3

Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Dezember 2012

Gab es kürzlich die Meldung, Apple wolle seine ARM-basierten iPhone/iPad-Prozessoren künftig bei TSMC fertigen lassen, bringt Golem nun eine gänzlich andere Variante ins Spiel: Danach soll Apple derzeit schon mit Intel bezüglich der Übernahme dieser Fertigungsaufträge in der Höhe von ca. 200 Millionen ARM-Prozessoren pro Jahr verhandeln – womit Intel mit einem Schlag ein kräftiges Standbein in diesem lange von Intel nicht erreichbaren Marktsegment erhalten würde. Dabei soll Intel für die iPhones unverändert ARM-basierte Apple-Designs herstellen, ergo als regelrechter Auftragshersteller fungieren – während in die iPads dann aber x86-Entwicklungen von Intel Einzug halten sollen, was dann ein zweiter (und möglicherweise sogar wichtigerer) Paukenschlag wäre.

Letzteres dürfte (wegen der von Apple herzustellenden Software-Kompatibilität zwischen ARM- und x86-Code) eine komplizierte Übergangsphase bedeuten und es ist gut möglich, daß Intel – im Fall des Vertragsabschluß – auch für die iPads erst einmal "nur" die gewohnten ARM-basierten Prozessoren herstellt und daß x86-Prozessoren in iPads eine reine Zukunftsoption darstellen. Derzeit ist aber natürlich noch nicht klar, in welche Richtung Apple sich entscheidet. Die Größe des zu vergebenden Auftrags wird die Branche der Halbleiterhersteller aber sicherlich vor eine komplett neue Situation stellen, egal ob es TSMC oder Intel werden wird bzw. ob Apple eventuell eine gänzlich andere Strategie wählt, um aus der Abhängigkeit von Samsung zu entkommen. Ein Teil der neu entstehenden Situation bezieht sich natürlich auch auf die Größe der bei Samsung dann freiwerdenden Fertigungskapazitäten, auf welche wieder andere Chipentwickler von diversen ARM-Entwicklern bis hin zu nVidia ein Auge werfen dürften.

In der Diskussion zur Meldung über Bitcoin-Mining auf FPGAs und ASICs kam der passende Hinweis, warum das ganze niemals funktionieren wird: Die Hersteller der ASICs werden letztlich diejenigen sein, die von allem profitieren. Denn nicht nur, daß sie mit den Hardware-Verkäufen gutes Geld machen – sie dürften (angenommen, aber hochwahrscheinlich) anfänglich die Auslieferung der ersten ASICs zurückhalten und schlicht selber minern. Schließlich hat man ja so etwas wie eine Gelddruckmaschine vor sich – und warum sollte man diese ausliefern, wenn man am Anfang noch selber massenweise damit Bitcoins erzeugen kann? Eine Verzögerung von ein paar Wochen könnte völlig ausreichend sein, um den Hauptteil des möglichen Gewinns abzuschöpfen – danach ist die Bitcoin-Schwierigkeit durch die extreme Zunahme der dem Bitcoin-Netzwerk zur Verfügung stehenden Rechenkraft derart gestiegen, daß es nicht mehr wirklich lohnt und man mit dem Verkauf dieser dann weitgehend nutzlos gewordenen Gelddruckmaschinen mehr Geld verdient als mit dem Minern selber. So gesehen ist das ganze also mit einem extremen Risiko behaftet, eher viel Geld zu verlieren als etwas Geld zu verdienen – womit man die Finger davon lassen sollte.