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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Januar 2019

Bei Tom's Hardware fügt man noch ein bißchen Industriegeflüster zur Fall der demnächst anstehenden AMD- und nVidia-Grafikkarten hinzu: So geht man davon aus, das es zur GeForce RTX 2060 anfänglich nur eher Spardesigns geben wird, wo also das Boardlayout der GeForce RTX 2070 zweitverwendet wird – was einfach zu realisieren ist, aber natürlich die Kosten hochtreibt. Die Grafikkartenhersteller werden in diesem Fall also besonders daran interessiert sein, schnellstmöglich mit eigenen Platinen zur GeForce RTX 2060 anzutreten – dies soll dann aber kaum vor Februar passieren. Anzunehmen, das der Preis-Wettbewerb zur GeForce RTX 2060 auch dann erst richtig starten kann – vorher wird es halt nur das Referenzdesign geben (mit anderen Kühlern) geben, was die Grafikkartenhersteller aber wohl nur zum Bestreiten des Launches benötigen. Die nachfolgende Midrange-Lösung "GeForce GTX 1660 Ti" kommt dann ebenfalls im Februar direkt nach chinesisch Neujahr (5. Februar 2019). Zu dieser haben Tom's Hardware zwei interessante Aussagen aus Industriekreisen: Zum einen soll die Namenswahl tatsächlich auf "1660" (und nicht "1160") liegen.

RTX2060 kommt anfänglich nur im Platinendesign der RTX2070, echte Eigendesigns dann erst Anfang Februar
GeForce GTX 1660 Ti auf TU116-Basis (ohne RT- und Tensor-Cores) kommt genauso Anfang Februar (nach dem chinesischen Neujahrsfest)

AMD bringt doch noch eine Consumer-Lösung auf Basis von Vega 20 ("Vega 7nm")
angeblich kommt es noch zu einem 7nm-Shrink von Polaris

Quelle:  Tom's Hardware am 30. Dezember 2018 und 2. Januar 2019

Dies sieht vielleicht etwas kurios aus, aber andererseits hat nVidia namenstechnisch durchaus Platz, die GeForce 20 Serie wird so oder so nicht berührt. Und zum anderen soll der zugrundliegende TU116-Chip sowohl kein RayTracing als auch keine Tensor-Cores aufbieten – letzteres war zuletzt noch etwas in Frage. Wieviel dies dann an Chipfläche spart, wird eine der interessanten Fragen zum TU116-Chip – um welche nVidia wahrscheinlich versuchen dürfte sich herumzulavieren, um das eigene RayTracing-Projekt vor der sich anbietenden Effizienz-Fragestellung zu schützen. Bei AMD sind die Aussagen weit weniger konkret, Tom's Hardware gehen hierzu sowohl von einer Consumer-Version von Vega 20 als auch von einem potentiellen 7nm-Shrink von Polaris aus. Letzterer wurde nur ganz knapp erwähnt, ist also sicherlich noch nicht auf die Goldwaage zu legen. Vermutlich geht es bei diesem 7nm-Shrink von Polaris auch weniger darum, wirklich neue Performanceklassen zu erreichen, als vielmehr der kommenden Navi-Generation auf möglichst einfachem Wege einen Unterbau an LowCost-, Mainstream- und Midrange-Chips zu geben.

Normalerweise würde man dies zwar mit weiteren Navi-Chips genauso gut (oder besser) regeln können – aber womöglich geht es mit einem Polaris-Shrink einfach nur schneller, AMD hat schließlich auch weiterhin im GPU-Segment keine unlimitierten Ressourcen. Sicherlich braucht AMD auch im Navi-Zeitalter weitere Grafikkarten unterhalb von Navi 12 (Performance-Zielsetzung wohl Radeon RX Vega) – aber dies könnte man letztlich auch mit bestehenden Produkten realisieren, braucht hierfür nicht zwingend neue Grafikchips. Ein 7nm-Shrink von Polaris macht also nur Sinn, wenn AMD hiermit etwas gewinnt: Eine deutlich bessere Energieeffizienz, vielleicht etwas mehr Performance (durch höhere Taktraten) sind denkbare Auswirkungen – eine bessere Kostenlage eher weniger, denn die Kosten der 7nm-Fertigung dürften anfänglich zu hoch sein, um durch einen einfachen Shrink irgendetwas gutzumachen. Wie gesagt ist der 7nm-Shrink von Polaris derzeit nur in der Klasse "wildes Gerücht" anzusiedeln – aber es sind auch schon verrücktere Sachen passiert, unmöglich ist dies mitnichten.

PC Games Hardware und Videocardz berichten über die beim russischen Preisvergleich E-Katalog aufgetauchten Daten zu AMDs Ryzen 3000 Prozessoren auf Basis von Zen 2 (Matisse). Jene entsprechen allerdings vollkommen (und in allen Details) dem, was AdoredTV für eine Ankündigung zur CES 2019 bereits Anfang Dezember vorhergesagt hatte – was allerdings kaum als Bestätigung dieses früheren Gerüchte zu sehen ist. Denn E-Katalog ist kein Onlinehändler, welche ab und zu doch schon einmal Vorab-Daten von den Herstellern erhalten – sondern ein Preisvergleich ähnlich wie Geizhals, welcher sich nur auf die Datenlieferungen der Onlinehändler stützt. Da jetzt kein Leak seitens eines russischen Onlinehändler zu diesen Prozessoren bekannt ist, scheint dies als mögliche Quelle bzw. Erklärung auszufallen. Was jedoch gern passiert ist der Umstand, das sich solcherart Webseiten mit Vorablistungen (zu Phantasiedaten) ins Gespräch zu bringen versuchen – was in diesem Fall auch die wahrscheinlichste Auflösung darstellt. In jedem Fall dürfte sich dies schon in wenigen Tagen klären lassen, wenn dann AMDs CES-Keynote abläuft.

