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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. März 2016

Unser aufmerksames Forum hat wiederum neue Lieferungen von neuen AMD-Grafikkarten an indische Testlabore entdeckt: Die Codenummer "D000" gab es im Januar schon einmal, der Zollwert ist mit derzeit ~415 Euro immer noch ziemlich derselbe. Aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um den kleineren Polaris-Chip, sprich Polaris 10 – welcher seitens früherer Zauba-Listungen auch schon einmal als "Baffin" bezeichnet wurde. Der relativ hohe Zollwert muß nichts sagen, derzeit sind alle neuen AMD-Grafikkarten bei Zauba mit augenscheinlich überzogenen Zollwerten notiert – welche wohl die exakte Einordnung der jeweiligen Modelle für Presse & Konkurrenz erschweren sollen. Polaris-11-Grafikkarten sind aber natürlich nicht zu Straßenpreisen von 420 bis 650 Euro zu erwarten – aufgrund der Mainstream-Ausrichtung des Polaris-11-Chips sind eher Preislagen von 150 bis 250 Euro anzunehmen.  (Forendiskussion zum Thema)

Code Zollwert Lieferungen mögl. Erklärung
C993 ~1500 Euro 2 Stück zum 1. Februar 2016 Polaris 10 (?)
C944 ~840 Euro 1 Stück zum 9. März 2016 unsicher
C981 ~650 Euro 2 Stück zum 28. Dezember 2015, 48 Stück zum 30. Januar 2016, 4 Stück zum 16. Februar 2016 Baffin/Polaris 11
C980 ~560 Euro 7 Stück zum 1. Dezember 2015, 2 Stück zum 8. Januar 2016, 24 Stück zum 14. Januar 2016 Baffin/Polaris 11
D000 ~420 Euro 15 Stück zum 14. Januar 2016, 10 Stück zum 15. März 2016, 9 Stück zum 16. März 2016 Baffin/Polaris 11
C924 ~240 Euro 8 Stück zum 13. August 2015 Testchip (?)
C913 ~200 Euro 30 Stück zum 6. Januar 2015 Testchip (?)
Die kursiv notierten "Erklärungen" in der rechten Spalte sind reine Annahmen unsererseits.

Die PC Games Hardware vermeldet AMD-Aussagen, wonach ein (nicht genannter) VR-Hersteller an einer VR-Brille mit 4K pro Auge arbeiten soll. Weitere Informationen hierzu gab es nicht, nur soll jenes Projekt bereits wirklich existieren und nicht nur als Planung in irgendeiner Roadmap stehen. Technisch wird es nicht unlösbar sein, so etwas herzustellen – das Problem dürfte vielmehr der Preispunkt und die dafür notwendige Hardware auf PC-Seite darstellen. Denn für VR sind 90 fps als Frameraten-Untergrenze wichtig – wenn aktuelle Grafikkarten unter 4K mit höchster Bildqualität auf einem einzelnen 4K-Display gerade einmal im Bereich von 30-40 fps liegen, ergibt dies eine riesige Leistungsdifferenz. Zu überwinden wäre hierbei ungefähr der Faktor 5 – bzw. Faktor 2,5, wenn man es mit DualChip-Lösungen angeht. Dies ist im allerbesten Fall das Leistungsniveau von DualChip-Lösungen der 14/16nm-Generation, im SingleChip-Bereich hingegen nicht vor der 10nm-Generation ab dem Jahr 2018 zu erreichen. Insofern kann sich der ungenannte Hersteller durchaus ein wenig Zeit mit seiner 4K-Brille lassen – die Hardware ist dafür noch nicht bereit und wird auch noch lange Zeit sehr teuer sein.  Forendiskussion zum Thema

Die ComputerBase berichtet über Befürchtungen seitens des Speicherchip-Hersteller Nanya über einen kommenden Preisverfall von DRAM-Chips von grob 40% schon im zweiten Halbjahr 2016. Grundlage für diese Befürchtung ist die geplante Kapazitätsausweitung seitens Hynix, Micron & Samsung, vorangetrieben auch durch den Umstieg auf neue Fertigungsverfahren. Interessant dürfte hierzu werden, ob von diesem Preisverfall – sofern jener eintritt – auch noch DDR3-Speicher betroffen ist. Regulär gesehen dürften die Speicherchip-Hersteller kaum noch weitere Kapazitäten auf dieser Schiene aufbauen, da DDR3-Speicher absehbar in die Nische des Nachrüstprodukts abgeschoben werden wird – schon Anfang 2017 dürften alle am PC-Markt befindlichen CPU-Architekturen auf DDR4-Speicher aufbauen, selbst bei den Smartphones befindet sich LPDDR4 auf dem Vormarsch. Sollte sich der vorausgesagte Preisverfall aber nur auf DDR4-Speicher beziehen, dürfte DDR4 am Ende nochmals viel günstiger als DDR3-Speicher werden, als dies jetzt schon der Fall ist – und damit das Thema DDR3 zumindest bezüglich des PCs nachhaltig beenden.

