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Hardware- und Nachrichten-Links des 28./29. Oktober 2014

Laut den SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wird AMD im November doch noch einmal neue Grafikkarten bringen – allerdings "nur" in Form der Radeon R9 290X mit 8 GB Speicher. Bisher waren 8-GB-Varianten den Grafikkarten-Herstellern faktisch "verboten", nun soll diese Begrenzung wohl fallen und AMD versuchen, mit diesen neuen Modellen, welche sicherlich auch ab Werk übertaktet sind, neuen Schwung in sein Angebots-Portfolio zu bringen. Ob dies gelingt, darf allerdings durchaus hinterfragt werden, da die bisher bei der Radeon R9 290 Serie gebotenen 4 GB Speicher schon ziemlich perfekt sind. Nur in Ausnahmefällen ist noch mehr Speicher nützlich (CrossFire-Systeme oder Nutzer von Grafikqualität-Mods, auch in Verbindung mit 4K oder Downsampling), dafür sind dann 8 GB Speicher sicherlich auch gern gesehen – aber ein großes Geschäft ist damit nicht zu machen, das Marktpotential dieser Nische ist zu klein.

Auch bei den kleineren AMD-Modellen – Radeon R9 280 Serie mit 3 GB und Radeon R9 270 Serie mit 2 GB Speicher – bietet AMD derzeit durchgehend eine nahezu ideale Speicherbestückung für die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Karten an (mit einer Ausnahme bei der Radeon R9 285), da ist kaum großes Potential für etwaige Speicherverdopplungen zu sehen. Dagegen hat nVidia in diesem Feld Nachholbedarf, denn die HighEnd-Modelle GeForce GTX 670, 680 und 770 sind mit jeweils 2 GB Grafikkartenspeicher doch etwas zu knapp für die heutige Spielesituation bemessen – ganz besonders, wenn man über einfaches 1920x1080 hinausgehen will. Andererseits muß nVidia hier derzeit auch nichts tun, weil sich deren (alte) Grafikkarten nach wie vor gut verkaufen und der augenfällige Vorteil der zum Jahresanfang 2015 anstehenden GeForce GTX 960 Serie dann um so größer wird, wenn jene mit 3 GB Grafikkartenspeicher (aufgrund des 192 Bit DDR Speicherinterfaces) gegen die 2 GB Speicher der vorgenannten nVidia-Karten antreten wird.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Breit berichtet wird derzeit über einen neuen Anlauf bei externer Grafik für Mobile-Geräte in Form einer proprietären Lösung beim Dell "Alienware 13" Gaming-Notebook. Jenes ist mit einem "Alienware Graphics Amplifier" koppelbar, was ein externes Gehäuse für Desktop-Grafikkarten mit eigenem Netzteil darstellt, welches über einen externen PCI Express 2.0 Anschluß ans Notebook angeschlossen wird. Leider hat sich Dell hier eine vollkommen gerätespezifische Lösung ausgedacht, welche weder mit Geräten anderer Hersteller noch mit eigenen früheren Alienware-Notebooks kompatibel sein soll – nutzbar ist der Amplifier also nur mit dem Alienware 13 Notebook. Unbekannt ist zudem noch, wieviele PCI Express Lanes die externe Anbindung nutzt, maximal 8 Lanes stehen dem im Notebook verbauten Core i5-4210U Prozessor zur Verfügung. Dagegen gibt es wenigstens ein paar Daten zum Amplifier-Gehäuse: Jenes kann DualSlot-Grafikkarten mit mindestens 27cm Länge (eventuell auch mehr) aufnehmen, deren TDP bis zu 375 Watt betragen darf (verbaut ist ein 460-Watt-Netzteil).

Auch wenn viele Detailinformationen noch fehlen, zeigt dies deutlich auf eine sehr kraftvolle Lösung an, die nicht die Fehler vorhergehender Versuche im Feld der externen Grafik wiederholt. Wahrscheinlich läßt sich im Amplifier jede der heutigen HighEnd-Grafikkarten (sofern DualSlot) mit auch entsprechendem Performancegewinn verbauen – letzteres darauf spekulierend, daß die maximalen 8 PCI Express 2.0 Lanes des Standards der externen Grafik zugeführt wurden. Ein erster Test bei Gizmondo mit einer im Amplifier verbauten GeForce GTX 980 gibt eine gute Wertung für dieses System ab, spart jedoch leider an exakten Benchmarks. Allerdings erscheint es laut dem Wortlaut des Artikels fast so, als würde die externe Grafik im Amplifier sogar das Notebook-Display direkt befeuern können – sollte sich dies bestätigen, hätte Dell fast alle Anwenderwünsche erfüllt. In jedem Fall sind jedoch weitere, intensive Tests zu Dells "Alienware Graphics Amplifier" anzuraten, um mehr Detailinformationen zu erhalten und die Performance des Geräts quantifizieren zu können.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Der Planet 3DNow! ist der Frage nachgegangen, ob und in welcher Höhe die jüngsten Preissenkungen bei AMDs APUs im deutschen Einzelhandel angekommen sind. Nominell sind dabei die Preissenkungen der Straßenpreise klar niedriger als die Preissenkungen der Listenpreise – diese platte Rechnung bezieht aber nicht den Effekt mit ein, daß die Straßenpreise auch schon vor der Preissenkung teilweise klar unter den Listenpreisen lagen. Rechnet man dagegen die neuen Listenpreise um und vergleicht jene mit den aktuellen Straßenpreisen, passt es wieder bzw. liegen die aktuellen Straßenpreise teilweise sogar schon wieder etwas als die (umgerechneten) Listenpreise. Natürlich hat damit die aktuelle Preissenkung nur zum Teil zu niedrigeren Straßenpreisen geführt – und zum anderen Teil war die offizielle Preissenkung nur eine Reaktion auf schon unterhalb der Listenpreise liegende Straßenpreise.

Die eigentliche Frage zu diesen APU-Preisen ist aber sowieso, wieso AMD nicht von Anfang an mit dieser neuen Preislage angetreten ist. Die AMD Mainstream-APUs mögen technisch Vierkerner sein, von der Performance und dem Anforderungsprofil müssen sie sich dennoch mit Intels Zweikernern messen – und können diesen Wettstreit auch oftmals für sich entscheiden, wie die seinerzeitige Launch-Analyse zu Kaveri ergab. Um mit Intel in diesem, ausgerechnet auch noch stark preissensitiven Markt mithalten zu können, muß AMD jedoch nicht nur dieselbe Performance bieten, sondern – gegen den klaren Platzhirsch – eigentlich auch die besseren Preise bieten. Dazu im Widerspruch ging der A10-7850K seinerzeit jedoch mit 173$ Listenpreis in den Markt, während der schnellste Core i3 bei 149$ steht – und erst jetzt nach der offiziellen Preissenkung vom neuen Preis des A10-7850K mit 143$ knapp unterboten wird. Jenen – oder eigentlich noch einen besseren Preis – hätte AMD von Anfang an machen müssen, die Preise der Core i3 Prozessoren sind schließlich bekannt und über die letzten Jahre auch stabil. Ob diese späte Preissenkung AMD jetzt noch großartig weiterhilft, darf bezweifelt werden – die Urteile über Kaveri sind längst gefällt, da ist dann später nur schwerlich noch etwas dran zu ändern.