerzeit allerdings in der Form von "400-450W TDP" und nicht gleich direkt am oberen Ende dieses TDP-Bereichs angesiedelt. So oder so bleibt etwas unklar, wieso nVidia einen derart hohen Stromverbrauch benötigt – denn aus dem zugrundeliegenden GA102-Chip läßt sich mittels höherem Stromverbrauch ab ca. 400 Watt dann kaum noch eine Mehrperformance herauspressen.

GeForce RTX 3080 Ti GeForce RTX 3090 GeForce RTX 3090 Ti
Grafikchip GA102-225 GA102-300 GA102-350
Technik 7 Raster-Engines, 80 Shader-Cluster, 10240 FP32-Einheiten, 112 ROPs, 384 Bit GDDR6X-Interface (Salvage) 7 Raster-Engines, 82 Shader-Cluster, 10496 FP32-Einheiten, 112 ROPs, 384 Bit GDDR6X-Interface (Salvage) 7 Raster-Engines, 84 Shader-Cluster, 10752 FP32-Einheiten, 112 ROPs, 384 Bit GDDR6X-Interface (Vollausbau)
NVLink
Chiptakt 1365/1665 MHz 1400/1700 MHz ?
Speicher 12 GB GDDR6X @ 19 Gbps 24 GB GDDR6X @ 19,5 Gbps 24 GB GDDR6X @ 21 Gbps
Rohleistungen 34,1 TFlops & 912 GB/sec 35,7 TFlops & 936 GB/sec ~37-40 TFlops & 1008 GB/sec
Stromverbrauch 350W (GCP) 350W (GCP) 450W (GCP)
4K Perf.Index 366% 376% geschätzt ~390-410%
Listenpreis $1199 / 1199€ $1499 / 1549€ eventuell $1799-1999
Release 3. Juni 2021 24. September 2020 Januar 2022
Hinweis: Alle Angaben zur GeForce RTX 3090 Ti basieren derzeit rein auf Gerüchten & Annahmen!

Eventuell geht der höhere Stromverbrauch aber auch auf das Konto des schneller taktenden GDDR6X-Speichers – wobei in diesem Fall der Stromverbrauch primär im Speicherinterfaces des Grafikchips entsteht, nicht in den Speicherchips selber (jene verbrauchen üblicherweise nur 1-3 Watt pro Chip). Da nVidia bei der GeForce RTX 3090 Ti mit 2-GByte-Speicherchips operieren soll – und somit nur 12 von diesen braucht, im Gegensatz zu 24 Speicherchips bei der aktuellen GeForce RTX 3090 – könnte man an dieser Stelle sogar leicht sparen, kann letztlich nur das Speicherinterface selber für den Mehrverbrauch verantwortlich sein. Dennoch wäre es ungewöhnlich, wenn nVidia nun nochmals die Stromverbrauchs-Anforderungen durch die Decke schießt – nachdem man bis vor die Ampere-Generation nahezu durchgehend mit 250 Watt TDP bei den Spitzenlösungen ausgekommen war. Natürlich könnte nVidia auch bewußt diesen großen Sprung bei den Stromverbrauchs-Anforderungen bereits jetzt innerhalb des 2022er Ampere-Refreshs gehen – einfach um das damit erwartbare mediale Ungemach schon jetzt durchzumachen und damit von der nachfolgenden Lovelace-Generation fernzuhalten.

Dass man hiermit derzeit viel gewinnt, ist hingegen unwahrscheinlich – möglicherweise macht die Differenz von 400 zu 450 Watt TDP nur 1-2% Mehrperformance aus, ist damit im klar negierbaren Bereich. Normalerweise besteht für nVidia keinerlei Not, eine solche Grafikkarte anzusetzen, da AMD nicht ausreichend liefern kann, um irgendwie gefährlich werden zu können. Aber wahrscheinlich geht es schlicht nur darum, die Listenpreise hochzusetzen und damit einen größeren Teil der so oder so übertriebenen Straßenpreise in Richtung nVidia wandern zu lassen. Dafür lohnt es sich dann wieder, auch das letzte Prozent herauszuquetschen – weil man damit den (vermutlich) höheren Listenpreis um so besser rechtfertigen kann. Zudem scheint die Hardware-Ansetzung der nachfolgenden Lovelace-Generation derart deutlich überlegen, dass man die aktuelle Generation problemlos bis an die letzte Grenze treiben kann, dies keinen wirklichen Einfluß auf die Höhe des Performancesprungs von Ampere zu Lovelace haben dürfte.

WCCF Tech berichten hingegen über die kommende GeForce RTX 2060 12GB, mittels welcher nVidia ein neues Mainstream-Angebot aufstellen will – welches zudem unter Zurückgriff auf die Turing-Generation sowie die hierfür eingesetzte 12nm-Fertigung von TSMC auch keinen Lieferbarkeits-Einfluß auf die Ampere-basierten Beschleuniger (aus der 8nm-Fertigung von Samsung) haben sollte. Für jene neue Mainstream-Karte plant nVidia angeblich einen Straßenpreis von um die 300 Dollar – was eine mutige Prognose darstellt, denn auch diese Karte muß sich der Problematik stellen, dass insgesamt zu wenig Ware für den (aufgestauten) Bedarf vorhanden ist und damit die Straßenpreise auch dieser Karte ziemlich sicher hochgetrieben werden dürften. Aufgrund des (vergleichsweise) niedrigen Performance-Potentials muß dies nicht ganz so schlimm werden wie bei der Radeon RX 6600 XT, welche trotz ihres schon überzogenen Listenpreises von 379 Dollar derzeit beim Straßenpreis an der 600-Euro-Marke kratzt.

