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Hardware- und Nachrichten-Links des 6./7. Juli 2013

HT4U haben sich nVidias GeForce Experience im Praxistest angesehen: Das Autooptionen-Programm, welches PC-Spiele so kinderleicht konfigurierbar wie Konsolen-Spiele machen soll, richtet sich eher an unerfahrene Anwender, da das Programm keinerlei Optionen zur Steuerung der Optimierungen mit sich bringt. An einen Nebennutzen für erfahrene Anwender, welche beispielsweise ein Spiel auf eine bestimmte fps-Rate trimmen möchten, ist also nicht zu denken. Aber auch der von nVidia vorgesehene Nutzen wird nur mehr schlecht als recht erfüllt, da das Programm oftmals viel zu tiefgreifende Optik-Einschnitte vornimmt, um möglichst hohe Frameraten zu erreichen. Zu unkomplizierten Wartung des PCs eines völlig unbedarften Nutzers läßt sich das ganze zwar sicherlich verwenden, aber ansonsten wäre nach wie vor zur manuellen Justizierung der Bildqualitäts-Optionen geraten.

Zu der Liste mit den ganzen Valleyview-Prozessoren wären noch zwei Punkte nachzutragen: Erstens einmal kommen jene Prozessoren – wie auch die direkte Konkurrenz in Form von AMDs Temash/Kabini-Prozessoren – ausschließlich direkt auf ein Mainboard verlötet daher, im Retail-Handel wird es diese Modelle also nur zusammen mit einem passenden Mainboard geben. Und zweitens deutet die Existenz einer solch umfangreichen Liste mit vollständigen Spezifikationen durchaus an, daß Intel es Ernst meint mit einem zeitigen Starttermin der Silvermont-Architektur. Daß es im September schon etwas kaufbares mit Valleyview-Unterbau gibt, darauf sollte man allerdings nicht setzen – Intel liefert die Prozessoren derart früh aus, damit die Gerätehersteller Zeit haben, ihre Gerätedsigns für einen Verkaufsstart zum Weihnachtsgeschäft im Dezember fertigzustellen. Auch "simple" Mainboards mit Valleyview-Prozessor werden hier kaum früher fertig und damit verkaufbar sein.

4Players berichten über eine Studie, wonach Demo-Versionen von Spielen deren Verkaufszahlen halbieren – was sicherlich Wasser auf die Mühlen derjenigen Spieleentwickler ist, welche am liebsten gar keine Demos veröffentlichen wollen. Andererseits kann man darüber nachdenken, daß der Studiengegenstand von "durchschnittlichen Spielen" sich durchaus dafür eignet, daß eben nicht jeder Spieler das Spiel gut findet und daß dieser Umstand durch eine Demo-Version nur eben schon vor dem Kauf offengelegt wird. Die Chancen auf unzufriedene Spieler sind bei einem "durchschnittlichen Spiel" in jedem Fall sehr viel höher als bei einem Blockbuster. Anders formuliert: Während Demo-Versionen bei Blockbustern wohl kaum Auswirkungen haben dürften, bewahren Demo-Versionen bei durchschnittlichen Spielen die Spielekäufer nur vor Fehlkäufen. Und eigentlich ist dies eine gute Sache bei einem Produkt ohne Rückgaberecht – so gut, daß einem vielleicht sogar die Idee eines gesetzlichen Zwangs zu Demo-Versionen in den Sinn kommen könnte.

Shortcuts: Endlich wollen die US-Analysten der NPG Group auch Download-Zahlen mit in die Statistiken der Spiele-Verkäufe einfließen lassen – wurde auch langsam Zeit, nachdem insbesondere in den USA der Markt der PC-Spiele schon mehr als hälftig von Downloads bestimmt wird. Auch die Deutsche Post fotografiert jede Absender- und Empfängeradresse ab, wenngleich offiziell nur aus "internen" Gründen. Auf Anfrage werden diese Daten aber trotzdem den US-Geheimdiensten zur Verfügung gestellt. Und die Post-Konkurrenz ist natürlich nicht besser: Auch dort wird abgefilmt und dann über längere Zeiten gespeichert – zu irgendwelche Geheimdienst-Verbindungen wurde nichts gesagt, aber hier gilt der einfache Grundsatz: Wo Daten (bei einem notfalls per Gesetz erpressbaren Unternehmen) liegen, ist ein interessierter Geheimdienst nicht weit.