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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. Dezember 2016

Videocardz verweisen auf einige AotS-Benchmarks, welche einer neuen AMD-Grafikkarte zuzuordnen sind – welche ihrerseits allerdings noch nicht genauer benannt werden kann, womit derzeit alle möglichen Spekulationen hierzu ins Kraut schiessen. Die Benchmark-Werte zur selben neuen AMD-Grafikkarte gehen zudem kunterbunt durch den Gemüsegarten – es ist zwar erkennbar, das es schneller als bei einer Radeon RX 480 werden soll, aber das wieviel schneller ist derzeit noch nicht genauer bestimmbar. Der Bestwert liegt etwas unterhalb dessen, was eine GeForce GTX 1080 typischerweise kann, unter Umständen passen somit jene Benchmarks in das Feld der kürzlich berichteten Zahlen zu einer "Radeon Pro 490", die etwas schneller als eine GeForce GTX 1070 war. AMD bereitet hier also ziemlich sicher etwas neues vor – nur ob dies noch im Rahmen der Radeon R400 Serie passiert bzw. überhaupt zeitnah herauskommt, ist ziemlich ungewiß. Ein paar Werte in der AotS-Benchmarkdatenbank müssen in dieser Frage noch gar nichts bedeuten, jene können mit frühen Prototypen ganze Monate vor dem geplanten Release aufgenommen sein.

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verbreitung sehen (mal wieder) ziemlich kurios aus: Bei NetMarketShare geht es nach zweimonatigem Innehalten weiter mit dem Aufwärtstrend für Windows 10 (23,72%, +1,13%) und dem Abwärtstrend von Windows 7 (47,17%, -1,21%) – wobei die Höhe der jeweiligen Ausschläge beachtbar ist, so etwas gab es ansonsten nur zu diesen Zeiten, wo das Kostenlosumstiegs-Angebot auf Windows 10 noch galt. Bei StatCounter sieht man zwar auch einen (starken) Zugewinn für Windows 10 (26,23%, +1,42%), dafür allerdings auch einen Zugewinn bei Windows 7 (40,01%, +1,04%) – viel kurioser kann man Statistik nicht machen. Im Fall von StatCounter erklärt sich dieser vergleichsweise große Zugewinn zugunsten von Windows 7 womöglich mit einer Änderung bei der Erfassung, denn gleichzeitig fiel die Menge der unbekannten Systeme von 6,14% auf 3,43%. Dies bedeutet aber auch, das die Zahlen von StatCounter gerade bei Windows 7 über die letzten Monate allesamt nicht 100%ig korrekt waren, sondern einen Fehler von absolut 1-2 Prozentpunkten hatten.

Da auch NetMarketShare in der Vergangenheit immer wieder solcherart größere Fehler hingelegt hatte, darf man beide Statistiken wohl nur mit größerer Zurückhaltung und eher über einen längeren Zeitraum betrachten, sollte aber keineswegs Einzelwerte bzw. einzelne Vergleiche auf die Goldwaage legen. Für den Augenblick steht Windows 7 wohl bei groben 43%, Windows 10 hingegen bei groben 25%. Die monatlichen Zugewinne & Abschläge liegen jeweils grob im Bereich eines (absolut) halben Prozentpunkts, ergo wird es bis zur Annäherung beider Betriebssysteme auf einen gleichen Verbreitungswert noch geschätzt fast zwei Jahre dauern (Ende 2018). Ehe Windows 10 allerdings in die Nähe der 50%-Marke kommt, wird noch viel mehr Zeit verrinnen müssen – und aller Wahrscheinlichkeit wird dies erst dann passieren, wenn das Supportende von Windows 7 (14. Januar 2020) erreicht ist und die diesbezügliche Umstiegswelle die Zuwachsrate von Windows 10 dann erneut ankurbelt.

