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Hardware- und Nachrichten-Links des 30. März 2016

WCCF Tech haben Lieferungen von noch nicht veröffentlichten, außergewöhnlich teuren nVidia-Grafikkarten bei Zauba entdeckt: Insgesamt 8 Grafikkarten, welche am 22. März 2016 aus den USA nach Indien gingen und einen Zollwert von 2700 bis 3200 Euro (pro Stück) aufwiesen. WCCF Tech spekulieren hierzu über eine "GeForce GTX 1080" als kommendes Pascal-Flaggschiff, welche eventuell zur GTC im April demonstriert werden wird. Ein gewisses nVidia-Statement ist zu diesem Termin sicherlich zu erwarten – ob bereits Karten gezeigt werden, bliebe abzuwarten. Problematisch ist dabei vor allem, das bei nVidia die verschiedenen Zauba-Lieferungen kaum zuzuordnen sind: nVidia verschickt hierbei derzeit munter Karten mit sehr weit voneinander abweichenden Zollwerten und aber kaum einer Differenz in der Nummerierung. Da zudem die Zollwerte augenscheinlich zur Verschleierung der Identität dieser Warensendungen eingesetzt werden, liegt es wirklich im Feld der Spekulationen, was nVidia da genau versendet hat – hierzu ist man auf AMD-Seite doch deutlich schlauer.

Zur letzten Intel Prozessoren-Roadmap wäre noch der Punkt hinzuzufügen, das in jener die "Apollo Lake" LowPower-Architektur in Ablösung der aktuellen Braswell-Generation auch erst im dritten Quartal 2016 eingezeichnet wurde, zeitlich mit den "Kaby Lake" Prozessoren für Mainstream- und HighEnd-Bedürfnisse. Die gezeigte Roadmap geht zwar nur auf Mobile-Prozessoren ein, aber angesichts Intels aktueller Mobile-first-Strategie dürften entsprechende Desktop-Modelle kaum früher als zu dieser Terminlage erscheinen. Frühere Roadmaps hatten Apollo Lake noch im Frühling 2016 verortet, hier liegt also eine Verschiebung um ein gutes halbes Jahr vor. Mit Apollo Lake wird Intel die 14nm-Fertigung dieser LowPower-Prozessoren beibehalten, allerdings CPU und iGPU etwas aufbohren – letztere wird von maximal 16 auf maximal 18 Ausführungseinheiten (EU) erweitert sowie wird dann Intels iGPU-Generation 9 (wie bei Skylake) angehören. Hinzu kommt (laut früheren Planungen) ein DualChannel DDR3/DDR4 Kombi-Speicherinterface und damit erstmals der Support von DDR4-Speicher bei dieser LowPower-Linie.

Heise weisen auf eine Statistik seitens F-Secure hin, wonach von den 15 meistgenutzten Sicherheitslücken gleich 13 Stück auf Fehler in Adobe Flash entfallen. Sicherlich können die Cyberkriminellen hierbei auch auf die tatkräftige Hilfe der Computernutzer und von Adobe setzen, welche entweder nicht updaten bzw. das Update unnötig kompliziert gestalten – die meisten der Sicherheitslücken sind schließlich bekannt und in den neuesten Flash-Versionen bereits geschlossen. Aber generell gesprochen kann man sich der Empfehlung von Heise anschließen und über ein System ganz ohne Flash nachdenken. Im Praxiseinsatz führt dies bereits jetzt zu vollkommen negierbaren bis nicht mehr feststellbaren Einschränkungen – der wichtigste Teil ist sowieso damit schon erledigt, das YouTube ohne Flash seine Videos einfach per HTML5 ausliefert. An hoher Sicherheit interessierte Computernutzer haben diesen Schritt vielleicht schon hinter sich, aber man könnte hier auch noch weitergehen: Selbst auf betreuten Systemen von unerfahrenen Anwendern kann man darüber nachdenken, Flash ganz wegzulassen bzw. zu deinstallieren.

Wahrscheinlich wird man keinerlei Anwender-Rückmeldungen wegen irgendwelcher Fehler bekommen, dies dürfte wohl nur im Einzelfall passieren. Wer noch weitergehen will, kann an dieser Stelle natürlich auch über die generelle Einschränkung von Scripting-Fähigkeiten nachdenken, welche zur Bekämpfung von Verschlüsselungstrojanern hilfreich sind und welche ebenfalls auf Systemen von unerfahrenen Anwendern gewöhnlich gar nicht benötigt werden. Ohne Java und Flash, ohne Javascript in PDF (am besten gleich über ein PDF-Programm nicht von Adobe stammend), ohne Makros in Office-Programmen und ohne Scripting unter Windows kommen die allermeisten Normalanwender blendend aus – nur die Schadprogramme werden hiermit enorm behindert, weil jene zu einem hohen Prozentsatz auf genau diese Technologien setzen. Eine 100prozentige Sicherheit läßt sich damit zwar nicht erreichen, aber (viel) besser, als rein nur auf Antiviren-Lösungen zu vertrauen, ist das ganze in jedem Fall. Eine sinnvolle Backup-Strategie sollte dennoch immer zusätzlich empfohlen werden – denn heutzutage liegt der Wert der meisten Computersysteme nicht mehr in Hard- und Software, sondern (auch bei Normalanwendern) in den gespeicherten persönlichen und dienstlichen Daten.