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Hardware- und Nachrichten-Links des 3./4. April 2018

Gemäß den "Industrie-Quellen" von TweakTown soll AMD im Juni/Juli diesen Jahres eine neue Grafikkarten-Serie namens "Radeon RX 500X" herausbringen, von welcher ein Performanceplus von 5-6% erwartet wird. Damit dürfte es sich schlicht um eine Neuauflage der bekannten Polaris-Chips ohne jede Änderungen und ohne jedes neue Fertigungsverfahren handeln, selbst die 12nm-Fertigung wäre für ein höheres Performanceplus (niedrigere Verlustleistung ermöglicht höhere Taktraten) prädestiniert. Ob AMD hierfür die bekannten Polaris-Chips nochmals neu labelt (wie für den Launch der Radeon RX 500 Serie), ist unbekannt, wäre aber weniger anzuraten. Aufgrund des geringen Performanceplus dürften diese Grafikkarten kaum Beliebtheitswettbewerbe gewinnen, würden faktisch nur aufgelegt werden, um (wenigstens nominell) überhaupt etwas neues anzubieten. Eben aus diesem Grund (und weil die bisherige "Radeon RX 500" Serie ja ebenfalls nur Refresh-Status hat) ist es allerdings weiterhin nicht völlig sicher, ob AMD diesen Schritt geht. Zwei Refreshes hintereinander kommen einfach nicht gut an, an der Performance-Situation ändert sich zudem nichts – und sollte nVidias Turing-Generation entscheidend an Mehrperformance bringen, braucht AMD vornehmlich (dicke) Preissenkungen, um noch mitspielen zu können.

Die ComputerBase vermeldet "spürbar" günstigere Grafikkarten-Preise – wobei der Begriff vielleicht etwas zu hoch gegriffen ist, im Schnitt der 11 hierfür untersuchten Grafikkarten ging es (bei den lieferbaren Angeboten) um -6,8% gegenüber Anfang März nach unten. Allenfalls rein bei AMD-Grafikkarten gab es deutlichere Ausschläge mit durchschnittlich -11,6% – dies ist immer noch nicht weltbewegend, aber für einen Monat dennoch ein interessanter Ausschlag. Der relevante Punkt dürfte hierbei weniger die Höhe der Preisreduktion sein, sondern das nunmehr ein gegenteiliger Preistrend erreicht werden konnte – nachdem es im letzten Monat noch eher nach einer Seitwärtsbewegung aussah. Dies bedeutet, das es erstmals seit letztem Herbst wieder ein höheres Angebot als Nachfrage gab, die Distributoren und Einzelhändler sich somit Lagerbestände aufbauen können und langsam deren Wettbewerb untereinander wieder anzieht. Aufgrund der (erheblichen) Höhe der Differenz zwischen aktuellen Straßenpreisen und den nominellen Listenpreisen dürfte es noch eine gewisse Weile dauern, ehe ein "normales" Preisniveau wieder erreicht ist – aber dieser "Normal-Zustand" kann jetzt zumindest wieder ins Auge gefaßt werden, wäre (mit etwas Glück) in diesem Sommer machbar.

WinFuture berichten über Ausführungen von nVidia-CEO Jen-Hsun Huang, wonach nVidia derzeit "Moore's Law" nicht nur einfach schlagen, sondern sogar weit übertreffen würde. Hintergrund der Aussage sind Fortschritte bei einzelnen Rechenoperationen im AI-Bereich, welche im Extremfall eine Beschleunigung um den Faktor 500 in fünf Jahren erzielt haben. Nichtsdestotrotz irritieren diese Aussagen zu einer Zeit, wo neue Grafikchip-Generationen nicht mehr jährlich erscheinen, wo die erzielbaren Fortschritte immer deutlicher an den Fortschritten in der Fertigungstechnologie hängen – und jene augenscheinlich auch nicht auf Bäumen wachsen. nVidias Beispiel ist zudem mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogen, weil man für diesen extremen Fortschritt zum einen Spezialbeschleuniger eingesetzt hat, zum anderen sich auf eine Absenkung der Rechengenauigkeit verläßt. Hätten frühere nVidia-Beschleuniger gerade letztere Funktion auch schon gehabt, würde die gezeigte Performance-Differenz bei weitem kleiner ausfallen. Vor allem aber wichtig ist der Punkt, das diese Tricks endlich sind: Man kann exakt einmal die Rechengenauigkeit auf das für spezielle Problemfelder wie AI-Training benötigte Niveau absenken. Alles danach ist wieder gebunden an leistungsfähigere Hardware – bei welcher auch nVidia sehen muß, was fertigungstechnisch überhaupt machbar ist.

