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Hardware- und Nachrichten-Links des 5./6./7. August 2015

Notebookcheck berichten über eine kommende GeForce GTX 990M, welche zwar weiterhin auf Basis des GM204-Chips ins Notebook-Segment gehen soll, dafür aber eine variable TDP von 100 bis 200 Watt besitzen wird. Auch wird das ganze nicht mehr als (austauschbares) MXM-Modul angeboten, sondern muß direkt auf die Platine verlötet werden – was insgesamt gesehen nach Sonderlösung für wenige extraordinäre Spitzen-Notebooks schreit. Mittels der variablen TDP wäre im Zweifelsfall auch eine Performance wie bei der Desktop-Grafikkarte GeForce GTX 980 möglich, welche ihrerseits im Spieleeinsatz auf eine reale Stromaufnahme von 174 Watt kommt – zumindest wenn die Notebook-Kühlung auf ihrem begrenzten Platz eine solch hohe Verlustleistung auch sicher abtransportieren kann. Passend hierzu vermeldet die PC Games Hardware zukünftige Mobile-Prozessoren auf Skylake-Basis mit freiem Multiplikator, womit dann auch heftiges CPU-Overclocking im Notebook möglich wäre. Beide Möglichkeiten zusammen in einem Notebook dürften (technologisch) hochinteressant werden, dafür aber womöglich sogar ein (besser externes) Netzteil der 400-Watt-Klasse bedingen.

Beim chinesischen Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) ist ein Vorabtest zu einer "PowerColor Devil Radeon R9 370X 2GB" aufgetaucht – auf Basis derselben Karte im übrigen, welche für die kürzlichen GPU-Z-Screenshots benutzt wurde. Da nun auch die Verpackung gezeigt wurde, erscheint (für den Augenblick) als klar, daß AMD die Karte tatsächlich als "Radeon R9 370X" und damit Teil der "R9"-Serie in den Handel gehen läßt – im Gegensatz zur Chip-gleichen Radeon R7 370, welche unter dem "R7"-Siegel läuft. Die wenigen getätigten 3DMark-Benchmarks haben aufgrund der recht starken ab-Werk-Übertaktung der benutzten PowerColor-Karte leider kaum eine Aussagekraft. Offen bleibt daher weiterhin, zu welchen Referenz-Taktraten die Radeon R9 370X daherkommt: Die 1180 MHz Chiptakt der getesteten PowerColor-Karte erscheinen diesbezüglich als sehr hoch (gegenüber dem default-Chiptakt der Radeon R9 290X von 1050 MHz) – andererseits gab es auch bei der Radeon R9 270X schon derart hohe ab-Werk-Übertaktungen, könnten am Ende Radeon R9 270X und 370X sogar taktgleich herauskommen.

Nochmals Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigen einen GPU-Z-Screenshot zur GeForce GTX 950, welcher die bisher schon bekannten Spezifikationen zur nächsten Mainstream-Lösung von nVidia bestätigt: 768 Shader-Einheiten und 32 ROPs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface. GPU-Z liest zwar fälschlicherwese 64 Textureneinheiten aus, aber angesichts der Verwendung des bekannten GM206-Chips werden es nur 48 TMUs sein können. Die Taktraten wurden übertüncht, anhand der von GPU-Z errechneten Rohleistungen sollten es 1200/3500 MHz gewesen sein – wobei nicht klar ist, ob dies der nVidia-default oder aber der Wert einer Herstellerkarte sein soll. Auf 1200 MHz wären dies etwas mehr Chiptakt als bei der GeForce GTX 960, welche offiziell mit 1127/1178/3500 MHz antritt, allerdings in der Praxis gern mit weit höheren Boosttaktraten operiert. Ob dies bei der GeForce GTX 950 ähnlich läuft, wird man sehen müssen – die Karte soll schon am 17. August offiziell vorgestellt werden.

Gemäß WinFuture planen die Hersteller von Flashspeicher-Chips derzeit nicht, unterhalb der 15nm-Fertigung zu gehen, teilweise wurden entsprechende Projekte sogar abgebrochen. Dem weiteren Fortschritt bei Flashspeichern und den darauf basierenden SSDs wird dies allerdings nicht behindern, jener geht derzeit über 3D-Flashspeicher mit mehreren Silizium-Layern nahezu ungebremst weiter. Trotzdem darf man diese Meldung als deutlichen Hinweis darauf ansehen, daß die Chipfertigungs-Technologie an ihre Grenzen stößt – und zwar zuerst aus wirtschaftlicher Sicht, weniger aus technologischer Sicht. Dies äußert sich dann zuerst bei solcherart Produkten wie eben Flashspeichern, die einzeln gesehen nichts kosten dürfen – während der Stückpreis von CPUs und GPUs viel höher liegt, so daß sich die hohen Investitionen in neue Fertigungsanlagen für jene noch lohnen. Irgendwann kann aber auch für diese Chips der Punkt kommen, daß neue Fertigungsverfahren nicht mehr wirtschaftlich sind, obwohl sie technologisch durchaus realisierbar wären. Zumindest Silizium-basierte Chips gehen sichtbar dem Ende des erreichbaren Fortschritts entgegen – mit noch einigem Platz für zukünftige Verbesserungen sicherlich, aber keiner wirklich langfristigen Roadmap. Gebraucht wird daher in absehbarer Zukunft irgendein Chipfertigungs-Quantensprung, welcher vor allem der Wirtschaftlichkeit zugute kommen muß.

Der Spiegel berichtet über neue Sicherheitslücken von Android: Eingescannte Fingerabdrücke können mangels wirksamer Verschlüsselung durch beliebige Apps ausgelesen und kopiert werden, womit dann natürlich auch das Überlisten solcherart "Sicherheitsmaßnahmen" grundsätzlich ermöglicht wird. Im eigentlichen weist dieser Vorfall aber auch nur darauf hin, das biometrische Maßnahmen ein Irrweg in Sicherheitsfragen sind – die dafür benötigten "Passwörter" tragen wir jederzeit öffentlich und nahezu unbemerkt abgreifbar mit uns herum. Das ganze konnte als Idee nur funktionieren, weil es in früheren Jahren eher unwahrscheinlich war, unbemerkt Fingerabdruck-Scans oder gar Gesichtsscans anzufertigen – einfach ein paar Jahre in die Zukunft gedacht wird klar, daß die Sicherheit solcherart Informationen eine blanke Illusion darstellt. Für den normalen Anwendungszweck ist womöglich das gute alte Passwort die immer noch beste Sicherheitsmaßnahme – sofern natürlich mit entsprechender Stärke gewählt.