Seitens IDC kommt eine neue Zukunftsprognose zum weltweiten PC-Markt. Jener soll für das Jahr 2016 nunmehr um -6,4% zurückgehen – was man sogar als "positive" Prognose betrachtet, da frühere Prognosen von einem stärkeren Rückgang ausgingen. Für das Jahr 2017 rechnet man mit einem weiteren Rückgang um -2,1%, danach werden für die Jahre 2018 und 2019 und 2020 nur noch minimale Änderungen vorhergesagt. In diesem Punkt ist diese neue Prognose dann doch endlich einmal abweichend von früheren Zukunftsprophezeiungen, welche schon seit Jahren das Durchschreiten der Talsohle nur in einem Jahr und danach kräftige Zugewinne in 2-3 Jahren prognostiziert haben. Jener Optimus fehlt in der aktuellen Prognose komplett – was man dann aber auch als den endlich einmal benötigten Realismus einschätzen kann. Davon abgesehen stellt jene reine Stückzahlen-Statistik sowieso immer nur weniger als die Hälfte vom Gesamtbild dar, denn zu jenem gehören natürlich auch noch die durchschnittlichen Verkaufspreise sowie das zumeist komplett unbeachtete Zubehör- und Nachrüster-Geschäft (welches gerade auf dem PC sehr stark ist).

Einen hochinteressanten Bericht über neue BigData-Ansätze, welche erstmals bei der Brexit- sowie der Trump-Kampagne breit angewandt wurden (und wie gesehen zum Erfolg geführt haben), bringt Das Magazin. Hierbei geht es um eine Technologie, welche mittels SocialMedia-Profilen in der Lage ist, die Persönlichkeit des Nutzers ziemlich korrekt einzuordnen ("Psychometrie") – was letztlich dazu führt, das man individuelle Ansatz- und Argumentationspunkte herausfiltern kann, auf welche jener Nutzer mit höherer Chance anspringen wird als auf eine allgemeine Argumentationslinie. Im Fall der Trump-Kampagne wurde das ganze beispielsweise dazu benutzt, um Facebook mit hunderttausenden Nachrichten direkt an potentielle Wähler zu fluten, welche aber durchgehend individuell auf die einzelne Person zugeschnitten waren – manchmal nur mit einem Wort Unterschied, manchmal auch mit komplett anderen Ansatz. Oder anders formuliert: Nach der Interessen-basierten Werbung (welche sowieso nie so richtig funktioniert hat, weil Interesse nicht gleich Kaufabsicht ist und ein Nichtinteresse nicht zwingend eine Nichtkaufabsicht ergibt) kommt nun die Persönlichkeits-basierte Werbung.

Bei jener geht es weniger darum, das (angeblich) passende Produkt zu finden – als vielmehr diesen Knopf zu finden, auf welchen der Konsument (bzw. Wähler) mit seiner individuellen Persönlichkeit am besten reagieren wird und womit letztlich dessen Entscheidung beeinflußt werden kann, ob nun beim Einkauf oder einer Wahl. Augenscheinlich ist dies der einfachere Weg bzw. die Erfolgsquote dessen liegen deutlich höher als bei allen vorherigen BigData-Auswertemodellen – und insbesondere der Erfolg der Trump-Kampagne dürfte wohl bedeuten, daß das dahinterstehende BigData-Unternehmen "Cambridge Analytica" in Zukunft von Aufträgen geradezu umgerannt werden wird. Auf YouTube kann sich diesbezüglich auch noch einen Vortrag vom Cambridge-Analytica-CEO geben, welcher das Thema versucht plastischer darzustellen. Dies scheint eine klare Zukunftstechnologie zu sein – denn die Daten hierzu liegen mehr oder weniger vor, und Werbewirtschaft wie auch politische Parteien dürften sich diese Möglichkeiten kaum entgehen lassen. Für den Konsumenten (bzw. Wähler) bringt dies natürlich eine Welt mit sich, die noch stärker gerade auf der psychologischen Schiene zu locken versucht – mit einem demzufolgend stark ansteigendem Aufwand, dem zu entkommen bzw. wenigstens entgegenzuwirken.