Laut den SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll AMD angeblich die ab Oktober kommende Volcanic-Islands-Generation nicht mit Gamer-Grafikkarten, sondern mit FirePro-Karten für professionelle Zwecke einläuten. Dies soll aus Verfügbarkeitsgründen so passieren, da am Anfang wohl nur recht wenige Hawaii-Chips zur Verfügung stehen. Doch selbst wenn diese Begründung zutrifft, spricht so einiges gegen diese Theorie: Erstens gewinnt AMD nicht wirklich etwas, wenn professionelle Grafikkarten zwei Monate früher oder später im Markt stehen – bei Gamer-Grafikkarten sieht dies wegen des hohen öffentlichen Interesses ganz anders aus. Zweitens benötigen professionelle Grafikkarten erhebliche Vorlaufzeiten, ehe sie wirklich in den Verkauf gehen können, was schlecht dazu passt, jene als erste Produkte einer neuen Serie in den Markt zu schicken. Und letztlich können auch professionelle Grafikkarten auf staatliche Verkausfzahlen in den zehntausenden kommen, wenn sie beispielsweise für Supercomputer-Aufträge verwendet werden. Am Ende ist AMD sicherlich als clever genug einzuschätzen, einen neuen Grafikchip nicht im professionellen Segment faktisch zu verbuddeln, sondern – egal der schlechten Verfügbarkeit – immer zuerst in Form einer Gamer-Grafikkarte auf den Markt zu werfen.

Videocardz berichten über derzeit stark fallende Preise bei Radeon HD 7900 Grafikkarten, die ComputerBase führt dies bezüglich der Radeon HD 7990 grafisch nochmals deutlicher aus. Und in der Tat gibt die Radeon HD 7990 derzeit bemerkbar nach auf Preise von bis zu 640 Euro (vor exakt einem Monat noch bei 790-910 Euro stehend), wenngleich die Karte zu diesem Preis noch nirgendwo lieferbar ist. Ob man bei der Radeon HD 7970 "GHz Edition" sowie den anderen Modellen der Radeon HD 7900 Serie von einem Preisrutsch sprechen kann, ist dagegen noch nicht ganz klar, die Indizien dafür sind noch zu schwach bzw. der jeweilige Preisnachlaß zu gering. Bei der Radeon HD 7990 lohnt für AMD die Preisreduktion natürlich vor allem dann, wenn demnächst Ersatz kommt – wie in Form Hawaii-basierter neuer Grafikkarten der Radeon R9-1xxx Serie. Ob man den hohen Preisnachlaß speziell bei der Radeon HD 7990 dagegen als Indiz für die Performance des Hawaii-Topmodells nehmen kann, ist vollkommen unsicher – denn unattrakiv und damit Auslauf-verdächtig wird die Radeon HD 7990 beim Erscheinen einer neuen Grafikkarten-Serie in jedem Fall.

Zur gestrigen Meldung des "Openpower Consortium" von IBM, nVidia und Google wäre korrigierenderweise anzumerken, daß IBM hierbei nicht die PowerPC-Architektur, sondern die Power-Architektur einbringt – welche im Gegensatz zur PowerPC-Architektur auch weiterhin gepflegt wird. Zudem scheint das Konsortium wohl tatsächlich eine Vereinigung von Power-Prozessoren und nVidia-Grafiklösungen für den Server-Bereich anzustreben, was natürlich zuerst den Anstrengungen von nVidia zur stärkeren Nutzung von GPGPU (natürlich mittels nVidia-Hardware) entgegenkommt. Das Zusammengehen speziell mit IBM erscheint dabei als guter Weg für nVidia, da Intel und AMD wegen ihrer Konkurrenz zu nVidia auf anderen Märkten als potentielle nVidia-Partner eher ausscheiden. IBM hingegen hofft sicherlich auf eine stärkere Verbreitung der eigenen Server-Produkte, nachdem man auf diesem Feld derzeit nicht mehr die überragende Bedeutung der Vergangenheit hat. Für die gesamte IT-Branche könnte es natürlich interessant werden, wenn aus diesem Konsortium wirklich einmal Standard-Server mit der standisierten Nutzung von GPGPU hervorgehen würden – dies könnte das Thema GPGPU entscheidend vorantreiben.

Shortcuts: Der Heise Newsticker berichtet erneut äußerst schwache PC-Absatzzahlen für Westeuropa, was sich auch durch den erhöhten Tablet-Absatz nicht ausgleichen lassen hat. Weltweit ergibt sich dagegen laut Notebookcheck eine Abschwächung des Tablet-Wachstums: Zwar geht es gegenüber dem Vorjahr immer noch deutlich aufwärts, allerdings wurden im zweiten Quartal 2013 weltweit erstmals weniger Tablets verkauft als im ersten Quartal 2013. Auf das Gesamtjahr bezogen würde das bedeuten, daß es 2013 möglicherweise letztmalig einen großen Absatzsprung gibt, danach dann das "normale" Geschäft mit durchschnittlichen Zuwachsraten und vor allem sinkenden Preisen beginnt. Die X-bit Labs vermelden den Baubeginn der ersten 450mm-Wafer-Fabrik seitens Intel – welche allerdings nur Entwicklungs-Zwecken dienen soll. Diese Entwicklungs-Fabrik soll 2015 fertig sein, danach will Intel den Bau einer 450mm-Wafer-Fabrik für die echte Produktion beginnen – was wohl bedeuten soll, daß vor 2017 gar nichts bei 450mm-Wafern passieren wird, eher später als früher.