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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Juni 2021

Als letztes offenes Hardware-Merkmal von AMDs Navi-23-Chip wurde seitens TechPowerUp (via VideoCardz nun noch die Anzahl der ROPs auf Basis einer direkten AMD-Information mit "64" bestätigt. Der Navi-23-Chip bekommt somit die gleiche Anzahl an ROPs wie Navi 22 oder Navi 10 – was für den Mainstream-Ansatz von Navi 23 ziemlich viel ist, aber womöglich einfach nur unnötigen Limitationen an dieser Stelle vorbeugen soll. Zudem dürften die ROP-Einheiten auf dem Navi-23-Die kaum großartig Platz belegen und somit vergleichsweise effizient in der Frage Chipfläche zu Performance-Effekt sein. Erstaunlich ist dennoch, wie gut AMD die Schrumpfung zwischen Navi 22 & 23 hinbekommen hat: Für –20% weniger Shader-Cluster als der hauptsächlichen Komponente sowie –33% Level2-Cache, –67% Infinity Cache und –33% Speicherinterface zu allerdings gleicher Anzahl an Raster-Engines und ROPs (korrelieren bei allen Navi-2X-Chips im Verhältnis 1:32) nebst anderen unveränderbaren Chipteilen erreicht man –29,6% weniger Chipfläche bzw. sogar –35,5% weniger Transistoren. Damit lassen sich auf derselben Waferfläche anstatt fünf Navi-22-Chips immerhin sieben Navi-23-Chips herstellen.

Navi 23 Navi 22 Navi 21
Chip-Daten 11,1 Mrd. Transistoren auf 236mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC 17,2 Mrd. Transistoren auf 335mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC 26,8 Mrd. Transistoren auf 519mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC
Hardware 2 Raster-Engines, 32 Shader-Cluster, 2048 FP32-Einheiten, 128 TMUs, 32 RA-Einheiten, 64 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 32 MB Infinity Cache, 128 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 40 Shader-Cluster, 2560 FP32-Einheiten, 160 TMUs, 40 RA-Einheiten, 64 ROPs, 3 MB Level2-Cache, 96 MB Infinity Cache, 192 Bit GDDR6-Interface 4 Raster-Engines, 80 Shader-Cluster, 5120 FP32-Einheiten, 320 TMUs, 80 RA-Einheiten, 128 ROPs, 4 MB Level2-Cache, 128 MB Infinity Cache, 256 Bit GDDR6-Interface
Grafikkarten Desktop: Radeon RX 6600 Serie
Mobile: Radeon RX 6600M
Desktop: Radeon RX 6700 Serie
Mobile: Radeon RX 6700M & 6800M
Desktop: Radeon RX 6800/6900 Serien
Hinweis: Chipflächen entsprechen den Angaben von Locuza @ Twitter, nicht AMDs offiziellen Angaben

Wie u.a. von WinFuture ausgeführt, ist das Microsoft-eigene Upgrade-Check-Tool für Windows 11 nicht gerade mitteilungsfreudig, wenn es um den Grund für die Ablehnung des konkret vorhandenen PC-Systems für Windows 11 geht. Meistens sind dabei die Anforderungen an UEFI, SecureBoot und TPM der Grund, denn die regulären Hardware-Anforderungen zu Windows 11 sind nicht wirklich hoch und die ominösen Prozessoren-Supportlisten werden derzeit durch Microsoft nicht durchgesetzt. Microsoft verspricht an dieser Stelle Besserung "in den nächsten Wochen" – dabei gibt es selbige bereits durch Drittsoftware in Form von WhyNotWin11: Das Tool zeigt exakt an, an welchen Stellen es gegenüber Windows 11 hakt. Heruntergeladen werden sollte das Tool allerdings ausschließlich von der Originalquelle bei Github, denn die gleichlautende Domain wurde bereits von einer anderen Person als dem Tool-Autor besetzt.

AnandTech berichten über eine Intel-Ankündigung zu "Sapphire Rapids" Server-Prozessoren, welche es auch in einer extra-Variante mit HBM-Speicher auf dem Package geben soll. Interessanter sind hierzu allerdings die genannten Terminlagen zu Sapphire Rapids, welches von Intel bislang gern mit "Ende 2021" angegeben wurde. Danach ist mit einem offiziellen Plattform-Launch von Sapphire Rapids aber erst in der ersten Jahreshälfte 2022 zu rechnen – und dass man nicht das erste Quartal angibt, deutet darauf hin, dass damit sicherlich nicht der Jahresstart 2022 gemeint ist. Die reale Verfügbarkeit soll sogar erst etwas nach Launch erreicht werden – vorher werden nur ausgewählte Abnehmer bedient (meist Supercomputer und andere Halo-Projekte). Die extra HBM-Variante von Sapphire Rapids wird dagegen derzeit erst auf das vierte Quartal 2022 eingeschätzt. In allen Fällen ist dies deutlich später als den Intel-Aussagen zu entnehmen war – allerdings gab es von Anfang an warnende Stimmen, welche darauf hinwiesen, dass Intel hierbei immer nur von der technologischen Fertigstellung gesprochen hat, nicht hingegen dem Markteintritt. So oder so bedeutet dies für eventuelle HEDT-Prozessoren auf Basis von Sapphire Rapids, dass da kaum etwas vor Sommer 2022 passieren dürfte.