Die Chancen, das sich die Gerüchte seitens AdoredTV bestätigen lassen, sind allerdings nicht besonders hoch (auszuschließlich ist natürlich nie etwas), denn wie zu sehen gab es über den Monat Dezember dann keine weiteren Gerüchte oder Leaks zu Zen 2. Dies wäre allerdings im Vorfeld einer großen Ankündigung mit vollständigen Produktdaten zu erwarten, schließlich sollten in diesem Status (selbst wenn die eigentliche Auslieferung etwas später ist) die AMD-Partner längst mit ihren Testsamples spielen können und sollte demzufolge hier und da eine kleine Info nach draußen rutschen. Man kann dies gut mit dem seinerzeitigen Launch von Summit Ridge (Ryzen 1000) vergleichen: Die Gerüchteküche hierzu zog schon im November 2016 an, ab Januar 2017 gab es dann nahezu täglich kleinere Infohäppchen – während die offizielle Ankündigung mit Modelldaten erst am 22. Februar 2017 stattfand, der eigentlich Launch dann am 2. März 2017 ablief. Von "täglich kleineren Infohäppchen" zu Zen 2 sind wir allerdings noch einigermaßen entfernt, insofern erscheint eine Zen-2-Ankündigung mit Modelldaten schon zur CES als verfrüht – somit gibt es auf der CES 2019 wahrscheinlich wieder nur eher allgemeines zu Zen 2.

Mit den Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verbreitung (für Desktop-PCs) für den abgelaufenen Monat Dezember 2018 hat sich nun auch in der Auswertung von NetMarketShare Windows 10 gegenüber Windows 7 durchgesetzt. Das aktuelle Verhältnis bei diesem eher den gesamten Planeten abbildenden Statistikdienstleister liegt bei 39,2% zu 36,9% zugunsten von Windows 10, womit Windows 7 von November zu Dezember 2018 immerhin um -2,0% verloren hat, Windows 10 hingegen um +1,1% zulegen konnte. Die konkreten Prozentwerte schwanken allerdings immer wieder ein wenig bei NetMarketShare, interessant ist hier also eher nur die grobe Tendenz. Jene entspricht nunmehr dem konkurrierenden Statistikdienstleister StatCounter, welcher augenscheinlich primär nur die westliche Welt abbildet, bei welchem Windows 10 allerdings schon seit Januar 2018 vor Windows 7 liegt (und derzeit mit 52,7% zu 35,6% rein unter Windows-Betriebsystemen sogar klar dominiert).

So oder so hat Microsoft seine eigentliche Zielsetzung bei Windows 10 nicht erreicht, Windows 7 wirklich gänzlich aus dem Spiel zu nehmen: In der westlichen Welt dominiert zwar inzwischen Windows 10, aber im Rest des Planeten stehen noch derart viele Windows-7-Maschinen, das jene in der Insgesamt-Abrechnung weiterhin knapp genauso viel in der Anzahl sind. Und dies verändert sich regulär auch nur sehr langsam – wobei das "regulär" mit dem Januar 2020 vor einer bedeutsamen Veränderung steht. Dann nämlich läuft der Support an Sicherheitsupdates für Windows 7 aus – womit sicherlich für viele Windows-7-Maschinen vorher noch das Betriebssystem gewechselt wird. Dieser Punkt könnte für Windows 10 größere Zugewinne ergeben, wobei diese anstehende Umstellungs-Aktion sicherlich über über das gesamte Jahr 2019 bis zum Jahresanfang 2020 laufen dürfte (äquivalent seinerzeit zum Auslaufen von Windows XP anno 2014). Ungefähr Mitte 2020 dürfte man dann also sehen können, was real noch bei Windows 7 verblieben ist – voraussichtlich dürfte Windows 7 dann selbst in freundlichen Statistiken deutlich ins Hintertreffen geraten sein.

Die interessantere Frage hieran ist im übrigen, ob Linux diese Situation zu einem gewissen Aufschwung der Nutzerzahlen nutzen kann: Distributionen wie Linux Mint sind mittlerweile derart einsteigerfreundlich, das die berühmt-berüchtigte Frage nach der Linux-Kommandozeile wie ein Märchen aus grauen Vorzeiten klingt (wenigstens zumeist). Speziell für viele Office- und HomeOffice-PCs würde sich dies lohnen (sofern keine exotische Hardware bedient werden muß), da Linux inzwischen sogar pflegeleichter ist als das halbjährlich umgebaute Windows 10, wo Microsoft je nach Gusto Features & Funktionen an- und abschaltet. Für ernsthafte Spieler führt natürlich weiterhin kein Weg an Windows 10 vorbei, allerdings gewinnt Linux-Gaming durchaus weiter an Fahrt hinzu, gerade bei Valve/Steam arbeitet man weiter an der Verbesserung der Situation der Linux-Gamer. Generell dürften viele Windows-7-Nutzer zudem durchaus Linux zugeneigt sein, denn das Festhalten an Windows 7 hat schließlich oftmals einen handfesten Grund in einer gewissen Abneigung gegenüber Windows 10. Das Jahr 2019 wird somit auch das Jahr sein, wo Linux mit dem anstehenden Ausklingen von Windows 7 die große Chance auf einen höheren Verbreitungsgrad geboten wird.