Kotaku vermelden ernstzunehmende Hinweise auf eine "Playstation 4.5" – mehrere Quellen sollen hierzu übereinstimmend berichtet haben, darunter auch Quellen in der Spieleentwickler-Szene, welche Informationen mehr oder weniger direkt von Sony haben dürften. Der Verkaufsname ist noch nicht klar, die Bezeichnung ist derzeit also eher vorläufig – und eventuell wird es dann im Verkauf ja auch "PS4K", wegen der 4K-Ausrichtung der neuen, verbesserten Konsolen. Denn jene PS4.5 soll ein Upgrade-Modell der PS4 darstellen – ausgerichtet auf die 4K-Auflösung und VR-Gaming sowie mit mehr Hardware-Power versehen. Die Ausrichtung auf die 4K-Auflösung bedeutet natürlich mitnichten, das eine PS4.5 jene in nativer Auflösung rendern können muß: Erstens wäre der dafür notwendige Hardware-Sprung zu extrem, zweitens bedeutet diese Formulierung aller Wahrscheinlichkeit nur den Verbau eines verbesserten internen Scalers, welcher Spiele eben auch auf die 4K-Auflösung hochskalieren kann. Unklar ist an dieser Stelle, ob dies nicht vielleicht schon alles ist, was Sony mit der PS4.5 vorhat.

Es gibt hierzu inzwischen schon eine breite Diskussion darüber, wie man eine PS4.5 mit wirklich mehr Hardware-Power neben der weiterhin existierenden regulären PS4 managen könnte. Interessant sind in diesem Zusammenhang Engine-Mechanismen, welche die Optikqualität automatisch anhand der zur Verfügung stehenden Hardware-Power regeln – damit wäre eine unterschiedliche Hardware-Power gegenüber der PS4 wenigstens darstellbar. Letztlich würde eine PS4.5 mit mehr Hardware-Power aber wohl nicht wirklich ausreichend vom Markt goutiert werden können, reduziert jedoch die Möglichkeiten eines echten Nachfolgers, entsprechend zu glänzen. Ob Sony wirklich einen solch ineffektiven Weg gehen will, darf bezweifelt werden – vor allem, wenn das Ziel vielleicht nur darin besteht, eine bessere Möglichkeit zu finden, 4K-Fernseher anzusteuern. Dies geht natürlich auch unter FullHD mit dann TV-eigener Hochskalierung – all dies bereits in der Spielekonsole selber zu regeln und dann das Marketingfeature "4K" für sich zu haben, dürfte aber das eigentliche Interesse von Sony bei dieser Aktion sein. Und davon abgesehen bietet der Einsatz eines PS4-SoCs in einer neuen, kleineren Fertigung eventuell ganz automatisch die Möglichkeit, die hierfür benötigten technischen Features auf einfachem Wege nachzurüsten – sprich mehr Hardware-Features mit der PS4.5, aber nicht wirklich mehr Hardware-Power.  (Forendiskussion zum Thema)

WinFuture berichten über einen Datenschutz-Test der Sicherheitsforscher von Duo Security mit handelsüblichen Windows-10-Notebooks – und erschreckenden Ergebnissen: Die Geräte von Acer, Dell, HP & Lenovo sendeten munter Daten ins Internet bzw. zu den Herstellern der vorinstallierten Software, eine (angebliche) Sicherheits-Software von McAfee betätigte sich sogar gleich gegensätzlich dem eigentliche Programmzweck als Tracking-Software mittels des Setzens zusätzlicher Zählpixel. Augenscheinlich sind mit Windows 8/10 wieder alle Hemmungen der PC-Hersteller gefallen, nachdem es vorher durchaus eine gewisse Bewegung zugunsten "schlanker" Software-Installationen bei Komplett-PCs bzw. Notebooks gegeben hatte. Daher kann die Empfehlung beim PC-Neukauf nur lauten, das System nach Kauf umgehend selber neu aufzusetzen – und wer dies nicht selber kann, sollte sich fachkundige Hilfe holen. Leider funktioniert der Wettbewerb der PC-Hersteller in diesem Punkt nicht, wenn am Ende alle PC-Hersteller nur dieselben verseuchten Installationen (zuzüglich des Friss-oder-Stirb-Windows-10) anbieten. Langfristig gesehen lohnt aus diesem Blickwinkel erneut das Nachdenken über Linux oder aber DualBoot-System aus Linux und Windows.