Wie Golem ausführen, hat Valve die "Steam Machines" von seiner Hauptseite entfernt, das Rest-Angebot aus vier Maschinen ist nur noch per direktem Link zu finden. Dies deutet stark auf einen Rückzug aus diesem Projekt hin – sprich, die Aufgabe der Idee, zum (weiter gepflegten) SteamOS auch eine entsprechende Hardware mit verkaufen zu wollen. Jene Idee wurde allerdings nie wirklich gut ausgeführt, die angebotenen Maschinen konnten vielleicht Produkt-Designern gefallen, gingen aber am Massenmarkt vorbei. Außerdem wurde hiermit der eigentliche interessante Teil an der ganzen Geschichte verwässert – nämlich das Linux-Derivat SteamOS, mittels welchem Valve Spielen unter Linux populärer machen wollte. Schade ist an dieser Stelle, das man seine Energie (und die dafür lockergemachten Gelder) nicht von Anfang an rein in SteamOS gesteckt hat – denn hier liegt der Knackpunkt, nicht an der Hardware selber. Dabei ist dieser Support gerade jetzt um so wichtiger wie dringender, denn wie erst kürzlich ausgeführt, ergibt sich ab Ende 2019 eine gute Chance auf massiven Nutzerzuwachs an Linux-Gamern durch das Anfang 2020 anstehende Support-Ende von Windows 7.

Von SemiAccurate (via PC Games Hardware) kommen dagegen vielbeachtete Gerüchte über die Hardware einer Playstation 5 – welche angeblich schon zum kommenden Weihnachtsgeschäft spruchreif sein soll. Angeblich wäre hierbei dann eine Zen-basierte Achtkern-CPU mit einer Navi-basierten GPU (bzw. eine Abwandlung von dieser) verbaut, SemiAccurate gehen dabei selber von einer 7nm-Fertigung aus. Hieran ergeben sich allerdings schon gleich zwei große Kritikpunkte, mittels welcher dieses Gerücht in Frage zu stellen ist: Erstens einmal ist die 7nm-Fertigung bei weitem nicht dafür bereit, schon zum Herbst 2018 jene Massenfertigung zu erreichen, welche für einen Konsolenstart mit Millionen gleichzeitig benötigter Konsolen-SoCs notwendig wäre. Im genauen könnte man sogar sagen, das selbst ein ganzes Jahr später dies noch in Frage zu stellen ist – 7nm ist zwar Ende 2019 vielleicht gut verfügbar, wird aber immer noch einiges an Geld kosten, was bei einem auf Kosteneffizienz getrimmten Produkt wie einer Spielekonsole wenigstens in Frage zu stellen wäre. Aber eine Massenfertigung von Konsolen-SoCs unter der 7nm-Fertigung gegen Ende 2018 ist glasklas eine Illusion.

Gleichfalls ist (stark) in Frage zu stellen, was Sony bereits jetzt mit einer Playstation 5 anfangen wollte. Sicherlich bereitet Sony einen Nachfolger der Playstation 4/Pro vor, aber derzeit befindet man sich noch gut in der Mitte des Lebenszyklus jener Playstation 4: Die Entwicklungskosten sind endlich eingespielt, die Fertigungskosten der Hardware gesunken, die Einnahmen aus den Spielelizenzen fließen reichlich. Es wird also richtig Geld verdient – da wäre ein neues Produkt regelrecht ungünstig, würde man den guten Lauf der Playstation 4/Pro unnötigerweise abwürgen. Beide Argumente laufen also darauf hinaus, das es für eine Playstation 5 noch um mindestens ein Jahr, eventuell auch länger, zu früh ist. Ob SemiAccurate hier wirkliche Informationen vorliegen haben, ob sich nur auf ungare Gerüchte verlassen, welche mit erwartbaren Möglichkeiten spielen (achtkernige Zen-CPU samt Navi-GPU in 7nm ist schließlich sehr einfach zu erraten), darf durchaus "leicht" bezweifelt werden. Denkbar auch, das die Gerüchte einen wahren Kern haben, das aber die Terminlage in den (völlig) falschen Hals geraten ist. An dieser Stelle darf man jedoch von einer guten Gerüchteküche erwarten, den Makel der zu frühen Terminlage selbst zu thematisiert – und nicht etwas ohne Nachdenken in die Welt zu setzen, nur weil man es mit "exklusiv" titulieren kann. Wir würden jedenfalls eine Playstation 5 nicht vor Ende 2019 erwarten, auch das Jahr 2020 stellt eine genauso gute Annahme dar.