4

Hardware- und Nachrichten-Links des 3./4. Oktober 2016

Aus Fernost kommen zwei differierende Termine zu den GP107-basierten Grafikkarten GeForce GTX 1050 & 1050 Ti: Bei Hermitage Akihabara (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) sollen beide Grafikkarten gemeinsam am 25. Oktober erscheinen – wobei man sich augenscheinlich noch nicht sicher ist, ob dies nur eine Ankündigung oder schon eine regelrechte Veröffentlichung wird (oder aber eine Grafikkarte veröffentlicht und die andere nur angekündigt wird). Bei Zol (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) geht man hingegen vom 18. Oktober für die GeForce GTX 1050 Ti sowie dem 26. Oktober für die GeForce GTX 1050 aus. Welche der Datumsangaben stimmt, muß derzeit offenbleiben, dürfte sich aber schon in Bälde ergeben. In jedem Fall kann man die kommenden Dienstage des Oktobers schon einmal als typischerweise für nVidia-Launches angesetzte Wochentage im Blickfeld behalten. Weil in zeitlicher Nähe zum Launch unter den Grafikkarten-Herstellern dann zumeist schon entsprechende Hardware existiert, kann man auch noch den einen oder anderen Leak bzw. entsprechende Benchmarks erwarten.

Sämtliche herumschwirrenden Preisangaben zu GeForce GTX 1050 & 1050 Ti basieren im übrigen auf nachvollziehbaren, nichtsdestotrotz aber ohne Quelle operierenden Annahmen – und werden nur von Webseite zu Webseite weitergegeben, bis aus einer Annahme irgendwann eine (angeblich) "gerüchtebasierte Information" wird. Sicherlich könnte nVidia die GeForce GTX 1050 für 119$ auflegen und die GeForce GTX 1050 Ti für 149$ – angesichts des offiziellen Preises der Radeon RX 460 von 109$ (für das 2-GB-Modell) macht dies Sinn, bestätigt ist in dieser Frage allerdings noch gar nichts. Interessant wird hierzu auch noch die Frage, ob es für die GeForce GTX 1050 Serie eine Founders Edition geben wird – welche dann aber preislich sicherlich jenseits von Gut und Böse liegen dürfte, denn im preissensitiven Mainstream-Markt ist kein Platz für Extra-Editionen mit (erheblichen) Preisaufschlag. Schon bei der GeForce GTX 1060 ist die entsprechende "Founders Edition" schließlich am Markt umgehend untergegangen, wurde das nVidia-Referenzdesign von keinem der Grafikkarten-Hersteller eingesetzt – sicherlich auch eine Folge des damit einhergehenden Preisaufschlags. Bei der GeForce GTX 1050 Serie wird ein solcher Preisaufschlag noch weniger gangbar sein, insofern wäre hierzu eine Founders Edition eher unwahrscheinlich.

Stichwort "Founders Edition": Gemäß der DigiTimes hat nVidia Vorwürfe zurückgewiesen, man wolle mit seinen über den nVidia-Shop selbst verkauften Karten in Konkurrenz zu Grafikkarten-Herstellern gehen – allerdings ohne hierzu wirklich stichhaltige Argumente vorzubringen, sprich also mit einem reinen Dementi. Sicherlich spricht der höhere Preis der Founders Edtion nicht gerade für eine Konkurrenz-Situation – das von der DigiTimes genannte einmonatige Verbot von Herstellerdesigns wäre hingegen ein Argument hierfür. Im Zuge dessen wäre im übrigen auch anzunehmen, das auch die über die Grafikkarten-Hersteller verkauften Founders-Edition-Karten allesamt durch nVidias Bücher gingen und noch gehen – das man hierfür also nicht nur Grafikchips an die Grafikkarten-Hersteller verkauft (zu Chippreisen von 40-100 Dollar), sondern komplette Grafikboards (zu Boardpreisen von 150-400 Dollar). Dies ist zwar zum Launch neuer Hardware regelrecht üblich, aber auch genau wegen dieser geschäftlich ungünstigen Konstellation legen die Grafikkarten-Hersteller normalerweise möglichst schnell Eigendesigns auf – wenn jene hingegen für einen Monat regelrecht verboten werden, dann ist eine gewisse Mißstimmung vorprogrammiert.

Seitens der Grafikkarten-Hersteller kann man das ganze also durchaus als Testballon betrachten, wie sich nVidia eventuell zukünftig größere Stücken des Kuchens einverleiben könnte. Dies muß gar nicht einmal in einem Ausschluß der Grafikkarten-Hersteller resultieren, allein schon der zunehmende Zwang zum Verkauf von Referenzdesigns bei eventuell gleichzeitiger Herunterdrehung des verfügbaren Angebots an Herstellerdesigns dürfte die Grafikkarten-Hersteller schon erheblich stören – würde man somit doch zum reinen Auslieferungsunternehmen von nVidia degradiert werden. Dabei sitzt nVidia in der aktuellen Situation des Grafikkarten-Marktes (einzurechnen auch, das AMD derzeit im HighEnd/Enthusiasten-Segment zumindest temporär nicht mitspielt) allerdings derart fest im Sattel, das man sich das Anziehen der Zügel momentan durchaus leisten kann. Dagegen können faktisch nur überzeugende Produkte von AMD etwas ausrichten – welches es allerdings wie bekannt erst im Jahr 2017 geben wird. Sollte AMD hingegen langfristig nicht konkurrenzfähig im HighEnd/Enthusiasten-Segment sein, dann stände sogar die Tür offen für nVidia, (zumindest in diesem Marktsegment) nach Belieben zu walten und zu schalten.

Laut der DigiTimes bereitet sich AMD unter anderem mit einer aggressiven Lagerbereinigung an Alt-Hardware auf den Zen-Launch vor, welcher nun wohl doch zur CES 2017 stattfinden soll. Allerdings geht auch die DigiTimes nicht davon aus, das AMD besondere Stückzahlen schon im Januar 2017 liefern kann, dies soll angeblich erst im März 2017 der Fall sein. Die CES würde man somit nur als Bühne für eine reine Launchveranstaltung nutzen – womit noch nicht einmal ein anschließender offizieller Verkaufsstart gesichert wäre. Je nach vorhandener Liefermengen könnte AMD jenen auch später ansetzen – beispielsweise mit der CES 2017 nur als großer öffentlicher Vorstellung und mit etwas Abstand dann einem offiziellen Launch samt Hardware-Tests und Produktverfügbarkeit. In jedem Fall dürfte es bei Zen bzw. den darauf basierenden Desktop-Prozessoren der "Summit Ridge" Serie auf einen eher langsamen Marktstart hinauslaufen, wenn erst im März 2017 echte Liefermengen zu erwarten sind. Sofern die neuen AMD-Prozessoren dann auch noch bei der Performance überzeugen können, dürfte das Interesse aber so oder so viel zu groß für jede Liefermenge ausfallen und Zen-CPUs somit anfänglich regelmäßig ausverkauft sein.