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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. Mai 2020

Die PC Games Hardware hat sich eine "MSI GeForce RTX 2080 Ti Gaming Z Trio" angesehen – die erste 2080Ti mit 16Gbps-Speicher (4000 MHz QDR Speichertakt). Die Karte kommt auf den gleichen (hohen) Taktraten wie die Gaming X daher, womit der Einfluß des Speichertakts direkt vergleichbar wird – was allerdings nicht besonders prall ausfällt. Denn ohne Übertaktung liegen gerade einmal +2% zwischen den beiden Speichertaktraten – der bessere Speicher bringt also kaum etwas, die Karte ist unter derzeitigen Anforderungen kaum Speicherbandbreiten-limitiert. Eher interessant ist somit, wie stark MSI die Gaming Z oberhalb den Standard einer GeForce RTX 2080 Ti erheben könnte: Hierbei bietet die Gaming Z ca. 8-9% Mehrperformance gegenüber einer FE-Ausführung, gegenüber einer GeForce RTX 2080 Ti auf Referenztakt wäre dies dann schon eine Performance-Differenz von ca. 11-13%. Im Übertaktungsbetrieb zeigt die Karte dann ihre wahre Stärke und kommt hochgerechnet ca. 19-23% schneller als eine Karte auf Referenztakt heraus – was angesichts der heutzutage üblichen, meist ziemlich übertaktungsschwachen Grafikkarten ein richtig gutes Ergebnis darstellt.

Technik WQHD-Perf. UltraHD-Perf.
MSI GeForce RTX 2080 Ti Gaming Z Trio @ OC Übertaktung auf ~2050 MHz & 18 Gbps 115,2% 118,9%
MSI GeForce RTX 2080 Ti Gaming Z Trio 1350/1755 MHz, 16 Gbps, 300W TDP 107,8% 109,1%
MSI GeForce RTX 2080 Ti Gaming X Trio 1350/1755 MHz, 14 Gbps, 300W TDP 105,3% 106,8%
nVidia GeForce RTX 2080 Ti FE 1350/1635 MHz, 14 Gbps, 260W TDP 100% 100%
gemäß der Messungen der PC Games Hardware unter 5 Game-Benchmarks

Vidoecardz beschäftigen sich mit den interessanten Aussagen aus einem (längeren) MSI-Video zum Thema "Comet Lake-S" und dort der Übertaktungseignung der neuen Intel-Prozessoren. Dabei hatte MSI offenbar Zugriff auf schon jede Menge an Testsamples zu Core i5-10600K/KF, Core i7-10700K/KF und Core i9-10900K/KF – und konnte damit eine erste (grobe) Overclocking-Statisik aufstellen. Leider gibt MSI nicht genau an, wieviel man wirklich an Taktrate herauskitzeln konnte, sondern unterteilt die getesteten K-Prozessoren nur grob in drei Overclocking-Klassen. Zudem fehlt eine exakte Maßgabe, wo genau die Grenzen dieser Overclocking-Klassen liegen – es gibt nur die Maßgabe, das "Level B" einer erwartbaren Übertaktung laut Intel entspricht, "Level C" dann niedriger liegt und "Level A" höher herauskommt. Am Ende läßt sich also nur erkennen, das Intel augenscheinlich ein starkes Binning bei diesen Prozessoren betrieben hat und die taktstärksten wie Overclocking-freudigsten Prozessoren-Dies allein dem Core i9-10900K/KF zugeschlagen wurden. Dies ist keineswegs ein ungewöhnlicher Ausgang und dürfte sich im Laufe der weiteren Fertigung auch wieder ausfransen – denn je länger die Chipfertigung läuft, um so gewöhnlicher werden dann gut übertaktbare Chip-Exemplare.

Von Twitterer Momomo kommen leicht abweichende Informationen zu Prozessoren-Dies & Verlötung von Comet Lake gegenüber dem Stand zur offiziellen Vorstellung. Danach basiert das komplette Portfolio (inkl. Celeron- & Pentium-Modellen) nur auf zwei Prozessoren-Dies: Dem neuen Zehnkern-Die mit ~198mm² und einem Sechskern-Die mit ~150mm² Chipfläche. Inwiefern letztes einfach von Coffee Lake übernommen wurde oder tatsächlich neu aufgelegt wird, liegen dato immer noch keine (sicheren) Informationen vor. Die Verwendung des jeweiligen Prozessoren-Dies bestimmt dann auch darüber, ob der Heatspreader verlötet oder mit Wärmeleitpaste zwischen Die und Heatspreader gearbeitet wird: Die Zehnkern-Dies werden verlötet, die Sechskern-Dies nur mit Wärmeleitpaste ausgeführt. Dabei kommt das Zehnkern-Die bei allen Core i7/i9 sowie dem Core i5-10600K//KF zum Einsatz, das Sechskern-Die bei allen restlichen Prozessoren. Eine Ausnahme stellt der Core i5-10400/F dar, welchen es in beiden Ausführungen geben wird – was wohl als "Überlaufventil" gedacht ist, um eventuell zu hohe Produktionsmengen auf der einen oder anderen Seite abzufangen. Aus Übertakter-Sicht hat dies jedoch kaum Belang, da alle K-Modelle auf den Zehnkern-Dies basieren werden.

Igor's Lab haben ein wunderbares Editorial aufgelegt, welches die Schwierigkeiten von AMD im Notebook-Markt beleuchtet – und dies mal ausnahmsweise nicht in Bezug auf das Wirken von Intel & nVidia, sondern auf die eigenen Unzulänglichkeiten bezogen. Der augenscheinlich mittels Industrie-Quellen entstandene Text berichtet dann auch von mangelhaftem AMD-Support für die Notebook-Hersteller des OEM- und ODM-Bereichs (ODM = Fremdfertiger für andere Marken), welcher zum Teil AMDs geringerer Erfahrung und zum Teil der schwächeren Manpower in diesem Segment zuzuschreiben sind. Am Ende dürfte das herausstechendste Problem aber immer noch jenes sein, das die Notebook-Hersteller für AMD-basierte Notebooks faktisch eine ganze Produktionskette von Konzeptionierung bis Lagerhaltung neu aus der Taufe heben müssen – was gegenüber der funktionierenden Produktionskette auf Intel-Seite einen gerade anfänglich heftigen Zusatzaufwand bedeutet. Allerdings kommt wie zu sehen dieser Stein derzeit durchaus in Rollen, auch die Notebook-Hersteller lesen schließlich die aktuellen Marktzahlen und wollen das an Technik bieten, was derzeit "heiß" ist. Ganz ohne Hauen & Stechen geht es natürlich auch im Mobile-Segment nicht, wie die Geschichte mit nVidias "Advanced Optimus" samt G-Sync-Zwang und AMDs träumerischer Hoffnung, dies eines Tages über eigene Mobile-Grafiklösungen zu umgehen, aufzeigt.