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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. März 2015

Legit Reviews bringen weitere Bilder zur GeForce GTX Titan X, während AMDs Radeon R9 390X auf Fiji-Basis auf der GDC zwar nicht zu sehen war, jedoch dafür schon im praktischen Einsatz lief: Laut Tom's Hardware hat die NextGen-Karte angeblich von AMD die Tech-Demos von Oculus Rift angetrieben. Lauffähige und im Einsatz befindliche Radeon R9 390X Karten hören sich natürlich gut an – was aber dann gleich wieder die Frage aufwirft, weshalb AMD jene erst zum Ende des zweiten Quartals bringen will. Eine gewisse Zurückhaltung in der Öffentlichkeitspolitik ist verständlich, um die Verkäufe der aktuellen Radeon-Grafikkarten nicht zu torpedieren – aber gerade auf die Radeon R9 390X, welche in einen Preisbereich hineingehen dürfte, wo AMD derzeit sowieso keinerlei Angebot stehen hat, dürfte diese Regel doch am wenigsten zutreffen.

KitGuru verkünden in diesem Zusammenhang eine Verzögerung der AMD-Releasepläne zur Radeon R300 Serie – ursprünglich war wohl ein Vorstellungstermin näher an der CeBIT (Mitte März) als an der Computex (Anfang Juni) geplant, nun soll es eher näher an der Computex werden. Speziell die Radeon R9 390X als neues Spitzenprodukt wollte AMD wohl in der Tat schon zur CeBIT offiziell vorstellen, woraus nun aber nichts mehr werden wird. Vielmehr scheint es auf einen gesammelten Launch der Radeon R300 Serie zur Computex hinauszulaufen – wobei KitGuru im Gegensatz zu den bisher bekannten Daten von generell neuen Chips spricht, also einer Grafikkarten-Serie ohne jede Rebrandings. Daneben wird aus unserem Forum mit "Tropo" noch ein weiterer Mobile-Grafikchip von AMD vermeldet, welcher wohl Teil der Radeon M300 Serie werden dürfte.

Der TechSpot hat sich die Grafikkarten- & CPU-Performance der Homeworld "Remastered Collection" angesehen, einer HD-Version des 1999er SciFi-RTS-Klassikers "Homeworld". Aufgrund des Alters des Spiels kommen trotz hohen Auflösungen und verbesserter Effekte natürlich sehr viele Grafikkarte mit dem Spiel zurecht – in der von TechSpot benutzten schlauchenden Benchmark-Sequenz erreichen selbst eine Radeon HD 7750 noch 29 fps oder eine GeForce GTX 550 Ti noch 25 fps (unter FullHD). Im regulären Spiel ergeben sich gewöhnlich weit höhere Frameraten, so daß wohl sogar noch schwächere Grafikkarten unter Verzicht auf etwas Bildqualität mitspielen können. Eher intereressant ist da die CPU-Seite, welche bei einem RTS immer schon wichtiger als die Grafikkarten-Seite war: Hier läuft es nicht unter einer modernen, schnellen AMD-CPU – während auf Intel-Seite sogar ein Celeron G1820 noch 41 fps erreicht, das Spiel also deutlich Intel-Prozessoren bevorzugt.

Microsoft versucht gegenüber Golem zu erklären, weshalb sich die angeblich gefälschten Windows-7-Lizenzen von PC-Fritz zuverlässig aktivieren lassen haben – und bestätigt dabei eigentlich nur, daß die eigentlichen Lizenzen durchaus echt waren, nämlich aus "aus Edu-Lizenzen, über OEM-Lizenzen, Volumenlizenzen bis hin zu Entwickler-Lizenzen" abstammten. Sicherlich sind einige dieser Lizenzformen an ihre jeweilige Nutzungsweise gebunden und damit nicht wirklich regulär – aber Microsoft hat erneut ausgelassen zu erklären, daß die von PC-Fritz verkauften Lizenzen regelrecht unecht waren, sprich von Key-Generatoren erzeugt wurden. Mittlerweile hat Microsoft nunmehr reihenweise Gelegenheiten liegen gelassen, genau diese Behauptung aufzustellen – und daß man es bis jetzt nicht getan hat, spricht dann doch eher zugunsten der prinzipiellen Echtheit der von PC-Fritz verkauften Lizenzen.

Daß die reinen Datenträger gefälscht waren, ist hingegen (seit langem) klar – berührt aber nur eine Eigenheit des deutschen Urheberrechts, welches de jure eine Weitergabe der Lizenz nur zusammen mit dem originalen Datenträger ermöglicht. Gäbe es diese allein den Rechteinhabern dienende Eigenheit des deutschen Urheberrechts nicht, wäre das ganze Gerede über "gefälschte Lizenzen" bei PC-Fritz von Anfang an obsolet gewesen – und hätte Microsoft auch nicht die Staatsanwaltschaft auf PC-Fritz hetzen können. Sofern es sich erweisen sollte, daß die von PC-Fritz verkauften Lizenzen in der Tat nicht generiert waren, könnte man an dieser Stelle durchaus über eine Abschaffung dieser rechtlichen Regelung nachdenken, welche den Original-Datenträger beim Lizenzerwerb erfordert. Immerhin wird nunmehr klar, daß diese Regelung im konkreten Fall ausschließlich dazu ausgenutzt wurde, einen ansonsten gemäß EU-Recht wünschenswerten Lizenz-Weiterverkauf derart zu erschweren, als daß jener unmöglich legal über die Bühne gebracht werden konnte.