VideoCardz vermelden offizielle Intel-Aussagen, wonach Intels DG2-Grafikkarten nunmehr den Sampling-Status erreicht haben. Damit sind wohl genügend DG2-Grafikchips verfügbar, um (mehr als ein paar) Testboards zu erstellen und eventuell auch an interessierte Grafikkarten-Hersteller herauszugeben. Dies könnte zukünftig mit verstärkter Testaktivität und damit eventuell auch mehr Leaks einhergehen. Interessant wird hierzu, wie sich die Grafikkarten-Hersteller zu diesem dann dritten Chip-Anbieter positionieren. Die Grafikkarten-Hersteller mit bisheriger AMD- oder nVidia-Exklusivität werden ihrem bisherigen Weg sicherlich kaum abtrünnig werden, aber alle anderen könnten natürlich interessiert sein. Bislang hat Intel allerdings dazu noch gar nichts verkündet – was eher ungewöhnlich ist, normalerweise schmückt man sich gern mit den Namen seiner Produktpartner. Gut möglich, dass jene von Intel erst einmal etwas sehen wollen, was den Arbeitsaufwand rechtfertigt, einen dritten Chip-Anbieter ins Portfolio aufzunehmen. Auch an dieser Front dürfte das Aufholen des von AMD & nVidia erreichten Niveaus kaum mit der ersten Xe-basierten Grafikkarten-Generation vollständig gelingen, wird Intel einen langen Atem benötigen.

Aus unserem Forum kommt der Hinweis auf eine GA104-Lösung mit 16 GB Speicher – nachdem GeForce RTX 3070 sowie 3070 Ti jeweils nur mit 8 GB Speicher antreten. Die 16-GB-Ausführung gibt es hingegen nur im Quadro-Umfeld (den Begriff "Quadro" benutzt nVidia allerdings nicht mehr) in Form der "RTX A4000" (nicht zu verwechseln mit der "RTX 4000" ohne "A", letztere ist Turing-basiert). Mit jener RTX A4000 gibt es dann den GA104-Chip im Vollausbau mit gleich 16 GB GDDR6-Speicher. Allerdings dürfte die Gaming-Performance erheblich unter dem von GeForce RTX 3070 & 3070 Ti bekannten Niveau liegen, denn mit einer TDP von nur 140 Watt wird die RTX A4000 kaum die aus dem GeForce-Bereich bekannten Real-Taktraten erreichen (ein guter Hinweis darauf ergibt sich aus dem Basetakt von nur 735 MHz). Insofern lohnt es sich kaum darüber nachzudenken, ob hiermit eine echte Alternative zu GeForce RTX 3070 & 3070 Ti existiert, denn anstelle des hiermit zu erwartenden (klar) geringeren Leistungsniveaus kann man letztlich auch eine GeForce RTX 3060 mit standardmäßig 12 GB Speicher verwenden. Inzwischen sind auch die Straßenpreise zu GeForce RTX 3070 & 3070 Ti ausreichend stark auf dem Rückzug, auf dass der nominell höhere Preispunkt der RTX A4000 (Listenpreis 999 Dollar) ebenfalls wieder ins Gewicht fällt.

GeForce RTX 3070 GeForce RTX 3070 Ti RTX A4000
Chip-Basis nVidia GA104-300/302 nVidia GA104-400 nVidia GA104-?
Hardware 46 Shader-Cluster @ 256 Bit GDDR6-Interface 48 Shader-Cluster @ 256 Bit GDDR6X-Interface 48 Shader-Cluster @ 256 Bit GDDR6-Interface
Taktraten 1500/1725 MHz & 14 Gbps 1575/1770 MHz & 19 Gbps 735/1560 MHz & 14 Gbps
Speicherausbau 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6X 16 GB GDDR6
TDP 220W (GCP) 290W (GCP) 140W
Listenpreis $499 / 519€ $599 / 619€ $999
Straßenpreis 890-1050 Euro 920-1100 Euro 1210-1400 Euro
Release 29. Oktober 2020 10. Juni 2021 12. April 2021