Ein gewisser preislicher Abstand zur GeForce RTX 3060 (derzeit ebenfalls ab ca. 600 Euro) ist durchaus zu erwarten – aber selbst dann ist letztlich kaum etwas unterhalb von 450 Euro zu erwarten, somit weit weg von den prognostizierten 300 Dollar. Diese Tendenz hat man auch bei allen im Laufe des Frühlings noch erhältlichen Alt-Beschleunigern der Architekturen Turing & Polaris gesehen, dass jene ganz genauso preislich übertrieben angeboten wurden. Selbst wenn nVidia Unmengen an GeForce RTX 2060 12GB Grafikkarten in den Markt pumpen würde, ändert dies wahrscheinlich nur teilweise etwas – sprich, die Preisübertreibung kommt nicht auf ein ganz so hohes Niveau, bleibt aber grundsätzlich bestehen. Generell erscheint es jedoch als unwahrscheinlich, mit nur einer einzelnen Grafikkarte die Straßenpreis-Problematik wirklich auflösen zu können – selbst wenn speziell die GeForce RTX 2060 12GB mit ihrer abweichenden Chipfertigung sicherlich eine gute Idee darstellt, welche man eigentlich schon früher hätte aktivieren müssen (aber die Vorlaufzeiten bei der Chipfertigung sind halt nicht ohne).

GeForce RTX 2060 6GB GeForce RTX 2060 12GB GeForce RTX 3050 Ti GeForce RTX 3060
Chipbasis nVidia TU106-300 nVidia TU106-300-KX nVidia GA106-200 nVidia GA106-300
Hardware Turing, 30 Shader-Cluster (1920 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface angeblich Turing, 30 Shader-Cluster (1920 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface Ampere, 22-24 Shader-Cluster (2816-3072 FP32-Einheiten) @ 128/192 Bit Interface Ampere, 28 Shader-Cluster (3584 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface
Speicher 6 GB GDDDR6 12 GB GDDR6 8/12 GB GDDR6 12 GB GDDR6
FHD Perf.Index 910% vermutlich 910% grob geschätzt ~900-950% 1130%
Listenpreis $299 ? ? $329
Release 7. Januar 2019 angeblich Januar 2022 unsicher 25. Februar 2021
Hinweis: Angaben zu noch nicht veröffentlichen Karten basieren auf Gerüchten & Annahmen

Twitterer Apisak liefert einen weiteren CPU-Z-Benchmarkwert zu Alder Lake – in diesem Fall dem Core i7-12700K. Inwiefern hierbei Übertaktung mit im Spiel war, wurde leider nicht angegeben, die reinen Werte sehen im Vergleich zum bisher vorliegenden Zahlenmaterial allerdings unübertaktet aus. Bemerkbar ist die nunmehr größere Differenz zwischen 700er und 900er Modell bei Alder Lake (+14%) gegenüber Rocket Lake (+5%) im Multithread-Test – resultierend aus der nun wieder abweichenden Kern-Anzahl. Damit muß Intel wohl auch keine größeren Taktraten-Unterschiede mehr aufziehen, womit auch der Singlethread-Test zwischen 700er und 900er Modell von Alder Lake auf einem nahezu identischen Wert herauskommt. Abzuwarten bleibt noch, wie dies bei den kleineren Alder-Lake-Modellen ausfällt – denn bisher hatte Intel weiterhin an beachtbaren Taktraten-Abstufungen gerade bei den kleineren und mittleren Modellen des Prozessoren-Portfolios festgehalten.

Hardware CPU-Z/ST Stock CPU-Z/ST OC CPU-Z/MT Stock
Core i9-12900K ADL, 8C+8c/24T 802,9 825 10719,6
Core i7-12700K ADL, 8C+4c/20T 800,2 - 9423,2
Core i9-11900K RKL, 8C/16T, 3.5/5.3 GHz 682 - 6563
Core i7-11700K RKL, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz 645 - 6261
Ryzen 9 5950X Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz 647 - 11856
Ryzen 9 5900X Zen 3, 12C/24T, 3.7/4.8 GHz 648 - 9544
Ryzen 7 5800X Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz 640 - 6560
11900K → 12900K:   +18% +21% +63%
11700K → 12700K:   +24% - +51%
5950X → 12900K:   +24% +28% –10%
Stock-Wert zum Core i9-12900K von HXL @ Twitter, OC-Wert zum Core i9-12900K von VideoCardz, Stock-Wert zum Core i7-12700K von Apisak @ Twitter Vergleichswerte von CPU-Z