30

Hardware- und Nachrichten-Links des 30. September 2015

Laut der PC Games Hardware ergibt sich derzeit eine Preisbewegung bei der Radeon R9 380 – deren 2-GB-Ausführungen sind sogar als qualitatives Herstellerdesign schon für unter 180 Euro erhältlich. Dies sieht zwar auf den ersten Blick nach keinem größeren Sprung gemäß dem letzten Preisstand aus – aber wenn dann die Standarddesigns der Karte preislich nachziehen, könnte der neue Preispunkt der Karte auf "ab 170 Euro" lauten. Damit würde zum einen die Radeon R9 285 obsolet, welche bei etwas niedrigerer Performance nach wie vor genauso viel (oder mehr) kostet – und zum anderen würde natürlich deutlich Raum geschaffen für eine weitere AMD-Karte zwischen Radeon R9 380 und 390 – die Radeon R9 380X. Jene am 15. November 2015 zu erwartende Grafikkarte wird den Vollausbau des Tonga-Chips mitbringen und damit bei der Performance wahrscheinlich die Radeon R9 280X (leicht) überflügeln, der vermutliche Preispunkt wird irgendwo um die 250 Euro lauten. In Folge dessen dürfte nVida versucht sein, in den Zwischenraum zwischen GeForce GTX 960 und 970 ebenfalls eine neue Karte zu setzen – die GeForce GTX 960 Ti (oder 965) auf höchstwahrscheinlich GM204-Basis.

Nochmals die PC Games Hardware berichten über den am 1. Oktober auch in Deutschland verfügbaren neuen nVidia Cloudgaming-Service "GeForce Now" in Ablösung des bisherigen Dienstes "nVidia GRID". Mit der Umbenennung geht auch eine gewisse Veränderung des Angebots und der Preisstruktur einher – gleich bleibt, daß der Cloudgaming-Service von nVidia nur für Shield-Gerätschaften gedacht ist und damit natürlich eine weit geringere Abdeckung als andere solcher Dienste aufweist. Dem versucht nVidia mit einer 3monatigen kostenlose Testphase sowie Streaming bis zu 1080p60 entgegenzuwirken – wobei letzteres nur die reine Streamauflösung darstellt, was nichts über die erreichte Bildqualität aussagt. Ganz allgemein betrachtet hat sich auf diesem Feld wirklich wenig getan – diverse Dienste existeren seit einiger Zeit, haben aber noch keinen größeren Eindruck hinterlassen oder gar eine Bewegung hin zu Cloudgaming auslösen können. Daß sich dies mit "GeForce Now" demnächst ändert, bleibt demzufolge zu bezweifeln. Im übrigen könnte das geheime Pressetreffen von nVidia letztes Wochenende durchaus auch nur "GeForce Now" zum Inhalt gehabt haben – daß es sich um eine DualChip-GM200-Karte drehen sollte, ist schließlich vollkommen unbestätigt.

Einige Aufregung gibt es derzeit über zwei neu entdeckte Sicherheitslücken in TrueCrypt – welche teilweise fälschlicherweise als generelles Problem von TrueCrypt bzw. dessen Verschlüsselungsfunktionalität betrachtet werden. Allerdings erscheint diesem laut dem etwas ausführlicheren Bericht der Zeit nicht so zu sein: Betroffen ist nicht direkt die Verschlüsselungsfunktion, vielmehr sind mittels der neuen Sicherheitslücken Rechteausweitungen im Windows-System möglich. Ausnutzen läßt sich dies aber nur dann, wenn physischer Zugang zur Hardware besteht oder aber bereits ein Trojaner im System ist. In letzterem Fällen ist dann natürlich indirekt auch die Verschlüsselungsfunktionalität unter Beschuss, da man dann das TrueCrypt-Passwort (unbemerkt) mitzulesen versuchen könnte. Entscheidender Punkt an der Sache ist jedoch, daß sich an der Sicherheit der reinen TrueCrpyt-Verschlüsselung nichts ändert: Alle verschlüsselten TrueCrypt-Daten sind nach wie vor nicht ohne Passwort (in vernünftiger Zeit) entschlüsselbar.

Die neuen Sicherheitslücken vereinfachen nur die Aktion, das TrueCrypt-Passwort abzugreifen – aus einem Stand heraus, wo dies sowieso schon möglich ist. Denn auch ohne diese Sicherheitslücken ist faktisch alles verloren, wenn bereits ein Trojaner auf dem System ist – allerdings auch nur, wenn der Trojaner-Betreiber überhaupt Interesse an der vorhandenen TrueCrypt-Installation zeigt. Dies dürfte wenn dann ausschließlich auf einzelne VIPs oder eben Firmen & Behörden zutreffen, wo eher einmal manuell durchgeführte Angriffe stattfinden. Bei den auf die Masse der Nutzer losgelassenen automatisierten Trojanern interessiert sich wahrscheinlich niemand für die eventuelle TrueCrypt-Installation – schon allein deswegen, weil das Auswerten der darüber gewonnenen Daten wiederum Handarbeit bedeuten würde und dies für automatisierte Angriffe nicht effektiv genug ist. Sofern man es schafft, sein System Trojaner-frei zu halten, spielt diese Sicherheitslücke von TrueCrypt erst einmal keine Rolle, an der Qualität der Verschlüsselungs-Funktion ändert sich wie gesagt nichts.