Die zuerst gemeldeten nur 3.8 GHz AllCore-Turbo beim Core i9-10900X basierten in der Tat auf einem Übertragungsfehler, der korrekte Wert laut einer nun aufgetauchten offiziellen Intel-Unterlage zu Cascade Lake X sind 4.3 GHz – und damit wie beim größeren Core i9-10920X. Jene Intel-Unterlage liefert auch die bislang fehlenden Werte zum Level3-Cache nach, wobei es keine Überraschungen gibt: Alle Prozessoren der Core i-10000X Serie treten mit der gleichen Cache-Menge wie ihre jeweiligen Vorgänger der Core i-9000X Serie (Skylake-X-Refresh) an. Die offizielle Unterlage bestätigt dann letztlich auch die Nicht-Existenz neuer 8- und 16-Kerner im HEDT-Bereich – sowie natürlich auch, das es weiterhin nicht über 18-Kern-Modelle hinausgehen wird. Hierfür gibt es nächstes Jahr eine neue Chance, wenn die Server-Ausführung von Ice Lake erscheint und dann eventuell darauf basierend auch eine neue HEDT-Generation aufgelegt wird. Jene ist grundsätzlich interessant wegen dort eingesetzten 10nm-Fertigung – wobei weiterhin die große Frage offenbleibt, ob Intel hiermit für Desktop/Workstation-Benutzer ausreichende Taktraten erreichen kann (für den Server-Bereich interessieren hingegen eher die Anzahl an CPU-Kernen samt der Verbrauchseffizienz).

Intel Cascade Lake X offizielle Spezifikationen

Die PC Games Hardware beschäftigt sich mit den neuen Mobile-Prozessoren "Ryzen 5 3580U" & "Ryzen 7 3780U", welche Microsoft im "Surface Laptop 3" verbaut und damit derzeit einiges Aufsehen erregt. Für AMD ist das ganze sicherlich perfekt, wird somit die Rückkehr ins Geschäft der Notebook-Prozessoren besiegelt, wenn man für ein derartiges Prestige-Objekt den Zuschlag bekommt. Technologisch wird hier allerdings in doppelter Form etwas zu dick aufgetragen: Zum einen entsprechen "Ryzen 5 3580U" & "Ryzen 7 3780U" von den CPU-Taktraten her den bisher schon verfügbaren "Ryzen 5 3500U" & "Ryzen 7 3700U", die einzigen Verbesserungen liegen in der integrierten Grafik mit jeweils etwas mehr Shader-Einheiten. Ob da aufgrund des engen TDP-Limits wirklich mehr Grafik-Power herauskommt, sollte sicherlich erst nachgeprüft werden, eine beachtbare Mehrperformance erscheint eher zweifelhaft. Und zweitens kann AMD sicherlich überlegen, die Namensgebung seiner Mobile-Prozessoren mal auf einen seriösen Stand zu heben: Gerade dann, wenn man solcherart Aufträge an Land zieht, fällt immer mehr auf, das diese "Ryzen 3000" Mobile-Prozessoren eben nicht zu Zen 2 gehören – sondern zu Zen+ und teilweise sogar noch zu Zen1. Dies tut der (erwiesenermaßen guten) Performance keinen Abbruch, es wäre einfach nur die technologisch korrekte Benennung dieser Prozessoren.

Golem berichten über die Auflösung von Samsungs CPU-Designteam, welches (bisher) für die eigenen CPU-Kerne von Samsung auf Basis von ARM-Lizenzen verantwortlich zeichnete. Dies hört sich erst einmal kurios angesichts des Vormarschs von ARM-basierten Prozessoren an allen Fronten an, aber letztlich ist wohl gerade der Erfolg der ARM-Architektur der Auslöser für die Einstellung dieser Eigenentwicklung: Die standardmäßigen ARM-Kerne sind leistungsfähig genug geworden, werden heutzutage vor allem in Masse (8-Kerner bei Top-Smartphones) verbaut und treffen auf eine Situation, wo kaum noch wirklich Mehrperformance im Smartphone-Bereich erforderlich ist. Für die jährlichen kleinen Fortschritte reichen somit die ARM-Entwicklungen aus, muß Samsung nicht mehr grundsätzlich eigenes auf die Beine stellen – genauso im übrigen wie Qualcomm, welche ihre eigenen Kyros-Kerne derzeit wohl auch nicht mehr weiterentwickeln. Laut Golem bleibt damit Apple als einziger bedeutsamer Chipentwickler zurück, welcher derzeit basierend auf einer ARM-Lizenz noch wirklich eigene CPU-Kerne auf die Beine stellt – alle anderen verwenden ARM-Standardkost oder modifizieren den ARM-Prozessor nur etwas, lassen dabei aber die Kern-Innereien unangetastet. Gänzlich sicher ist Samsungs Rückzug von einer eigenen Chip-Entwicklung aber noch nicht, andere Quellen werfen hingegen Gerüchte über ein neues CPU-Designteam bei Samsung in die Runde.

AMD hat nun trotz des weiterhin (bis März 2020) laufenden "Xbox Game Pass" Spielebundle noch ein neues "Raise the Game" Spielebundle für diverse AMD-Hardware aufgelegt. Bedient werden hiermit CPU-seitig die schnelleren Modelle von Ryzen 2000/3000 sowie Grafikkarten-seitig Radeon RX 570/580/590 und Radeon RX 5700 /XT. Diesen legt AMD die beiden Spiele "Borderlands 3" sowie "Ghost Recon Breakpoint" bei, wobei es je nach Hardware entweder beide Spieletitel oder nur einen zur Auswahl gibt. Für beide Spiele gibt es zudem noch kostenlose Werbe-Items oben drauf: Bei "Borderlands 3" einen "AMD Echo Device Skin", bei "Ghost Recon Breakpoint" ein AMD Clan-Emblem und (in-Game) AMD T-Shirt. Das bisherige "Xbox Game Pass" Spielebundle wird davon unabhängig weitergeführt bzw. bei der betreffenden Hardware mit dem neuen "Raise the Game" Spielebundle zusammengelegt, im Endeffekt kommt für alle genannte Hardware also noch der bekannte dreimonatige Zugang zum "Xbox Game Pass für PC" hinzu – mit welchem derzeit ca. 100 Spiele in Microsofts Katalog spielbar sind, darunter auch das von AMD extra herausgestellte "Gears 5". In der Zusammenfassung beider Aktionen hat AMD derzeit wohl durchaus wieder die Nase vorn bei den Spielebundles, auch wenn nVidias Gegenangebot mit "Call of Duty: Modern Warfare (2019)" sicherlich genauso seine Abnehmer finden wird.