3

Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Januar 2019

Nachzutragen zu den gestrigen News mit dem Grafikkarten-Gerüchten seitens Tom's Hardware ist noch der Punkt, das dort auch eine "GeForce GTX 1160" erwähnt wird – und zwar neben der GeForce GTX 1660 Ti auf TU116-Basis. Angeblich soll es entsprechende Industriegerüchte geben, wonach nVidia neben jener Turing-basierten GeForce GTX 1660 Ti auch noch einmal eine Pascal-basierte GeForce GTX 1160 herausbringt – als glatter Refresh der bisherigen GeForce GTX 1060. Selbiger Refresh wäre sicherlich einfachstmöglich zu realisieren und hat daher durchaus etwas – allerdings spricht gegen diese These, das man normalerweise keine Refreshs mehr bemüht, wenn man sowieso neue Grafikchips und damit letztlich ein komplett neues Portfolio bringt. Zudem fehlt ein wenig der preisliche Spielraum für eine solche GeForce GTX 1160: Denn wenn die GeForce RTX 2060 für 349 Dollar antreten wird, könnte die GeForce GTX 1660 Ti für 249 Dollar kommen, eine GeForce GTX 1660 (hypothetische Karte, aber obligatorische Salvage-Lösung) dann für 199 Dollar – womit wenig Platz übrig bleiben würde für eine GeForce GTX 1160, darunter steht dann schließlich der TU117-Chip mit den GeForce GTX 1150/1550 Lösungen.

Wenn nVidia somit mittels der kommenden TU117- und TU116-Karten ein komplettes Turing-basiertes Portfolio aufbaut, würde ein Pascal-Refresh darin sowieso nur stören. Und dies nicht nur optisch, sondern auch technisch: Immerhin kann man mit einem komplett Turing-basierten Portfolio den Spieleentwicklern einen Anreiz geben, sich verstärkt den Änderungen der Turing-Architektur zu widmen und damit mit der Zeit derzeit noch versteckte Performance-Reserven zu aktivieren. Mischmasch-Portfolios stören in dieser Frage nur, zudem ist nVidia generell nicht für so etwas bekannt (im Gegensatz zu AMD). Insofern stehen also alle Chance gegen eine solche GeForce GTX 1160 auf Pascal-Basis – was die reine Möglichkeit darauf natürlich nicht zunichte macht, irgendwelche Überraschungen gibt es eigentlich immer. Vermutlich dürften sich diese Fragen aber schon zur kommenden CES klären lassen – entweder offiziell über nVidia oder inoffiziell über die PC- und Notebook-Hersteller, welche über dieserart Mainstream- und Midrange-Lösungen in aller Regel ganz gut (vorab) informiert sind.

Die ComputerBase berichtet über ein Spielekonsolen-Projekt seitens der Slightly Mad Studios, welche bislang primär für die Rennsimulation "Project Cars" bekannt sind. Danach hat man eine "Mad Box" genannte Spielekonsole designt, welche in ca. drei Jahren erscheinen soll – und befindet sich nun im Gespräch mit Hardware-Herstellern und Investoren. Letztere werden sicherlich benötigt, denn Slightly Mad Studios wollen eine echte Power-Konsole hinstellen, welche (ohne Hilfstechniken) 60 fps pro Auge (120 fps insgesamt) erreichen soll, was ganz nebenbei auch auf eine Ausrichtung auf VR-Inhalte hindeutet. Die Auflösung hierzu wurde zwar nicht genannt, aber Virtual Reality setzt gewisse (hohe) Mindestauflösungen voraus, insgesamt dürfte die "Mad Box" somit vielleicht sogar leistungsstärker als Playstation 5 und die nächste Xbox konzipiert sein. Ob sich dies wirklich seitens eines nun nicht gerade sehr großen Spieleentwicklers schultern läßt, bleibt noch abzuwarten – neue Wettbewerber und eventuell auch neue Ansätze sind aber in jedem Fall niemals verkehrt.  (Forendiskussion zum Thema)

Ein japanischer Artikel bei MyNavi (maschinelle Übersetzung ins Deutsche), welcher sich mit dem Fortschritt der Fertigungstechnologie bei Intel, Samsung und TSMC für das Jahr 2019 beschäftigt, spricht der 7nm-Fertigung von Samsung nicht nur IBM, sondern vor allem auch nVidia als Abnehmer zu. So richtig begründet wird dies leider nicht, der Artikel konzentriert sich eher auf die kommenden Fertigungsverfahren selber, scheint aber generell kundig zu sein. Unmöglich ist die Sache sowieso nicht, da nVidia über die Fertigung der kleineren Pascal-Chips GP107 und GP108 schon mit Samsung (in neuerer Zeit) in Verbindung steht. Zudem gab es seitens Samsung schon im letzten Herbst die Aussage, das man mit seiner 7nm-Fertigung auch GPUs im HPC-Bereich bedienen wird, seinerzeit wollte man nur den Namen des Abnehmers noch nicht offenlegen. Insofern ist die Annahme, das nVidia zukünftig sich auch bei Samsungs 7nm-Fertigung bedient, durchaus naheliegend – jemand anderer als AMD kommt hierbei sowieso nicht in Frage.

Damit würde Samsung früher als gedacht die (eigentlich notwendige) Alternative zu TSMC stellen, welche nach dem Rückzug von GlobalFoundries der einzige Auftragsfertiger mit führender Fertigungstechnologie und auch entsprechenden Aufträgen war. Samsung mag rein technisch jederzeit eine Konkurrenz zu TSMC geben können, hat aber in der Vergangenheit eher kleinere Chips (in großen Massen) und weniger denn Spitzen-Produkte für den PC-Einsatz gefertigt, ist also trotz der vorhandenen technischen und quantitativen Möglichkeiten bislang noch nicht als belastbare Alternative zu TSMC bekannt. Sollten dagegen diverse 7nm-Produkte des PC-Bereichs auch von Samsung kommen, würde man damit eine ernsthafte Konkurrenzsituation zu TSMC aufbauen können, welche dann zugunsten der Chip-Entwickler und selbstverständlich auch der Endkunden preislimitierend wirken sollte. Natürlich muß Samsung nicht nur seine 7nm-Lieferbarkeit und -Termintreue beweisen, sondern vor allem die Schlagkräftigkeit seiner 7nm-Fertigung in Bezug auf die technischen Parameter und vor allem der Nutzbarkeit auch für stromfressende und hoch getaktete PC-Chips.