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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. Dezember 2013

Zur Frage der differierenden Taktraten bei verschiedenen Radeon R9 290 & 290X Grafikkarten kommen sehr gegensätzliche Artikel herein: Die ComputerBase konnte mit dem neuen AMD-Treiber, welcher dieses Problem durch angeglichene Lüfterdrehzahlen lösen soll, nur noch einen Performance-Unterschied von 1,0% feststellen. Zudem bietet man auch eine mögliche Erklärung für diese Differenz in Form unterschiedlicher Wärmeleitpasten an – denn im Test mit einer anderen Wärmeleitpaste konnte die Performance der langsameren Karte dann sogar um 1,2% gesteigert werden. In jedem Fall liegt die hier festgestellte Performance-Differenz noch im Rahmen der Messungenauigkeit bzw. in dieser Spielbreite, welche man den Grafikkarten-Herstellern grundsätzlich geben sollte. Ganz anders sind hingegen die Messungen beim Tech Report ausgefallen, wo auch mit dem neuen AMD-Treiber ein von AMD gestelltes Referenzexemplare immer noch um 5-10% schnellere Taktraten aufweisen als die diversen Retail-Exemplare.

Als Grund hierfür konnte nachfolgend eine niedrigere anliegende reale Spannung bei diesem einem Presse-Sample identifiziert werden – hochinteressant, da die Spannung eigentlich per BIOS bzw. PowerTune bei allen Karten gleich sein sollte. Eine niedrigere Spannung erzeugt natürlich weniger Abwärme und ermöglicht somit umgehend höhere Taktraten respektive einer höheren Performance. Ebenfalls interessant ist, daß jene Karten mit höheren Taktraten & Performance bisher ausschließlich aus dem Kreis von AMDs Pressesamples stammten. Dabei muß man AMD gar nicht einmal böse Absicht unterstellen, das Verschicken der jeweils besten Exemplare an die Hardware-Tester hat durchaus Tradition. Nur hatte dies bisher nur Auswirkungen auf die Overclocking-Ergebnisse – nun aber bei mittels PowerTune & Co. ultimativ an die Leistungsfähigkeit der verbauten Grafikchips herangeführten Karten wird eben auch deren normale Performance berührt. Die ganzen Boost-Funktionen zeigen sich als immer schlechtere Idee, da sie den Herstellern umfangreiche Benchmark-Manipulationen erlauben – bzw. so bald der eine damit anfängt, den anderen automatisch dazu zwingen.

Golem berichten über Intels übernächste LowPower-Architektur "Goldmont", welche im Rahmen der "WillowTrail"-Plattform und mit SoC-Codenamen "Broxton" zum Ende des Jahres 2015 hin erscheinen soll. Die bisher vorliegenden Informationen zur Goldmont-Architektur belaufen sich allein auf die Weiterverwendung der 14nm-Architektur bei einer Verbesserung der integrierten Grafik auf das Niveau von Broadwell (aka "Intel Gen. 9"). Viel mehr trägt die Golem-Meldung leider auch nicht hinzu – auf den ersten Blick sieht Goldmont daher so etwas wie ein Refresh zu Airmont aus. Seeking Alpha haben hierzu im übrigen aus einer Intel-Folie die ungefähre Die-Größe von Goldmont abgeleitet: Es sollen nur 58mm² werden, während die aktuelle Silvermont-Architektur ("BayTrail") auf immerhin 102mm² in der 22nm-Fertigung kommt.

Angesichts der Leistungsfähigkeit der (neueren) Intel LowPower-Prozessoren würde dies einen enormen wirtschaftlichen Vorteil für Intel ergeben, denn HighEnd-SoCs anderer Hersteller liegen üblicherweise bei 100mm² und mehr Die-Größe. Jenen Vorteil kann Intel im übrigen schon beim Goldmont-Vorgänger "Airmont" ausspielen, welcher ebenfalls in der 14nm-Fertigung schon zum Jahresende 2014 daherkommen soll. Derzeit macht sich Intel über den Ertrag seiner LowPower-Prozessoren zwar überhaupt keinen Kopf, aber wenigstens werden diese 14nm LowPower-Prozessoren mit den sehr kleinen Die-Flächen Intels Verluste in dieser Sparte minimieren helfen. Die anderen Anbieter von Tablet-SoCs können nur hoffen, daß GlobalFoundries, Qualcomm, Samsung und TSMC ihre Fertigungsverfahren unterhalb von 20nm schnellstmöglich produktionsreif bekommen, ansonsten könnte Intel ab 2015 den SoC-Markt sehr schnell aufrollen.