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Hardware- und Nachrichten-Links des 28./29. Mai 2015

AMD scheint sich seiner Sache beim Fiji-Chip ziemlich sicher zu sein, jedenfalls hat man eine monströse Werbetafel am New Yorker Times Square gemietet, welche einen Grafikkarten-Teaser zeigt – die besten aka größten Bilder hat mit TNS (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) ausgerechnet eine vietnamesische Webseite. Derweilen muß am gestrigen Donnerstag ein "AMD Tech Day" mit der versammelten Fachpresse über die Bühne gegangen sein – Golem zeigen hierzu ihre Einladung auf Instagramm. Dabei kann es natürlich auch über andere Themen gegangen sein – wie beispielsweise die Carrizo-APU, welche zur Computex Anfang Juni erwartet wird. Die Bekanntgabe tiefere Informationen zur Radeon R300 Serie ist aber genauso möglich – und in jedem Fall steht die Fachpresse nun unter NDA und wird über Gerüchte und vielleicht sogar Wahrheiten eher zurückhaltend berichten.

Passend dazu berichten SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) von einem Verbot AMDs an die Grafikkarten-Hersteller, irgendetwas zu den neuen Grafikkarten auf der kommenden Computex zu sagen oder zu zeigen. Dagegen läuft alles auf eine große Vorstellung im Rahmen der "PC Gaming Show" am 16. Juni hinaus – auf deren Webseite läuft ein Counter, welcher zum 16./17. Juni Mitternacht deutscher Zeit abläuft. Und letztlich will das chinesische Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) den angeblichen Verkaufsnamen des Fiji-Chips herausgefunden haben: "Radeon Fury" – was in unserem Forum gleich einmal Erinnerungen an die frühere ATI DualChip-Grafikkarte "Rage Fury Maxx" weckte. Eine wirkliche Empfehlung ist die frühere Rage-Fury-Serie jedoch nicht, da seinerzeit (wegen unzureichendem Treibersupport) wenig beliebt. In unserem Forum hält sich die Begeistung ob dieser (angeblichen) Namenswahl noch in Grenzen, ein guter Teil der Nutzer würde die "Zeus"-Namenswahl (bei passender Performance natürlich) besser finden.

Die letzte Meldung zum Radeon R300 Portfolio zog einige Kritik auf sich – völlig korrekt wurde dabei angemerkt, daß es inzwischen beachtbare Bedenken bezüglich einer möglichen Fälschung dieser Daten gibt, da die Quelle der Daten in Form des Asus-Supportforums sich technisch gesehen sehr einfach für Fälschungen nutzen läßt – wie auch ein Nutzer im ComputerBase-Forum nachweist. Interessanterweise kann die gezeigte Tabelle trotzdem so stehenbleiben: Da sich die Radeon R9 390X als Hawaii-Lösung mit 8 GB auch aus anderen Quellen bestätigen lassen konnte, ergibt sich das restliche Portfolio faktisch von selbst: Überall anstatt 2x0 dann 3x0, ohne Verschiebung der mittleren Nummer. Einzig im 280er Portfolio sollte es ein paar Änderungen durch den Verzicht auf den Tahiti-Chip zugunsten des Tonga-Chips geben, ansonsten wird in der Radeon R300 Serie offenbar das Portfolio der Radeon R200 Serie wiedergespiegelt. Bei den LowCost- und Mainstream-Lösungen können sich dennoch hier und da einige Abweichungen ergeben, aber da hatten wir in der Tabelle wohlweislich schon mehrheitlich Fragezeichen und "wahrscheinlich"-Kennzeichnungen eingetragen. Ganz also unabhängig der Asus-Quelle kann diese Tabelle als der derzeitige Informationsstand stehenbleiben – bis jene dann auf Basis neuer, besserer Informationen aktualisiert werden wird.

