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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. August 2016

Mit dem 4. August um 15 Uhr deutscher Zeit steht dann der Launch einer weiteren Grafikkarte der 14/16nm-Generation an: AMD bringt die Radeon RX 470 für das echte Midrange-Segment an den Start, zu einem Listenpreis von kolportiert 179 Dollar ist dann auch die Breite des Massenmarktes dabei. Dafür gibt es allerdings nur eine default-Speicherausstattung von 4 GB und natürlich eine gegenüber der Radeon RX 480 nochmals etwas niedrigere Performance. Zwar wird es auch 8-GB-Modelle der Radeon RX 470 geben, aber jene dürften entsprechende Mehrpreise haben und liegen damit eventuell außerhalb jenes Preisbereichs, welchen sich ein Käufer der Radeon RX 470 üblicherweise vorstellt. Der Performance-Unterschied könnte bei -13% bis -20% zur Radeon RX 480 8GB liegen, dies werden die hoffentlich zahlreich erscheinenden Launchtests dann herausarbeiten müssen. Während Radeon RX 480 8GB und GeForce GTX 1060 6GB gute Lösungen für den oberen Teil des Midrange-Segment sind, hat AMD gute Chancen, mit der Radeon RX 470 die Grafikkarte für den unteren Teil des Midrange-Segments zu stellen – gerade, da jene dort derzeit konkurrenzlos sein dürfte und nVidias womöglicher Konter in Form der GeForce GTX 1060 3GB wegen der niedrigeren Speichermenge als wenig attraktiv erscheint.

Zur nVidia Titan X sind dann doch noch ein paar Hardware-Tests hereingeflogen – oftmals leider keine besonders umfangreichen, was wohl auch der Kürze der Zeit geschuldet war, aber immerhin gibt es nunmehr überhaupt Hardwaretests zur neuen Enthusiasten-Karte (Liste der Tests in den untenstehenden Links). Die Karten-Performance läßt sich somit inzwischen ganz gut beschreiben, unsere bisherige (noch nicht abgeschlossene) Auswertung der vorliegenden Tests ergibt eine Mehrperformance gegenüber der GeForce GTX 1080 von knapp +31% unter UltraHD – dies würde einen 4K Performance-Index von immerhin ~173% für die Titan X ermöglichen. Eine vollständige Auswertung der vorliegenden Performnce-Zahlen wird dann im Rahmen eines extra Artikels nachgereicht werden, welcher sich auch auf diversen Nebenpunkten zur Karte sowie den (leider sehr wenigen) Overclocking-Benchmarks annehmen wird. Die Karte umgebaut und damit richtig auf Touren gebracht hat bislang wohl noch keiner der Hardwaretester – dabei gilt die im Referenzdesign benutzte Kühllösung der Titan X schon jetzt als deren Schwachpunkt, zumindest wenn es um eine wirkliche Ausnutzung des GP102-Chips geht.

Diesbezüglich gibt es allerdings eine frohe Botschaft aus unserem Forum: Der nVidia-Support hat mehr oder weniger offiziell bestätigt, das man die Karte (sachgemäß) mit einer anderen Kühllösung umbauen kann, ohne das dies die Garantie berühren würde. Verschiedene Grafikkartenhersteller waren bislang ähnlich kulant, aber im Fall der Titan X, welches es nur über nVidias eigenen Onlineshop zu beziehen gibt, war dieser Punkt bislang noch unklar – und ist natürlich für Käufer solcher Grafikkarten besonders interessant. Wer hingegen warten kann, hofft auf eine wahrscheinlich später erscheinende "GeForce GTX 1080 Ti" auf GP102-Basis, wo dann (zu einem anzunehmenderweise) günstigeren Preispunkt eine ähnliche Performance mittels Herstellerdesigns möglich sein wird, dann natürlich auch mit werksmäßig besseren Kühllösungen. Zudem spekuliert man in unserem Forum auch schon wieder über eine weiteren Titan-Lösung mit dann dem Vollausbau des GP102-Chips – so wie es in der Kepler-Generation auch die klassische GeForce GTX Titan und nachfolgend noch eine GeForce GTX Titan Black gegeben hatte.

Für eine gewisse, kurze Aufregung sorgten Meldungen, nVidia hätte die Maxwell-Serie nach dem Launch der inzwischen nahezu vollständigen Pascal-Serie nunmehr in den "Legacy"-Status versetzt – so wie es u.a. eTeknix berichten, ausgehend von einer nVidia-Webseite, welche alle ausgelaufenen nVidia-Produkte listet. Basierend auf diesen Meldungen wurde umgehend ein zurückgehender Treibersupport für Maxwell-basierte Grafikkarten befürchtet – was jedoch (derzeit) nicht eintreffen wird. Denn nVidia benutzt hierfür andere Bezeichnungen als beispielsweise AMD, wo "Legacy" wirklich bedeutet, daß das Produkt nicht mehr durch aktuelle Treiber unterstützt wird. Bei nVidia wäre die äquivalente Bezeichnung dazu "End of Life", damit wird dann in der Tat das Ende der (spezifischen) Treiberentwicklung angekündigt. Davon sind die Maxwell-basierten Grafikkarten glücklicherweise noch weit entfernt, denn nVidia schleppt in seinen aktuellen Treibern sogar noch den Support der Fermi-basierten Beschleuniger (GeForce 400/500 Serien) mit sich herum – und lange bevor Maxwell aus den Treibern gestrichen wird, dürfte es eines Tages erst einmal Fermi und nachfolgend Kepler erwischen. Das ganze ist zum Glück also nur ein Sturm im Wasserglas, basierend auf einer kleinen Fehlinterpretation.