Golem haben sich mit dem Catalyst 15.5 Beta beschäftigt, welcher von AMD zur Beschleunigung von Project Cars und The Witcher 3 zum Download angeboten wird. Dabei konnte ein erhebliche Performance-Fortschritt unter Project Cars nachgewiesen werden: Mit einer Radeon R9 290X ging es je nach Auflösung zwischen 12,6% und 25,1% nach oben – der bisher unter diesem Spiel festzustellende Effekt auf AMD-Grafikkarten, daß deren Performance egal der Auflösung immer irgendwie gleich (schlecht) war, entfällt damit zugunsten einer nun klar zu sehenden Skalierung je nach gewählter Auflösung. Da die AMD-Grafikkarten gerade unter Project Cars bislang sehr schlecht bewertet wurden, sollten nun natürlich die entsprechenden Benchmark-Artikel umfangreich aktualisiert werden, damit nicht falsche alte Werte weiterhin im Web zu lesen sind. Bei The Witcher 3 konnten Golem hingegen nur eher geringfügige Performance-Verbesserungen ausmessen, haben dabei allerdings auch am Treiber etwas vorbei gemessen: Die Golem-Benchmarks liefen ohne Hairworks ab, der Performance-Vorteil des Catalyst 15.5 Beta soll unter The Witcher 3 aber primär dem Hairworks-Feature zugutekommen.

Laut WinFuture steht der Zeitplan für den Release von Windows 10 nunmehr: Der früher hierzu gemeldete 29. Juli ist zwar nur einer der bei Microsoft dazu diskutierten konkreten Termine sein, das Ende des Juli ist aber schon seit Monaten fest im Visier und erscheint auch eingehalten werden zu können. Allerdings wird die Spanne zwischen RTM-Status und Release bei Windows 10 mit knapp einem Monat erstaunlich kurz ausfallen – Windows 10 könnte also durchaus (ganz) am Anfang Juli erst final werden und dann schon (ganz) am Ende Juli offiziell herauskommen. Für die Hersteller von Komplett-PCs ist dies eine eher unglückliche Situation, denn jene benötigen in aller Regel mehr Zeit, um ihre entsprechenden PC-Serien auf Windows 10 vorzubereiten und auszuliefern – wobei insbesondere die Auslieferung (Container-Schiff von Ostasien nach Nordamerika und Europa ~ vier Wochen) hierbei das eigentliche Problem darstellt. Vermutlich werden sich die PC-Hersteller hierzu vorerst mit Gutscheinen behelfen und ihre eigentliche PC-Serien für Windows 10 erst nach und nach in den Markt bringen.

Nochmals WinFuture berichten über neuerliche Prognosen, welche den PC-Markt dieses Jahr gar mit 6,2% im Minus sehen – mit Windows 10 und dessen kostenlosen Umstiegsangebot als Hauptgrund. Dies wird sicherlich einige Nutzer davon abhalten, Windows 10 nur mit einem neuen PC zu erstehen – andererseits haben WinFuture absolut Recht mit dem Hinweis darauf, daß Windows 8 als Bremsklotz viele Nutzer von einem PC-Update abgehalten hat und dies nun nach dem Release von Windows 10 nachgeholt werden könnte. Eher das größere Problem der PC-Branche ist der Druck von anderen Computing-Geräten wie auch der außerhalb des Spiele-Segments in den letzten Jahren kaum gewachsene Leistungsbedarf samt auch kaum gestiegener PC-Performance bezüglich der angebotenen Gerätschaften. Intel hat sich in den letzten Jahren auf Mini-Sprünge knapp unterhalb von 10% Mehrperformance eingeschossen, AMD wird vom Markt nahezu ausgeschlossen – woher soll da schon der große Anreiz für neue PCs kommen?! Selbst bei den HighEnd-Usern ist dies spürbar, wo insbesondere die Käufer der seinerzeitigen Sandy-Bridge-Reihe gut wegkommen.

Mit Overclocking sind diese Prozessoren oftmals auf 4.5 GHz und mehr zu treiben, die nachfolgenden Intel-Architekturen Ivy Bridge und Haswell bringen nur geringfügige IPC-Verbesserungen und nur marginale Taktraten-Verbesserungen mit – die "alten" Core i5-2500K oder Core i7-2600K können sich daher auch heute noch mit aktuellen Intel-Prozessoren anlegen und liegen nur minimal gegenüber Intels Spitzenmodellen (außerhalb der E-Plattformen) zurück. Und wie gesagt fehlen außerhalb des Spiele-Segments die Killer-Applikationen, die das ganze wirklich vorantreiben könnten – selbst Windows 10 erscheint nun mit den Hardware-Anforderungen des acht Jahre älteren Windows Vista. Ergo werden nur noch echte Altgeräte ersetzt, welche entweder den Geist aufgegeben haben oder bei denen man aufgrund des Alters diesem Fail vorbeugen will. Der einstmals in der gesamten PC-Branche zu spürende ständige Aufrüstdruck aus Performance-Gründen hat sich dagegen weitgehend erledigt.